Los Saints – Certified

© Los Saints

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Los Saints 
Album: Certified 
Genre: Alternativer Rock 
Plattenfirma: Enci Records
Veröffentlichung: 26.07.2024

 

San Diego schickt uns ein Trio, das mir bis dato völlig unbekannt war. Wer kennt schon alle Bands und, oder Musiker, die es auf die Bühne schaffen. Sicherlich hat man die meisten Bands, Artists seiner Jugend bzw aus seinen musikalischen Interessen griffbereit. Was aber nicht heißen soll, neue Formationen können sich nicht in die Phalanx der Lieblingsbands einordnen. Schauen wir mal was uns die „Drei Heiligen“ (Los Saints) zu bieten haben.

Der Opener, zeitlich kurzgehalten (1:55) wartet aber schon mit einer wahnsinnigen Drumbase auf. Kurzes Intermezzo, aber sehr geil und keineswegs verblichen. Ein eher ungewöhnlicher Beginn einer Scheibe. Da wirkt „Hard“ schon alternativer. Die verzerrten Gitarren und die trotzigen Gesangsstrukturen, gepaart mit rezitativen Einlagen sind typische Merkmale. Ich gehe so weit, dass die Annäherung an Punk und Grunge spürbar ist.
Ein ganz „verwirrender“ Song ist „Never Said“. Haben wir den normalen punkigen Sound, so sind im nächsten Moment Disco – Klänge zu vernehmen. Diese werden durch glockenähnliche Riffs abgelöst. Was ein Wirrwarr! Und was für eine unerwartete Wendung auf diesem Album. Im Stil des Mainstream läuft „If Everything Goes“ durch die Rille. Abgezockte Voice mit backing Vocals und gleichbleibendem Drumschlag. 
Inhaltlich hinterfragt der Song „Doctor“ den geistigen Zustand (…“ you were never sane“..). Dazu wunderbar abgestimmt der psychedelische, verwundbare Rhythmus der Gleichgültigkeit. Scheins hat man was eingeworfen. Fehlen nur noch bunte, fliegende Kühe. Sozusagen als Anhang zu „Doctor“ werden wir im Abschluss Track verhext.
„Jinx“ versucht rein rhythmisch den Normalzustand wiederherzustellen. Melodisch, mit beruhigend wirkender Stimme. Cool die backing Vocals. Ein Tempowechsel zum Ende und wir sind alle verhext. Ungewöhnlich der Track 8. Hier hört es sich an, als stimmen die Jungs ihre Instrumente. Könnte aber auch eine rückwärts laufende LP sein. 

Fazit: Wir haben hier ein Album, zu dem Du tanzen und gleichzeitig weinen kannst. Die Musik geht cool und lässig in die Venen. Ich vergleiche die Band mit „Texas“, die ähnliche Stimmung verbreitet. Die drei Musiker kitzeln alles aus ihren Instrumenten heraus, um ein Flair zu erreichen, das in allen Lebenslagen hörbar ist. Mit ihren melancholischen Songs werden sie bestimmt eine große Fanbase ansprechen. 7 von 10 Hellfire Punkten halte ich für angemessen. 

 

Tracklist:

01 Faded
02 Where We Goin
03 Hard
04 Never Said
05 If Everything Goes
06 Stupid Move
07 Certified 
08 ?
09 Doctor
10 Jinx

 

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