Bonn, 4. November 2017. Das Wetter könnte besser sein, es ist kühl, zu Weilen regnerisch. Ich treffe Marc Ziegler vom Futurepop-Projekt Seelennacht, er hat heute einen Auftritt in einem kleinen Club. Zwischen Soundcheck und Gig hat er Zeit, sich ein paar Fragen zu widmen. Das Stuttgarter Projekt ist selten hier im Westen, Dates hier eher unbekannter Natur ist. Im Osten erleben die Fans inzwischen größere Konzerte, Seelennacht waren bereits Vorband bei Blutengel. Stimmlich erinnert Sänger Marc an den einstigen Grafen von Unheilig, als dieser noch nicht so bekannt war und selber mit seiner Musik durch die kleineren Clubs des Landes zog. Kein Ersatz für den Grafen, aber mit Musik und Texten garantiert auch eine sehr tiefgreifende, fesselnde Sache.
Hellfire-Magazin: Gut ein Jahr ist seit deinem ersten Auftritt im Session vergangen, nun bist du wieder hier…
Marc Ziegler: Ich freu mich auf jeden Fall, wir waren ja schon mal hier und es ist immer wieder schön, zu den Orten, diesen Locations, zurück zu kehren; wo es uns Spaß gemacht hat, wo es den Leuten Freude bereitet hat und wo es ein toller Abend war. Von daher freuen wir uns einfach, auf dass wir das heute wiederholen können.
HF: Am 14.10. warst du in Budapest. War das dein erster Auslandsauftritt ? Wie war es für dich?
MZ: Tatsächlich mit Seelennacht direkt ja. Ich hab ja schonmal als Vorgruppe von Blutengel in der Schweiz gespielt, aber es war halt der erste Solo-Auftritt von Seelennacht im Ausland, vor allem auch im nicht deutschsprachigen Raum, das war schon mal ein anderes Erlebnis, andere Leute. Man sollte es einfach einmal gemacht haben, ich fand es klasse.
HF: Kannst du die Stadt auch für einen Trip empfehlen?
MZ: Ja, die ist wirklich der Hammer, kann ich nur empfehlen.
HF: Du hast die Single „Dankbarkeit“ zuletzt aus deinem aktuellen Album „Lebenslinien“ ausgekoppelt. Es wird auch die letzte Auskopplung aus dem Album sein. Gibt es bereits Aussichten auf ein neues Album?
MZ: Ja, genau. Wie du schon gesagt hast war „Dankbarkeit“ die letzte Auskopplung und schließt „Lebenslinien“ somit ab. Das neue Album ist bereits ziemlich weit, 15 Songs habe ich schon geschrieben. Jetzt bin ich an den letzten Songs dran, dann kommen die Gesangsaufnahmen und in nächster Zeit auch ein paar Informationen, ein Videoblog, ein Bewegtbild… Das neue Album kommt wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte 2018 und es wird im Januar ein bisschen mehr publik werden, ein bissl müsst ihr euch noch gedulden.
HF: Einen Titel hast du bestimmt auch schon im Kopf…
MZ: Ja, einen Titel habe ich schon im Kopf, der wird es auch zu 95 Prozent werden. Da werde ich mich bis Dezember entscheiden, aber er wird es wahrscheinlich schon werden.
HF: Also noch ein bisschen warten und gespannt sein…
MZ: Bis ins neue Jahr müsst ihr noch aushalten (zwinkert).
HF: Hinter dir liegt jetzt ein ereignisreiches Jahr. Unter anderem mit einem Open Air Auftritt beim Gothic Meets Rock Festival in Kierspe. Wenn du das Jahr Revue passieren lässt, was war dein Highlight?
MZ: Muss ich kurz mal überlegen… Highlight… Vom Konzert her das NCN Festival, das war richtig toll und sehr gut besucht; den Leuten hat es richtig gefallen und uns natürlich auch. Das haben wir einfach super genossen, sowohl privat wie auch der Auftritt als Seelennacht. Auch gut gefallen hat mir Bad Oeynhausen, mal wieder mehr im Nordwesten zu sein. Bestimmt vergesse ich jetzt noch was, das super toll gewesen ist, es gab einfach viele Highlights.
