Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Medevil
Album: Mirror in the Darkness
Genre: Heavy / Power Metal
Plattenfirma: Self Release
Veröffentlichung: 07.04.2023
Wenn man an Rock, Metal Musik oder Musik im Allgemeinen denkt, kommen sofort Länder wie England, USA, Schweden oder auch Deutschland zur Sprache. Kaum jemand nennt Kanada. Dabei hat Kanada schon große Künstler hervorgebracht wie die Musik Ikone „Neil Young“, die Band „Rush“ oder in einer anderen Stilrichtung „Alanis Morrisette“.
„Medevil“ ist ein weiterer Vertreter der kanadischen Metal Szene. Und sie sind stolz darauf, weil sie die einzigen aus der Region Chilliwack BC sind.
Wir nehmen heute ihr aktuelles Album „Mirror in the Darkness“ unter die Lupe. 2014 von Liam Collingwood gegründet, hatten sie bereits ein Jahr später einen Erfolg beim kanadischen Wacken Metal Battle zu verzeichnen. Wo die Jungs neben „Sepultura“ auf der Stage zu sehen und zu hören waren. Im folgenden Jahr 2016 erschien ihr vielversprechendes Debutalbum „Conductor of Storms“, wo sich andeutete, dass es nicht bei diesem einzigen Album bleiben wird. Mit ihrem zweiten Werk „Mirror in the Darkness“ knüpfen sie jetzt beeindruckend und nahtlos an.
Ja, ich ziehe gerne Parallelen zu anderen Bands oder deren Vocalisten. Aber die Stimme von Liam ist dermaßen der Hammer, dass mir ein Vergleich zu U.D.O nicht verweigert werden kann, auch wenn beide rein körperlich nicht zu verwechseln sind. 1:1 könnte man denken, Dirkschneider hätte eine neue Formation gegründet.
„Medevil“ bedient sich dabei an den so erfolgreichen und klassischen Elementen der 80er Heavy Metal Szene. Mit sehr eingängigen Songs, die viele Refrains beinhalten, ziehen sie den Fan gleich in ihren Bann. Mitsingen ist hier durchaus gewollt und scheinbar auch gewünscht.
Die Riffs sind hart, schnell und richtungsweisend für jeden einzelnen Track. Da darf es auch mal melancholisch anmuten wie in dem 9minütigen Abschluss Track „No Peace in Rest“. Es besteht keine Eintönigkeit wie bei einem Langstreckenlauf.
Seine Vielseitigkeit zeigt Liam in „Pray for Me“. Stimmgewaltig performt er melodisch mit choraler Unterstützung als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Was der Scheibe eine kleine aber feine „Pause“ gönnt, ist „Smoke and Mirrors“. Rein instrumental erinnert es mich an „Sting’s Fragile“. Aber gut, die zwei Minuten sind wie ein Vorhang bei einer Operette. Kaum hebt sich der Vorhang, gibt`s wieder auf die Ohren. Ob mit Riffs, balladesken Elementen oder ballernden Drums. Die „Gateways“ sind richtig gewählt.
Fazit: Der Nachfolger enttäuscht in keinster Weise. Mit jedem einzelnen Track steigt der Hörgenuss. Verschleiert („Veiled“) wird hier rein gar nichts, die Bandbreite des musikalischen Könnens wird offen ausgelebt. Wen oder was man hier hervorheben soll, sei jedem selbst überlassen. Ich empfehle „Pray for Me“, „Weight of the Crown“ und „Veiled“ als Anspieltipps. Mit dem Spiegel der Dunkelheit erkennt man die Richtung: es geht nach vorne!! Meine Bewertung sind volle 10 Hellfire Punkte.
Tracklist:
01 Dead Before Birth
02 Among Thieves
03 Pray for Me
04 The Signal
05 Smoke and Mirrors
06 Weight of the Crown
07 Mirror in the Darkness
08 Gateways
09 Veiled
10 No Peace in Rest
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