Wir vom Hellfire reden nicht nur davon, den Untergrund zu unterstützen, wir wollen Euch dieser Tage eine Menge Bands vorstellen, die „unsigned” sind, also keinen Deal bei einer Plattenfirma haben oder zumindest aber ihre komplette Promo-Arbeit selber machen.
Dieses Mal stellte sich die Horror Metal Band MENSCHENFRESSER aus Trier unseren fragen und nutzen die Gelegenheit sich ein bißchen besser vorzustellen.
HF: Hallo Menschenfresser. Euer Bandname lässt ja schon grob erahnen in welche Richtung Eure Musik geht. Doch erklärt mal unseren neugierigen Lesern, was Euch 2006 dazu trieb die Band unter dem Namen zu gründen, ausschließlich auf Deutsch zu singen und woher die Vorliebe für Horrorfilme kommt, bzw. die Idee das zu einem zentralen Thema in Eurer Band zu machen?
Menschenfresser: Wir sind eingefleischte Horror Film Fans und mit den ersten Texten wurde das schnell zum zentralen Thema der Band. Die ersten Texte waren auf Deutsch und das hat hervorragend funktioniert. Nach kurzer Zeit stand dann der Name „Menschenfresser“ im Raum. Der Name verkörpert alles, was die Band ausmacht und man kriegt direkt eine Vorahnung, wo es musikalisch hingeht. Das Konzept funktioniert und der Name passt perfekt.
HF: Nicht nur, dass Ihr auf Horror steht und das recht erfolgreich mit Eurer Musik verbindet, einige Eurer Songs haben es sogar schon in Horrorstreifen in den USA geschafft. Wie ist Euch das denn gelungen, bzw. wie kam man auf Euch? Sind die Filme denn wenigstens gut geworden, ich glaube auf dem deutschsprachigen Markt sind sie noch nicht aufzufinden.
Menschenfresser: Unser Gitarrist Knegge ist in verschiedenen Foren von und für Horror Film-Liebhaber aktiv. Über diese Foren kam der Kontakt zu den Regisseuren Brandon Medina und Israel Laboy zustande. Beide Regisseure haben unsere Musik in Kurzfilmen verwendet. Die Filme sind nicht auf dem deutschen Markt erhältlich, wurden aber kurze Zeit in US-amerikanischen Kinos vorgeführt. Außerdem ist unsere Musik auf der Bonus-CD der Dokumentation „The Invaluable“. Unsere Musikvideos könnte man ebenfalls als kurze Horror Filme bezeichnen. Horror Filme und Death Metal lassen sich sehr gut verbinden. Letztens waren wir sogar auf einem Horror Film Festival und haben unsere Musikvideos „live“ vorgetragen. 😀
HF: Euer aktuelles Album „Sterben“ (Review) ist nun ein gutes Jahr alt. Die Kritiken dazu waren ja durchweg positiv. (Bis auf eine, doch dazu später ? ) Nun habt ihr euer drittes Album „Nachzehrer“ als Vinyl wiederveröffentlicht. Wieso gerade das und können sich die Fans auf weiteres Vinyl in Zukunft freuen?
Menschenfresser: Vor einiger Zeit haben wir unser Album „Menschenfresser“ als Picture-Vinyl veröffentlicht und im vergangenen Dezember haben wir unser Album „Der Nachzehrer“ als Black- und Clear-Vinyl über das Label G.U.C released. Wir werden noch weitere Alben als Schallplatte veröffentlichen und gehen vermutlich in der chronologischen Reihenfolge vor.
HF: Nochmal zum Stichwort „Kritk“. Eine bekannte, deutsche Fachzeitschrift, nennen wir sie mal „RH“, gab „Sterben“ das Prädikat „Arschbombe des Monats“ im April 2019. Im ersten Moment freut man sich als Musiker sicher nicht über eine solche Auszeichnung, besonders da der Rezensent schon recht persönlich wurde. Aber Euch scheint das nicht wirklich etwas auszumachen. Im Gegenteil, ihr freut Euch sogar im „RH“ erwähnt worden zu sein. Ich denke, gerade eine „Arschbombe“ zieht mehr Interesse auf sich, als eine durchschnittliche Bewertung, die dann eh untergeht. Wie seht ihr das? Eher ein Segen oder ein Fluch?
Menschenfresser: Wir sehen das definitiv als Segen! Da es sich um das einzige negative Review handelt und alle anderen Reviews durchweg gut waren, steht der Autor mir seiner Meinung alleine. Aber wir sehen das generell nicht so ernst: Wenn man andere Leute nach ihrer Meinung fragt, muss man damit rechnen, dass man eine negative Antwort erhält. Die Geschichte hat ja auch gezeigt, dass manche „Arschbomben“ einige Jahre später als richtungweisend und stilprägend angesehen werden. ?
HF: Wie wird es mit MENSCHENFRESSER nun weiter gehen? Stichwort Konzerte. Und – im Juni letzten Jahres gab es auf Facebook den Post, „Und kein Ende in Sicht neue Song Ideen ? Menschenfresser, new material!!“ Wie weit ist es denn damit gediegen? Was könnt Ihr uns dazu sagen? Besteht Hoffnung auf baldig, neues Material? Wenn ja, was dürfen wir erwarten?
Menschenfresser: Ja, wir arbeiten an neuem Material und haben auch noch einige älteren Ideen, die bisher nicht ins Konzept gepasst haben. Mit dem nächsten Album gehen wir teilweise thematisch in eine neue Richtung und arbeiten neue Facetten des deutschsprachigen Horror Metals heraus. Musikalisch wird es zu 100% Menschenfresser.
HF: Okay, dann warten wir mal geduldig und wünschen Euch weiter viel Erfolg. Immer schön hungrig bleiben ?
Interview: Marco Gräff
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