Geschrieben von Dirk Draewe
Megaherz… Tourblock-Ende in Köln
Köln – Essigfabrik. Bevor ich zu den Herzen kommen, möchte ich mich erst einmal den beiden deutschen Support-Bands, nämlich Hell-O-Matic und Erdling aus Niedersachsen widmen.
Hell-O-Matic enttäuschend
Mit dem Namen der deutschen Scary Metal Band Hell-O-Matic konnte ich erstmal gar nichts anfangen und googelte erstmal. Ihr gleichnamiges Debut-Album klang dabei gar nicht mal so schlecht, aber live war es zumindest in der Essigfabrik nicht der Burner Der Sound war echt gruselig und sowohl ich als auch viele der Fans waren uns manchmal nicht sicher, welche Sprache da auf der Bühne gesungen wurde. Ehrlich Leute, macht doch bitte einen ordentlichen Soundcheck, damit man Euch versteht. Aber in meinen Augen war es nur laut, lärmig und zum Schluss des Auftritts das Brummen aus einer der Boxen (ich tippe auf den Bassisten) ging gar nicht. Besonders witzig fand ich ein Lied von Euch, in dem es im Refrain immer nur „F***, F***, F*** hieß und die Verabschiedung „Gute Nacht Motherfuckers“ und dann das Mikrofon einfach auf den Boden fallen lassen… noch lustloser ging es wirklich nicht. Insgesamt wirkte die Band auf mich sehr langweilig, es fehlten eigentlich nur die Buhrufe und so richtig passte der Musikstil auch nicht zu Megaherz und Erdling.
Erdling – eine angenehme Überraschung
Im Vorfeld hatte ich von der Dark Rock Band Erdling nur Gutes gehört und wir sollten nach dem enttäuschenden Auftritt von Hell-O-Matic auch wirklich belohnt werden. Im Gepäck der vier jungen Musiker ihr Erstlingswerk „Aus den Tiefen“ und live klang es bombastisch. Der Sound war einfach nur erfrischend klasse und druckvoll. Tja und die Energie die von den Jungs ausging, war absoluter Wahnsinn. Egal ob Neill Devin als Shouter, Niklas Kahl an den Drums oder Neno Knuckle an der 6-saitigen… die Spielfreude war einfach nicht zu bremsen und ich an deren Stelle hätte spätestens nach der Show ein Sauerstoffzelt gebraucht. Leider fehlte an diesem Abend aus gesundheitlichen Gründen Basser Marco Politi, aber Gastplayer Alexandre Langér schloss diese Lücke perfekt. Für mich auf alle Fälle eine Band, die man im Auge behalten sollte und ich freue mich schon darauf, Erdling bald wieder live auf der Bühne zu erleben. Als dann kurz vor dem Ende der Show noch Christoph Klinke von Megaherz mit seiner Gitarre auf die Bühne stürmte und mit Erdling jammte, gab es kaum noch ein Halten unter den Fans. Man war bereit für die Herzen und wartete gespannt was da kommen sollte.
Setlist Erdling:
- Aus den Tiefen
- Du bist Soldat
- Stimme der Wahrheit
- Mehr
- Dickicht
- Firmament
- Blitz und Donner
Hart, herzlich, Megaherz
Zweimal habe ich die Band schon live gesehen und ich entschloss mich kurzfristig, doch noch meine Kamera ins Auto zu packen, um nach Köln zu düsen. Danke an dieser Stelle auch noch an Lex (Alexander) Wohnhaas, dass es mit dem Fotopass so schnell und unkompliziert geklappt hatte. Schade, dass die Essigfabrik leider nur gut zur Hälfte gefüllt war. Vielleicht lag es an Sonntag-Abend, vielleicht daran, dass der ein oder andere die Herzen am Vorabend schon in Bochum gesehen hatte… keine Ahnung. An Megaherz lag es aber sicherlich nicht, denn die Songauswahl war wieder mal erste Sahne und die Fans zeigten sich sichtbar begeistert.
Zombiealarm
Als das Licht ausging und die ersten Töne erklangen von „Zombieland“ ertönten, war Zombie-Alarm angesagt. Wie schon auf der letztjährigen Zombieland-Tour schlurften zum gleichnamigen Song wieder unzählige Zombies, perfekt geschminkt von der Blood Gore Gang unter Leitung von Rico Constanza, auf die Bühne. Doch Lex verstand es perfekt, sich die Untoten mit seinem Baseballschläger-Mikrofon vom Leib zu halten. Kaum zur Ruhe gekommen, gab es mit „Fanatisch“ gleich den nächsten Live-Kracher und das Publikum feierte.
Gassenhauer und neue EP im Gepäck
So ging es dann auch Schlag auf Schlag weiter und Lex und seine Mannen verstanden es perfekt die Fans zu begeistern und mitzureißen. Im Gepäck hatten die Herzen neben ihrer neuen EP „Erdwärts“, auch viele Songs von Zombieland und alte Gassenhauer ihrer über 20-jährigen Bühnenerfahrung. Besonderes Highlight war wieder der Song „Augenblick“ in der Piano Version. Jedesmal wenn ich den Song höre, habe ich Gänsehaut und zum ersten Mal seit langem sah ich wieder Feuerzeuge, die sich zu dieser tollen Ballade bewegten. Danach ging es aber wieder hart zur Sache und Brecher wie „Verrückt“ oder „Jordan“ animierten das Publikum zum wilden Mittanzen.
Ehrliche Dankbarkeit
Zwischen den einzelnen Songs vergaß Lex auch nicht, seinen Fans immer wieder dankbar. „12 Tage haben wir mit euch gerockt, haben tolle Leute kennen gelernt… Ihr seid echt die Besten“ waren nur eine seiner vielen Lobeshymnen. Leider war schon nach 1 1/2 Stunden viel zu früh Schluß, aber das Zugabenpaket peitschte uns unter anderem mit „Himmelsstürmer und „Miststück“ noch einmal richtig nach vorne. Wenn es nach mir und den Fans gegangen wäre, hätte der Abend ruhig länger dauern können… Aber die Herzen werden wieder kommen, denn Köln war nur das Ende des Tourblocks, bevor es im März wieder zurück auf die Straße und die Bühne geht.
Setlist Megaherz:
- Zombieland
- Fanatisch
- Prellbock
- Dein Herz schlägt
- Herzblut
- Lieblingsfeind
- 5. März
- Roter Mond
- Einsam
- Schwarzer Engel
- Augenblick
- Gegen den Wind
- Verrückt
- Heuchler
- Jordan
- Schwarzer Mann
Zugaben
- Jagdzeit
- Himmesstürmer
- Für Immer
- Miststück
Tourdaten:
- 04.03.2016 Erfurt – From Hell
- 05.03.2016 Hildesheim – Herzblut Festival
- 12.03.2016 Nürnberg – Der Cult
- 17.03.2016 Hannover – Musikzentrum
- 18.03.2016 Hamburg – Knust
- 19.03.2016 Lahnstein – Kulturscheune
- 24.03.2016 Cham – L.A. Cham
- 25.03.2016 Wien (AT) – Szene Wien
- 09.04.2016 Markneukirchen – Framus-Warwick-Musichall
© Photos by Dirk Draewe (www.draewe.de bzw. facebook.com/pixxelkunst) )
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