Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Mephistofeles
Album: Violent Theatre
Genre: Heavy Psych Rock
Plattenfirma: Helter Skelter Productions
Veröffentlichung: 03.10.2022
Es ist zwar nun schon über einen Monat her, dass die Psych Rocker von Mephistofeles ihr viertes Album digital veröffentlich haben, als physischen Tonträger gibt es „Violent Theatre“ aber erst ab 9. Dezember. Daher kommt diese Rezension keineswegs zu spät, sondern gerade rechtzeitig für alle, die sich die Vorweihnachtszeit mit ein wenig okkulter Rockmusik verdüstern wollen.
Wenn die Band Eines versteht, dann die diabolische Ästhetik des Buchs, nach dem sie benannt ist in Klang und Bild umzuwandeln. Anders als auf den bisherigen Covern ist auf „Violent Theatre“ keine Frau in anzüglicher Pose zu sehen, sondern die Jungs von Mephistofeles selbst, die sie sich posierend über eine eingesargte Jesusfigur beugen. Auch in den Songtiteln finden sich keine Anspielungen mehr auf Sex und Drogen. Sind die Tage von „Syringe, „Overdose“, „Whore“, „Drug Addict“, „Wizard of Meth“ und „Heroin“ etwa gezählt? Wird das argentinische Trio gar gottesfürchtig?
Eher nicht. Auf insgesamt acht Songs zwischen 3,5 und 14 Minuten Spielzeit bereiten Mephistofeles ihrem 2020er Album „Satan Sex Ceremonies“ einen schaurig schönen Nachfolger. Inhaltlich bewegen sich Mephistofeles eher ins Reich der Toten („Buried in Worms“, „Died in Vain“, „Last Will“). Mit dem Debütwerk „Whore“, das in meinen bescheidenen Augen ein Genreklassiker ist, kann es „Violent Theatre“ vielleicht nicht aufnehmen, muss sich aber auch nicht dahinter verstecken.
Die Jams sind auf extrem hohem Niveau und entfachen in mir einen Durst nach einer Liveshow der Jungs. Einer der Höhepunkte ist das Drumsolo auf „Communion of the Vile“. Klarer Anspieltipp für Unentschlossene ist „Last Will“.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist
- Buried in Worms
- Frustrated
- The Meaning of All Evil
- Chapel of Sins
- Die in Vain
- Communion of the Vile
- Last Will
- Damnation of Salvation