Manfred Mann / Manfred Mann’s Earthband – Radio Days Vol. 1-4

(c) Manfred Mann

 

Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Manfred Mann / Manfred Mann’s Earthband
Album: Radio Days Vol. 1-4
Genre: Rock
Plattenfirma:  Creature Music / Soulfood Music
Veröffentlichung: 10. Mai 2019

 

Die mir (zur Hälfte) vorliegenden Veröffentlichungen von Manfred Mann stammen ausnahmslos  aus den 60er Jahren bis in die frühen der 70er.

Ursprünglich aufgenommen für die BBC, beinhalten alle vier DoCDs Raritäten um den Tastenhexer; Vol. 1 (The PAUL JONES Era’ ) ist gespickt mit Live Aufnahmen der Jahre 1964-66, Vol. 2 (MIKE d’ABO Era’ ) 1966-69 und Vol. 4 1970-73.
Auf der Vol. 3 befinden sich Live Sessions und Studio Raritäten. Die Sets umfassen mehrere bisher unveröffentlichte Tracks sowie Demo-Aufnahmen, Filmmusik, Werbejingle und Interviews.

Nun hat es über die Jahre und Jahrzehnte bereits mehr „Best-Of“ Veröffentlichungen von Manfred Mann (Manfred Mann’s Eartjhband) gegeben, als manch andere Bands reguläre Veröffentlichungen ihr Eigen nennt, so dass sich die grundsätzliche Frage stellt, ob man diese vier DoCDs nun auch noch haben muss.

Rein musikalisch sind die Live Sessions für Manfred Mann Fanatiker sicherlich interessante Zeitdokumente; alleine das improvisierte Spiel, was man sonst nur von Deep Purple und Rainbow kennt, macht aus altbekannten Klassikern abwechslungsreiche „Neu-Interpretationen“.

Soundtechnisch bewegen sich die Tracks noch vom Mono-Aufnahmeverfahren bis hin zum Stereo. Jüngeren Lesern sei berichtet, dass in grauer Vorzeit das Trennen der Musik auf zwei Kanäle nicht möglich war und die komplette Musik auch auf Anlagen mit nur einem (!!) Lautsprecher bestens funktionierte.

In Anbetracht der Tatsache, dass es haufenweise Veröffentlichungen von Manfred Mann’s musikalischen Highlights gibt, lässt vermuten, dass windige Plattenfirmen mit den Rechten an den Songs mal wieder schnelle Kohle machen wollen, ohne die Band selber in ihre Planungen mit einzubeziehen: weit gefehlt, denn jede der vier DoCDs ist mit dem Aufkleber „Artist Approved“ versehen.
Somit scheint Herr Mann mit dem Ergebnis durchaus zufrieden zu sein und hält das Gesamtpaket durchaus für veröffentlichungs-würdig.

So, das wäre dann die Meinung des Künstlers und der Plattenfirma; bleibt nun meine Meinung dazu kundzutun:
Da ich selber, speziell in den Siebzigern, zu den Fans der Manfred Mann’s Earthband gehört habe und mich Stücke wie „Father Of Day Father of Night“ oder „Mighty Quinn“ rauf und runter gehört habe sind diese Veröffentlichungen für mich – sagen wir mal – nicht uninteressant.

Allerdings sind gerade die Werke, die Manfred Mann richtig bekannt gemacht haben, „Nightingales And Bombers“, „Roaring Silence“,  „Watch“ oder „Angel Station“ späteren Datums und fallen nicht in Zusammenstellung dieser vier Alben.

„Solar Fire“ war der Wendepunkt in der Karriere des Meisters und gilt heute als einer DER Meilensteine der Band.
Somit sind die Versionen von „Father Of Day Father Of Night“ oder „Solar Fire“  wirklich interessant.
Es fehlen für meinen Geschmack aber die Highlights: „Spirits In The Night“, „Blinded By The Light“, „Questions“, „Davy’s On The Road Again” oder “You Angel You” aus der späteren Periode.

Da ich leider nur Vol 3 und 4 vorliegen habe, und im Netz aktuell keine Tracklisten der (ersten beiden) Alben zu finden sind, ist für mich gerade die ersten beiden CD  schwer einzuschätzen, wo normalerweise die ersten Manfred Mann’s Hits „Do Wah Diddy Diddy „ (1964) und „Ha! Ha! Said The Clown“ (1967) zu finden sein müssten.
Die auf Vol. 3 befindlichen Specials wie Interviews, Filmmusik oder Werbejingle sind definitiv nur etwas für Manfred Mann Fanatiker und haben mich selbst an meine Belastungsgrenze gebracht.

Resümierend sind meiner Meinung nach vier (x2) Alben viel zu viel an Material, was den „normalen“ Manfred Mann Fan interessieren dürfte.
Man hat hier definitiv übertrieben und speziell mit Vol. 3 weitgehend Ressourcen -Verschwendung betrieben.
Gewinne ich Vol. 1 und 2 mal hypothetisch etwas ab, kann ich die Bewertung folgendermaßen abgeben:
Für Durchschnitts-Fans gebe ich lediglich 5 von 10 Hellfire Punkten; für Freaks sind 7,5 von 10 Hellfire Punkten durchaus zu vertreten.

 

Mehr Infos:

Manfred Mann Homepage

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