Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Macocha
Album: Macocha
Genre: Blackened Hardcore Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 21.06.2024
Innerhalb von kürzester Zeit bekomme ich wieder eine Produktion aus dem mittlerweile legendären Kohlekeller in Seeheim Jugenheim. Jetzt dreht es sich nicht um Neaera, sondern um das Debütalbum von der tschechischen Band Mococha.
Eins fällt direkt auf, denn das ist die fette und sehr direkte Produktion, die die Herren mal wieder gezaubert haben.
Mit anfänglichen langen Gitarrenwandintro fängt der Song „Everlasting Dust” an, um mit Einsetzten des wütenden Geschreis von Sänger Adam Rolny zu einem tighten Brecher mit viel Energie und schönen Breaks den Einstand sich als vielversprechend angehen lässt.
Mit „Into The Abys” fängt eine sehr wütende Stakkato Walze zu Anfang über einen brutal hinweg, um nach einem kurzen Break wieder überrollt zu werden. Zwischenzeitlich wandelt sich der Song schon fast in ein episches Gebilde, dass zum Ende hin wieder die Walze auspackt, der sich ohne Kompromisse ihren Weg bahnt.
„Gallows” zeigt die Band wieder eine andere Seite von sich, sehr roh und Doom lastig quillt hier die Mucke aus den Boxen, die zum Teil mich an den schwedischen Death Metal Sound früherer Jahre erinnert. Hier zeigt sich, dass die Band es schafft sich aus den verschiedenen Genres, was herauszupicken, um nie in eine Routine zu verfallen. Auch dieser Song endet nicht wie er begonnen hat, sondern zeigt ab der Mitte eine leicht angehaucht Black Metal Fratze, was mir aber richtig gut gefällt.
Ein wenig Prog lastig beginnt „Relics” und schleift im Midtempo sich langsam nach vorne. Auffallend ist hier die kleinen garstigen Steigerungen im Gesang von Adam, d.h. vom düster dunklen Sprechgesang zu kleinen garstigen Schüben. Wundervolle Gitarrenharmonien vervollständigen das Ganze komplett ab.
Mit „Nameless Grave” legt die Band wieder einen Zahn zu, um sich wütend Gehör zu verschaffen. Ein lockerer Nackenbrecher, der live bestimmt gut ankommt, der immer wieder den Moshpit ankurbelt.
Gitarren soundtechnisch sind wir mit „Dagger” wieder in den schwedischen Gefilden und dieser Song überrascht mit einem Barbaren-Chorus der zum Angriff bläst. Ohne viel Schnörkel wird hier geballert, was das Zeug hält, aber mit angezogener Handbremse und wieder muss man die Gitarrenarbeit wieder hervorheben. Alles sehr voll und ohne Lücken.
„Teeth Of The Beast” ist der Rausschmeißer schlechthin, denn hier fährt Drummer Milos noch mal richtig zu und haut sich noch einmal richtig frei, was dem Hörer noch einmal alles abverlangt, denn Pausen gibt es in dem Song wenige bis keine.
Mein Fazit lautet, dass es sich hier um ein sehr gutes Debütalbum handelt, das sich Genre übergreifend vom klassischen Heavy Metal Sound, die rohen Death Metal Aggression mit eindringlichen Melodien bedient, sowie einen Hauch der Black Metal Dunkelheit zu vereinen.
Wenn es etwas zu meckern gibt, dann nur, dass die Spielzeit mit knapp 25 Minuten viel zu kurz ist und wir hoffentlich bald Nachschub bekommen werden.
Ich vergebe 8 von 10 Hellfire Punkten für das Macocha Debüt.
Tracklist:
01 Everlasting Dust
02 Into The Abyss
03 Gallows
04 Relics
05 Nameless Grave
06 Dagger
07 Teeth Of The Beast
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