Martikor – Acedia

© Martikor

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Martikor    
Album: Acedia     
Genre: Progressiver Death Metal 
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 12.04.2024 

 

Hey Guys, ab in die Staaten, nach San Francisco. Aber nicht mit Blumen im Haar, wie 1969. Hier erwartet uns ein Dampfhammer, der erst kürzlich, nämlich 2021 gegründet wurde. „Martikor“ sind drei Jungs – Glenn (b), Moe (g) und Lenn (g, voc, b, kb), die mächtig für Aufruhr sorgen. Mit „Soliloqui“ 2023, und „Elegy“ 2024 (Single), sowie einer EP 2022, scheinen sie sich auf ihr aktuelles Album eingeschossen zu haben.

Mit einem longrun von 9:55 ein unerwarteter Opener. Die anstehende beruhigende Rassel („Soothing Rattle“) ist schon Horror verbreitend. Dafür sorgt die düstere Voice, die sich im Hintergrund hält, doch durch die Screams die Atmosphäre des Schreckens hervorruft. Gut, die Art der Spielweise der Instrumente begünstigt dieses Horror Szenario. Eine enorme seelische Herausforderung dem Track über 9:55 zu folgen.

Auch wenn es nach knapp 6:03 bedachter, ausgleichender wirkt, so sollte man sich nicht täuschen lassen. Ein Cello verbreitet himmlische Klänge. Gibt eine wohlfühlende Struktur wieder. Und falls Du denkst, das wars? Jetzt geht es erst richtig zur Sache! Cruel und zum Ende hin ein wenig sakral geht der Song dahin.

„Elegy“ (Totenklage) schleppt sich eher ermattet über die Zeit. Die Emotionen, die der Song erweckt, dürften unterschiedlicher nicht sein. Teils hoffnungsvoll durch den gesungenen, klaren Sound, teils abgründig durch die aus der Tiefe kommende Growls. Da greift der Satan selbst nach Dir.

Gerade nicht aufregend ist „Coiled“. Hier wird nichts aufgerollt. Mystische Klänge mit fast einschläfernder Stimmung werden durch brutale Screams zum Alptraum erweckt. Deutet hier bereits das an, was sich im nächsten Song abspielt. 

„Tremor in Infinity“, also Zittern bis ins Unendliche, verbunden mit Angst und dämonischer Atmosphäre. Düstere Keyboard, flüsternde Stimme, ermöglichen erst den Schauer des Grauens. Dazu die sehr eintönige, dumpfe Drums.

Wenn Du das bis hierhin ausgehalten hast, kannst Du auch zwischen Dornen geboren sein. „Born Among Thorns“ versetzt Dich mit orientalisch anmutendem Sound, der aber durch schnell furchteinflößenden Tönen abgelöst wird, in eine behagliche, sakrale Gemütslage. Diese wird durch den folgenden verklärten Gesang wiederhergestellt. Ein abwechslungsreiches Stück, das mein Favorit der Scheibe ist.

„Awake“ macht seinem Namen alle Ehre. Da wird alles Dämonische beschworen. Dumpfe Drums, ein Keyboard, das die Glockentöne hell aber doch abgründig erscheinen lässt. Dazu die aus der Erde schreiende Voice. Hier ist der Abgrund Eingang zur Hölle nicht mehr weit entfernt.

„Acedia“ bleibt im gleichen Tenor wie die vorherigen Tracks. Düster, growlend, und hier als ein Ausdruck von Sorglosigkeit, geistiger Trägheit zu verstehen. Klagend der Gesang am Ende des Songs. 

Fazit: „Martikor“ sieht sich wohl als Vertreter all derer, die sich in Angst, Depressionen und Gleichgültigkeit flüchten. Anders verstehe ich diese Scheibe nicht. Instrumentell hie und da ein angenehmes Stück. Die satanische Seite der Tracks ist allerdings nicht zu leugnen. Wer nicht genug dieser Klänge bekommen kann, der darf sich über „Acedia“ freuen. Meine Bewertung sind 5 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist

01 Soothing Rattle
02 Elegy
03 Coiled
04 A Tremor in Infinty
05 Born Among Thorns
06 Awake
07 Acedia

 

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