Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Messiah
Album: Christus Hypercubus
Genre: Death / Thrash Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 01.03.2024
Nicht nur die Schweizer Hellhammer, Celtic Frost oder Samael haben mich seit den Achtziger-Neunziger Jahren begleitet und tun es heute noch, sondern natürlich auch ihre Landsleute von MESSIAH, deren erste vier Alben (1986: „Hymn to Abramelin“, 1987: „Extreme Cold Weather“, 1991: „Choir of Horrors“ und 1992: „Rotten Perish„) von mir als jugendlicher und auch heute etwas reifer immer noch regelmäßig eingeschmissen (..keine Pillen, keine Drogen..) oder auch eingelegt werden. Nun gut, erst einmal Ende mit der Zeitreise zurück und so bin aktuell beim kommenden Album „Christus Hypercubus„, was zehn Titel im Gepäck hat, eine Laufzeit von 44:44 min. aufweist und am 01. März 2024 erscheint.
„Sikhote Alin“ eröffnet und liefert allererst epische Töne und die gepaart mit sprachlicher Zweiseitigkeit, um dann zu explodieren und der Ruhe gänzlich zu entfliehen. Im folgenden wird ein Druck aufgebaut, der meine Headsetohrmuscheln zum extremen vibrieren bringt, während er unten herum mächtige Spuren hinterlässt, sich im mittleren Tempo bewegt und auch die klangliche Stille und Verträumtheit mit an Bord hat, die runtergezählt wird. „Christus Hypercubus“ hat schnelleres mit im Gepäck, Marcus Seebach glänzt mit seiner rauen und tieferen Stimme, ein Hauch orientalisches dringt in den ruhigeren Phasen in mich ein und R.B. Brögi glänzt mit gesprochenem, wie eine Göttlichkeit zu seinem Volk oder seinen Untertanen.
„Once Upon a Time… Nothing“ tritt mächtig auf das Gaspedal, geht wuchtig und geradlinig seinen Weg, Seebach klingt schön angepisst und infiziert, das Gesprochene hält wieder Einzug und dem Ende nahe, groovt man sich zum Zielausgang. Bei „Speed Sucker Romance“ kann man langsam alleine, mit dem Partner, der Partnerin oder einer fremden Person deiner Wahl wild umschlungen dunkle und romantische Runden drehen, bei „Centipede Bites“ sollten die gebildeten Paare sich wieder trennen, denn es steppt der Bär auf Speed. Flott geht es zur Sache, die 6-Saiter Fraktion hat viel zu tun und viel zu bieten, mittig im Song angekommen kann man sich wieder dem Tanzpartner nähern, bevor man dem Ausgang nahe noch einmal aufgedreht.
Harzschlagmomente und Akustik eröffnen „Please Do Not Disturb (While I’m Dying)„, das Ganze ist kurz, das Ganze ist mit einer entsprechenden Traurigkeit verbunden, Bitte nicht stören (während ich sterbe) und das Leben endet mit einem akustischen Signal. „Soul Observatory“ hat Bosheit und Energie mitgebracht, geht unterschiedlichste Wege und Richtungen und teilt teilweise aufstampfend schön aus bzw. hinterlässt wieder Spuren. „Acid Fish“ bahnt sich gemächlich seinen Weg, leicht verdreht gesangliches offenbart sich, während folgend die Dunkelheit wieder die Stimmbänder befällt, die Geschwindigkeit erhöht wird und die Herren an und mit ihren Instrumenten feinstes zaubern.
„The Venus Baroness I“ beginnt wieder mit einem Hauch orientalischen, ein Dämon knurrt mir seine Worte in die Ohrmuschel, die Energie darf sich auch hier wieder ausbreiten und endend wird es etwas konfus und geht nahtlos in den letzten Song namens „The Venus Baroness II“ über. Die Mutter und Tochter (vermutlich) kommunizieren kurz, um dann vom spielerischen, was noch einmal ordentlich Druck macht, abgelöst zu werden. Der Song wartet mit Wucht auf, geht im mittlerem Tempo vorwärts und scheut auch nicht davor, sich kreativ nach links, nach rechts zu bewegen und zu beugen. Für mich ein schöner Abschluss des zweiten Albums, nach der Wiedergeburt im Jahre 2017. In Memory of Andy Kaina!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
1 Sikhote Alin 05:33
2 Christus Hypercubus 04:18
3 Once Upon a Time… Nothing 04:19
4 Speed Sucker Romance 05:36
5 Centipede Bites 04:01
6 Please Do Not Disturb (While I’m Dying) 01:54
7 Soul Observatory 03:13
8 Acid Fish 04:58
9 The Venus Baroness I 06:27
10 The Venus Baroness II 04:28
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