Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Mad Hatter
Album: Oneironautics
Genre: Power Metal
Plattenfirma: At Gates Records
Veröffentlichung: 24.05.2024
Power Metal aus Schweden hat ja spätestens seit dem Debüt von HammerFall eine gewisse Tradition, von daher ist es wenig verwunderlich, dass mit MAD HATTER ein weiterer Vertreter dieser „Spezies“ auf den Plan tritt. Die Band wurde im Jahr 2017 gegründet, hat in der Folgezeit zwei Longplayer veröffentlicht und bringt nun ihr drittes Album „Oneironautics“ heraus.
Nach dem atmosphärischen, als Intro dienenden Titeltrack verschwendet „Lord Of Dragons“ keine Sekunde, sondern gibt vom ersten Ton an Vollgas, was bei einer knapp bemessenen Spielzeit von nicht einmal zweieinhalb Minuten auch das passende Rezept ist. Das Ganze verströmt dank der eingestreuten Keyboards sowie – ansatzweise – des Gesangs ein gewisses Stratovarius Flair und geht grundsätzlich auch gut ins Ohr. Dennoch entsteht irgendwie der Eindruck, dass die Nummer aufgrund ihrer Kürze nicht hundertprozentig auf den Punkt kommt und somit letztlich nicht ganz ausgereift wirkt.
Auch das folgende „Death In Wonderland“ ist mit weniger als drei Minuten Laufzeit meilenweit davon entfernt, als Song mit Überlänge zu gelten. Zumindest aber wirken die Hooks hier etwas griffiger als zuvor. „I Will Find My Way“ hält die Geschwindigkeit im roten Bereich, zudem finden sich ein paar neoklassische Key-Sequenzen ein, die das Ganze abermals in die Nähe der finnischen Nachbarn rücken. „The Witches Of Blue Hill“ schlägt eine ähnliche Richtung ein, bemerkenswert ist hier vor allen der verspielt wirkende, an Jahrmarkts-Feeling erinnernde Keyboard-Solo Vortrag sowie der sich daran anschließende Gitarren-Part.
Waren die ersten vier Stücke (ohne Intro) noch im lupenreinen Power Metal angesiedelt, schalten die Jungs bei „Our Fears In Towe“ zumindest mal einen Gang runter, so dass den Harmonien des Songs mehr Raum zur Entfaltung gewährt werden, abgesehen davon überzeugt der Track mit einer ausgefeilten Hookline. Bei „Lost In Wonder“ treten die Schweden dann vollends auf die Dynamik-Bremse, doch von einer der üblichen Balladen ist die Nummer weit entfernt, dafür sorgt schon die Horror-Karneval-artige Keyboard Einleitung sowie die insgesamt eher düster gehaltene Atmosphäre. Definitiv ein Song, der einige Anläufe benötigt, um zu zünden.
Nach einem atmosphärischen Beginn kehrt „The King’s Guide“ wieder in gewohnt dynamische Gefilde zurück, wenngleich zumindest Teile der Strophen im Midtempo Galopp gehalten sind. Hier beschleicht mich jedoch – genauso wie beim nachfolgenden „Temple Of Time“ – das Gefühl, dass der Track zwar per se nicht schlecht ist, gleichwohl mit Blick auf die erste Hälfte des Albums ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist. Diesen Eindruckt rückt dann aber die Schlussnummer „Fire In My Heart“ wieder etwas gerade, der Gammaween meets Stratovarius Song ist klassischer Happy Metal, wie ihn Freedom Call nicht besser hinbekommen würden.
Power Metal Fans dürften mit „Oneironautics“ gut bedient werden; mir persönlich hat die Scheibe zwar gefallen, jedoch fehlt mir ein wenig das Besondere, um eine höhere Punktzahl zu vergeben. Aber die verrückten Hutmacher werden es verschmerzen können…
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Oneironautics
- Lord Of Dragons
- Death In Wonderland
- I Will Find My Way
- The Witches Of Blue Hill
- Our Fears In Towe
- Lost In Wonder
- The King’s Guide
- Temple Of Time
- Fire In My Heart
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Video zu „Fire In My Heart“