Madsen schreibt Geschichte – 15 Jahre Jubiläum 29.11.2019
18 Uhr vor der Hamburger Sporthalle. Es ist dunkel und kalt, aber 7000 Menschen stehen in langen Schlangen vor der Halle und freuen sich auf das 15te Jubiläum der fünfköpfigen Rockband Madsen. Eine lange Nacht soll es werden mit vielen Überraschungen und einer After-Show Party. Mitgebracht haben die Jungs aus Prießeck zwei weitere Vorbands: Lampe, ein deutsches Songwriting Duo und die schwedische Indie-Rockband Friska Viljor.
Beide Vorbands begeisterten das Publikum mit ihrer Musik und brachten Schwung in die Bude. Wobei allgemein die Stimmung der Zuschauer schon seit der ersten Minute bereits sehr positiv war. Es wurde viel mit dem Publikum interagiert, indem zum Beispiel zum Gesangsbattle aufgefordert wurde, oder aber die Jungs aus Stockholm versuchten sich der deutschen Sprache, was viele Sympathiepunkte einbrachte. Die beiden Bands spielten ungefähr jeweils 30 Minuten.
ES BEGINNT HIER
Der Headliner kam ca. 21:15 auf die Bühne, wurde von einer bereits feiernden Meute begrüßt. Das sonst so kühle, nordische Publikum musste also nicht noch erst aufgetaut werden. Die Show beginnt hinter einem weißen Vorhang. Ein Lichtkegel scheint auf Sänger Sebastian Madsen, der den Song “Wo es Beginnt“ anstimmt, dann segelt der komplette Vorhang zu Boden und gibt die Bühne frei für die drei Madsen, sowie Niko Maurer an der Gitarre und Lisa Nicklisch, die die Jungs bei ihren Live-Auftritten unterstützt und eine kleine Blaskapelle aus drei Personen mit Trompeten und Saxophone.
Man merkt sofort, dass die Jungs Bock auf diesen Auftritt haben. Es folgen schnelle Songs wie Panik, Moped und Nachtbaden. Sebastian bindet all seine Bühnenkollegen ein, indem er ihnen des öfteren das Mikrofon vor die Nase hält, oder spontan Liebesbedürftig wurde und sie umarmte. Es soll schließlich eines ihrer besten Nächte werden. Auch an Aktionen mangelte es nicht. Es wurde Happy Birthday zum 15ten Jubiläum gesungen und Keyboarderin und Drummer machten ein Crowdsurfing Wettrennen. Wer als schnellstes das Ende der Sporthalle erreichte und wieder zurück zur Bühne kam, gewann. Die Runde konnte Lisa für sich verbuchen, doch auch für Sascha gab es einen Trostpreis. Er bekam einen Becher Bier während des Crowdsurfings von einem Fan überreicht. Eine sehr amüsante Aktion.
Es wird das längste Konzert überhaupt
Madsen versprechen ein Konzert, wo sie alte und neue Songs aus ihren sieben Alben spielen werden und präsentieren als nächstes die Songs: Goodbye Logik, Kein Mann und Macht euch laut, dabei wechseln auch schon die ersten Bühnen – Hintergründe und der erste Gastauftritt tritt aus dem Wohnwagen, das als Bühnenrequisit auf der Bühne steht. Rapper Ferris MC performt zusammen mit Madsen “Macht Euch Laut”. Dabei bebte auch der Boden der Sporthalle, denn die sportlichen Jump-Einlagen durften nicht fehlen.
Dabei wurden auch schon die ersten Fans aus dem Publikum gezogen, deren Kreislauf zusammengebrochen war. Mit “Mein erstes Lied”, welches zusammen mit Keyboarderin Lisa performt wird, versinkt die Sporthalle in einem Lichtermeer und die ersten Tränen fließen. Pärchen hielten sich in den Armen und genossen den ruhigen Song. Dann packen sie den ersten Cover-Song aus: Weit wie die Seele von Lisa Who. Aber dies sollte nicht das erste Cover-Lied sein, denn beim nächsten Gastauftritt von Olli Schulz gab es nicht nur sein Lied: Dann schlägt dein Herz zu hören, sondern auch noch ein kleines Gedicht für Madsen und ihre Bandgeschichte. Reime Schreiben kann der gute Herr Schulz. Dazu gab es noch eine Einladung zur After-Show-Party in Form von vier Fußbällen, die ins Publikum geschossen wurden. Die glücklichen Fänger durften im Anschluss noch weiterfeiern. Madsen und Olli erzählen sich noch kleine Anekdoten, bis es Zeit war das Programm fortzusetzen.
Bei Die Perfektion gab es keinen Halt mehr. Mosh- und Circle Pits bildeten sich durchgehend und Sebastian forderte sogar ein Lady-CirclePit, was wunderbar funktionierte. Auch gab es desöfteren Gesangsbattles zwischen dem weiblichen und männlichen Geschlecht. Langeweile kam bei der Show überhaupt keine auf. Mit Über die Berge, Die Letzten, steuern wir schon auf das Finale der Show zu. Der vorletzte Gast tritt auf die Bühne. Sänger und Schauspieler: Jan Plewka. Zusammen covern sie den Selig Song: “Wenn ich wollte”. Und wenn da nicht alle schon auf den Beinen standen (die auf den Tribühnen saßen), dann beim nächsten Song, der die Band so richtig bekannt machte: “Du schreibst Geschichte.” Dazu gab es noch aufbauende und motivierende Worte an die Fans und mit diesem Song verabschiedeten sich die Jungs fürs Erste.
WIR WOLLEN NICHT DAS ES ENDET
Hamburg hatte natürlich noch nicht genug. Es sollte immerhin die längste Nacht für Madsen werden, die sie je hatten. Nach fünf Minuten Singen und Rufen, kehrten die Jungs zurück, aber dieses Mal auch nicht allein. Sebastian holt einen langjährigen Freund mit auf die Bühne: Bosse, der sie für gleich zwei Songs unterstützt. Einmal Leuchttürme von Madsen und anschließend covern sie Bosses Song “Alter Strand”. Langsam merkt man, dass man die Bühne nicht verlassen möchte und das es ewig so weitergehen könnte. “Ich glaube das ist der längste Auftritt, den wir je hatten und ich will immer noch nicht hier runter.”, ließ Sänger Sebastian wissen. Band und Publikum zeigen keine Anzeichen von Müdigkeit oder Lustlosigkeit. Doch man sollte schließlich immer gehen, wenn es am Besten ist. Mit Vielleicht und Lass die Musik an, beenden sie das Jubiläums Konzert und haben damit definitiv die perfekten Songs für das Ende ausgewählt. Konfettiregen, Eskalation pur und eine Nacht, die definitiv in die Geschichte eingeht. 23:30 Uhr und die Lichter gehen nach 2 1/2 Stunden Spielzeit und 23 Songs aus. Ein gelungener Abend.
Setlist
Intro
Wo es beginnt
Panik
Moped
Nachtbaden
Goodbye Logik
Kein Mann
Macht euch laut
Sirenen
Mein erstes Lied
So cool bist du
Weit wie die See
Mein Herz bleibt hier
Und dann schlägt dein
Mein Therapeut und ich
Perfektion
Die Letzten
Wenn ich Wollte
Geschichte
Leuchttürme
Alter Strand
Vielleicht
LDMA
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