Geschrieben von Melanie Busch
Band: Maschinist
Album: Willkommen
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: März 2016
Nachdem Stephan Rußler (Gesang) und Vlad Korbut (Gitarre) einige Zeit in Folge eines gemeinsamen Bandprojekts pausierten, gründeten sie im Jahr 2015 mit dem Gedanken alles besser zu machen, die Band MASCHINIST. Einige Songs hatten sie schon fertig und so machten sie sich schließlich auf die Suche nach einem Schlagzeuger und einem Bassisten, die Plätze werden von Sebastian Pfahler (Schlagzeug) und Johannes Kittel (Bass) – der auch als Gitarrist bei Dawn of Eternity bekannt ist – besetzt. Im März 2016 veröffentlichten sie unter Eigenregie ihr Debütalbum WILLKOMMEN, welches mir zur Rezension zugesandt wurde.
Während ich bei meiner Recherche im Internet nach Infos zur Band suchte, entschloss ich mich Vlad anzuschreiben um noch ein paar Details zu erfragen. Es dauerte nicht lang und ich hatte sogar mehr Infos als benötigt. Ein nicht ganz unwichtiger Punkt hierbei ist folgende Aussage von Vlad:
„…Wir werden ab und zu Rammstein 2.0 genannt, was für uns irgendwie bitter ist weil wir nicht auf dem Rammstein-Trip sind…“
Diese Worte machten mich sehr neugierig und schon beim INTRO stellte ich einen deutlichen Unterschied zu Rammstein fest. Denn MASCHINIST ist durch seine neuartig eingesetzten elektronischen Elemente und den griffigen Gitarrenriffs, welche mit dem rauchig-tiefen Gesang von Stephan miteinander verschmelzen, eine andere Kategorie der düsteren Musikkapitel unserer deutschen Rock-Bands. Dies macht sich in dem Song DAS FEUER direkt bemerkbar. Der Gesang und die Beats erinnern mich schwer an Alex Wesselsky bzw. Eisbrecher, was ich als langjähriger Fan sofort bemerke und mich keineswegs davon abbringt weiter zu hören. Ab dem dritten Song WILLKOMMEN überlege ich ob die Band in das Kapitel „Neue Deutsche Härte“ passt und komme beim hören der Nummer RÖS´CHEN zu der Meinung dass sie sich genauso wie die Band Nachtsucher eher in „Neuer Deutscher Gothik-Rock“ einordnen lassen. Der Song KAUF MICH erweist sich mit seinen elektronischen Parts und den tiefsitzenden Bässen zu einer Nummer deren Text mich auf die Abgründe der unter Geldnot leitenden Frauen hinweisen. So wurden auch im Song FALSCHER PROPHET sehr ernstzunehmende Themen perfekt umgesetzt. Der Song ist ruhig und mit einer gewissen Lautstärke lässt sich der eigene Herzschlag an den Beat anpassen, eine Nummer deren Sound es schafft mich in eine andere Welt zu schicken.
Im Song TITANIK dachte ich vorerst es geht im selbigen Beat weiter, wurde aber während der wiederholenden Parts eines besseren belehrt. Der Bassist und der Schlagzeuger überzeugen mich durch ihre tiefen und handfesten Beats, sodass ich passend zum Song MEIN HERZ BRENNT wieder hellwach bin. Schon während der ersten Textzeilen war mir klar dass dies ein sehr tiefgründiger Song ist in dem sehr viel Gefühl herauszuhören ist. So warm wie es bei der Nummer ums Herz werden kann, umso besser ist das für SCHNEEWITTCHEN. Denn hier bin ich direkt dazu angehalten mitzuwippen, meine Endorphine sind aufgrund der perfekt miteinander harmonisierenden Instrumente im Hochbetrieb. So knallt es auch in BÖSES BLUT weiter, bei dem Song bekomme ich nicht genug vom groovigen Beat. Mit DAS LICHT wird dem Album das Ende eingeleitet. Auch dieser Song ist eine sehr ruhige Nummer, indem der neuartige elektronische Sound dieser Band in den Vordergrund gestellt wurde.
Mein Top-Songs des Albums: Das Feuer, Willkommen, Mein Herz brennt, Schneewittchen, Böses Blut
Fazit: Ja, die Titel der Songs erinnern etwas an Rammstein, jedoch nicht an den Sound und keineswegs an deren Songtexte. Ich war vom gesamten Album durchweg überrascht. Die Songs bzw. die Band erinnern mich eher an Eisbrecher, Stahlmann oder Maerzfeld, was wiederum Fans dieser Bands zu MASCHINIST bewegen könnte. Die Tatsache dass es so viele gute Bands gibt die uns mit ihren Songs und Alben immer wieder überraschen fasziniert mich jedes Mal. Nachdem ich das Album gehört habe, bin ich jetzt auf eine Live Performance sehr gespannt und lege die Scheibe griffbereit in mein Regal.
Tracklist:
1. Intro
2. Das Feuer
3. Willkommen
4. Rös´chen
5. Kauf mich
6. Falscher Prophet
7. Titanik
8. Mein Herz brennt
9. Schneewittchen
10. Böses Blut
11. Das Licht
weitere Infos:
http://www.maschinist-band.de
https://www.facebook.com/MASCHINIST.Band/