Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Lost Legacy
Album: In The Name Of Freedom
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 20.03.2020
Die New Yorker Power Metal Formation LOST LEGACY wurde 1998 gegründet und veröffentlichte elf Jahre danach ihr Debüt „The Aftermath“. Nun, weitere elf Jahre später, folgt ihr Zweitwerk „In The Name Of Freedom“, welches den Männern und Frauen der amerikanischen Streitkräfte gewidmet ist. Dabei geht es der Band nach eigener Aussage nicht darum, Krieg zu glorifizieren, sondern vielmehr darum, diesen „tapferen Menschen für ihre Opfer, die sie erbracht habt, zu danken“, denn diese würden viel zu oft vergessen werden.
Trotz der eher geringen Songwriting-Aktivitäten scheinen die Musiker in den zwei Dekaden reichlich Live-Erfahrung gesammelt zu haben, denn das was die Band hier abgeliefert hat, klingt verdammt homogen und ausgewogen, insbesondere das Gitarren-Duo Scott Bennett und Jorge Pulido schüttelt ein Klasse-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel. In Verbindung mit der gut getimten Rhythmus-Fraktion sorgt das Ganze für einen druckvollen und abwechslungsreichen Sound, wie man ihn von Bands dieses Genres auch erwartet.
Etwas – nennen wir es mal – gewöhnungsbedürftig fällt da schon der Gesang von Frontmann David Franco aus. Um nicht missverstanden zu werden, der Mann kann natürlich singen, allerdings tut er dies in einer Art und Tonlage, die mir den Zugang zu den Songs ehrlich gesagt zunächst erschwert hat. Gibt man ihm jedoch einige Durchläufe, so weiß man seine Leistung mit der Zeit durchaus zu schätzen.
Davon ab bietet „In The Name Of Freedom“ sieben kraftvolle Power Metal Tracks US-amerikanischer Prägung (das Piano-Intro „Rise To Glory“ nicht mitgezählt), bei denen sich hier und da mal ein thrashig anmutendes Riff eingeschlichen hat. Als Beispiel hierfür sei der Beginn des ansonsten eher in mittleren Tempogefilden wandelnde Titeltrack genannt. Das energetische und von Marsch-Geräuschen eingeleitete „Front Line“ kommt trotz deftigem Riffing und Gangshouts im Refrain vergleichsweise eingänglich daher und dürfte für alle Neu-Entdecker als geeignete Einstiegshilfe dienen. Als echter Nackenbrecher erweist sich „Will You Remember“, der Song wechselt stetig von groovig getragenen Parts hin zu harschen Thrash Attacken und wird von einem Erste-Sahne Gitarren-Solo gekrönt. Der quasi Opener „My Faith“ fällt ebenfalls in die Kategorie Anspieltipp, die Acht-Minuten Nummer ist ein klassischer Power Metal Track mit gefälliger Hookline, der zudem der Axt-Fraktion reichlich Gelegenheit bietet, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Unterm Strich haben LOST LEGACY mit „In The Name Of Freedom“ ein gefälliges Power Metal Album abgeliefert, das bei Fans von Bands wie Iced Earth, Metal Church oder auch Testament durchaus Anklang finden dürfte. Wenn die Hooklines in manchen Fällen noch etwas griffiger ausgefallen wären, wäre das Gesamturteil noch besser ausgefallen. Und wenn die Jungs ihren bisherigen Rhythmus weiterhin einhalten, freue ich mich schon mal auf Album Nummer Drei im Jahre 2031. 😉
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Rise To Glory (1:56)
- My Faith (8:04)
- Front Line (4:30)
- In The Name of Freedom (8:10)
- Take Me Away (5:28)
- Enough Is Enough (5:16)
- Will You Remember (6:13)
- Rules of Engagement (6:09)
Line Up:
David Franco: Gesang
Scott Bennett: Gitarre
Jorge Pulido: Gitarre
Jochen Wittlinger: Bass
AJ Spinelli: Drums
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