Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Majestica
Album: Above The Sky
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 07.06.2019
Auch wenn bereits in einigen Wochen die neue Sabaton Scheibe auf den Markt kommt, ist das bei weitem kein Hindernis, nicht kurz vorher noch ein Album seiner Nebenbeschäftigung auf den Markt zu bringen. Die Rede ist in diesem Fall von Tommy Johansson, seines Zeichens Gitarrist besagter schwedischer Power Metaller, und nebenbei seit dem Jahr 2000 mit der Formation REINXEED aktiv, wobei deren letztes Lebenszeichen auch schon sechs Lenze auf dem Buckel hat. Um nach erfolgtem Labelwechsel zum Branchenriesen Nuclear Blast einen quasi Neuanfang öffentlichkeitswirksam zu dokumentieren, hat man sich kurzerhand in MAJESTICA umbenannt, ansonsten bleibt alles – auch Line up technisch – beim Alten.
Von den Kriegsthemen Sabaton’s sind Johansson und seine Mitstreiter allerdings weit entfernt, stattdessen bewegt man sich lyrisch eher im Bereich Land, Leute und Drachen, gut verpackt im Happy Hippo Power Metal Gewand, das von Bands wie Gamma Ray, Sonata Arctica und Twilight Force nicht allzu weit entfernt ist. Dementsprechend pendeln die Songs zwischen speedigen Power Metal Attacken („Above The Sky“, „The Way To Redemption“, „Alliance Forever“), schmissigen Uptempo Nummern („The Rat Pack“, „Future Land“) und einschmeichelnden Midtempo Songs („Rising Tide“, „Night Call Girl“). Dass die Stücke sehr melodisch und eingängig gehalten sind, dürfte ebenso wenig überraschen wie die Tatsache, dass bei einigen Tracks die Grenzen des Erträglichen arg strapaziert werden, da sich diese hart am Zuckerschock bewegen.
Besonders erwähnenswert ist der längste Song der Scheibe „Mötley True“, der entgegen seines Titels nichts mit einer kürzlich mit einer Filmbiographie bedachten Hard Rock Truppe ähnlichen Namens zu tun hat, sondern eher an eine Dragonslayer Hymne a là Bloodbound erinnert („We have slain the dragon, killed the king“) und vor allem gegen Ende des Stücks Mitsingpotential aufweist. „Night Call Girl“ ist genauso cheesig ausgefallen, wie sein Name es vermuten lässt, soundmäßig bewegt man sich im Fahrwasser von Bands wie Battle Beast und Beast in Black. „Father Time“ wiederum verwurstet bekannte Melodien zu einem bunten Potpourri und liefert den Beweis, dass die Truppe über eine gehörige Portion Humor verfügen muss.
Alles in allem haben MAJESTICA auf ihrem quasi Debüt eine ordentliche Leistung abgeliefert, das Album braucht sich hinter den Outputs von Genre Kollegen sicherlich nicht verstecken und dürfte bei Fans der genannten Referenz Bands reichlich Anhang finden. Mir persönlich war es trotz ansprechender Songs teilweise dann doch ein wenig zu viel des guten, so dass sich „Above The Sky“ nicht nachhaltig für die Top Ten des Jahres empfehlen konnte. Aber das ist wie immer Geschmacksache.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Above The Sky
- Rising Tide
- The Rat Pack
- Mötley True
- The Way To Redemption
- Night Call Girl
- Future Land
- The Legend
- Father Time (Where Are You Now)
- Alliance Forever
Line Up:
Tommy Johansson: Gesang, Gitarre
Chris David: Bass
Alex Oriz: Gitarre
Uli Kusch: Drums
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