Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Mastodon
Album: Hushed and Grim
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: Reprise Records
Veröffentlichung: 29.10.2021
Mit 15 Songs kommt Mastodons achtes Studioalbum „Hushed and Grim“ auf über 86 Minuten und hat somit fast Spielfilmlänge. Es sei vorab verraten: Die Band schafft es nicht, die Spannung über die gesamte Länge aufrechtzuerhalten.
Zwar versteht es das Quartett aus Atlanta, verschiedene Stilrichtungen mit viel Fingerspitzengefühl aufeinander abzustimmen und sowohl Metalfans mit Progressive Rock anzufreunden, als auch umgekehrt. Aber auf „Hushed and Grim“ driften Mastodon zu oft in poppige und balladeske Gewässer ab, und geben sich so der Beliebigkeit preis. Nummern wie „The Beast“ und „Skeleton of Splendor“ stehen symptomatisch für diese Entwicklung. Gleichzeitig muss man der Band zugutehalten, dass sie weiß, wie man rhythmisch vertrackte und zugleich mitreißende Riffs und Soli schreibt (so etwa in den Songs „More Than I Can Chew“ und „The Crux“).
Der mit dreieinhalb Minuten kürzeste Song des Albums „Pushing the Tides“ erweist sich als einer der Juwelen und markiert das Ende der ersten Hälfte. „Peace and Tranquility“ leitet die zweite Seite des Doppelalbums rhythmisch anspruchsvoll und rifftechnisch interessant ein, ist gesanglich aber eher eintönig. Dann verliert der Urzeit-Elefant endgültig an Dampf und zuckt vor dem Ende mit „Savage Lands“ nochmal kurz auf, bevor er in „Gigantium“ mit einem gigantischen Solo seinen letzten Atemzug tut.
Als jemand, der gerne Alben in voller Länge hört und nicht bloß einzelne Songs, muss ich sagen, dass ich mir „Hushed and Grim“ nicht nur der Länge sondern vor allem der mangelnden Spannung wegen kein drittes Mal anhören werde.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste
- Pain With An Anchor
- The Crux
- Sickle And Peace
- More Than I Could Chew
- The Beast
- Skeleton Of Splendor
- Teardrinker
- Pushing The Tides
- Peace And Tranquility
- Dagger
- Had It All
- Savage Lands
- Gobblers Of Dregs
- Eyes Of Serpents
- Gigantium