HF: Welche Pläne schmiedest du schon für 2018, neben dem neuen Album?
MZ: Neue Konzerte, da wird es bald neue Informationen geben. Viele werden im ersten Halbjahr im Osten sein, Erfurt zum Beispiel. Es wird auch Festivals geben, da sind wir bereits heftig am Planen. Natürlich wird es auch neue Musikvideos geben, alles was so dazu gehört, neue Fanartikel, auch Dinge, die es bisher noch nicht gab. Einfach alles ein bisschen größer, schöner und besser.
HF: Zwischenzeitlich hast du ja auch dein Label Future Frame übernommen…
MZ: Ja richtig, genau…
HF: Das ist ja vermutlich auch noch einmal ein zusätzlicher Stressfaktor für dich neben dem eigenen Projekt.
MZ: Es kommt halt dazu, dass man einen Faktor wieder mehr hat. Es ist wieder ein bisschen mehr Arbeit, aber alles noch im Rahmen dessen, was geht. Es klappt ziemlich gut und ich hab für mich noch den Vorteil, dass ich noch mehr schalten und walten kann wie ich will und jeder, der jetzt meine Sachen kauft, weiß jetzt, dass das Geld zu 100 Prozent an mich geht. Das ist für mich super und vielleicht auch für die Fans gut zu wissen, dass sie mich da super unterstützen zu können.
HF: Im vergangenen Jahr habe ich dich mit der Frage überfallen, wie denn dein erstes Mal so war… (Marc lacht, es ging damals um seinen ersten Auftritt). Heute möchte ich wissen, was deine musikalischen Jugendsünden waren.
MZ: Hmmmm…. Lass mich überlegen, musikalische Jugendsünden… Ich glaub die gibt’s gar nicht so richtig, ich hab früher viel Trance gehört, 90er Style halt. Das habe ich damals gerne gehört und höre es heute immer noch… erst war die Phase mit Electro, Trance und so. Dann gab es mal eine HipHop-Phase, englisch und deutsch. Das waren so etwa zwei Jahre, danach folgte eine Phase mit Popmusik. Nach dem ich diese durchlaufen hatte hat langsam das Dunkle angefangen. Es ging schleichend zu Rock und Metal bis wieder zum Elektronischen und Dark Wave durch die schwarze Szene halt, dort bin ich dann hängen geblieben.
HF: …wo du jetzt einfach auch zu Hause bist…
MZ: Ja, genau. (grinst)
HF: Es ist November, für viele Menschen ein depressiver Monat, für manche einfach eine nachdenkliche Zeit. Wie empfindest du diese Zeit?
MZ: Ja, nachdenklich könnte es treffen. Es stimmt schon, depressiv ist es, vielleicht ist es der depressivste Monat weil alles so grau ist. Weihnachten ist es dann eher wieder, wegen den ganzen Lichtern (Marcs Augen glänzen bei diesen Worten), aber den Januar finde ich dann wieder etwas depressiver, weil auch alles nur weiß ist. Aber ja, der November ist ein nachdenklicher, herbstlicher Monat. Geht gemütlich mit Nebel und Kerzen…
HF: Also auch ein bisschen Romantik…
MZ: Ja, genau, da kann man die Romantik einfließen lassen. Man kann sehr viel kreativ sein, draußen ist es kalt, da ist man dann auch ein bisschen öfter im Studio als im Sommer und hat halt dementsprechend auch Inspirationen.
Soviel zum Jahr 2017 und einem ersten Ausblick auf 2018. Ihr dürft euch also jetzt schon auf das Kommende freuen!
Eine vielleicht etwas schönere Version zum Lesen findet ihr übrigens auf meiner Homepage, Link siehe unten ?
Text: Gastautorin Jennifer Metternich, Light & Shadow Reports (www.facebook.com/lightandshadowreports, www.facebook.com/firebirdsphotos und www.lightandshadowreports.de)
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