Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Messiah Force
Album: The Last Day (Re-Release)
Genre: Speed/Power Metal
Plattenfirma: No Remorse Records
Veröffentlichung: 16.06.2017
Schon mal was von MESSIAH FORCE gehört? Nein? Kein Problem, denn die Kanadier brachten es lediglich auf 2 Demos und ein vollständiges Album, was jetzt auch nicht unbedingt als Klassiker in die Metal-Musikgesichte eingegangen ist – zumindst meiner bescheidenen Meinung nach. Die Band um Frontfrau Lynn Renaud wurde 1985 gegründet und brachte zwei Jahre später ihr Debüt – und letztlich einziges – Album „The Last Day“ heraus, welches im Sommer als „Special Anthology Edition“ wieder veröffentlicht wurde. Auf der Doppel-CD sind neben dem eigentlichen Longplayer auch die beiden besagten Demos aus den Jahren 1985 und 1991 enthalten. Letzteres wurde von Denis Dufour eingesungen, da Lynn Renaud aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung stand.
Musikalisch bewegen sich MESSIAH FORCE irgendwo zwischen Speed und Power Metal, als Anhaltspunkt würde ich mal Bands wie Chastain, Savage Grace und Agent Steel nennen. Die Produktion klingt ziemlich Old-School, halt typischer 80er Jahre Sound. Man hätte die Songs für die Jubiläumsausgabe auch remastern und damit soundtechnisch ein wenig aufpimpen können, aber das war wohl nicht gewollt.
Womit wir auch direkt bei der Kritik wären: „The Sequel“, „Watch Out“ oder „Silent Tyrant“ sind sicherlich gute Speed/Power Metal Tracks, die von einer furiosen Lynn Renaud sehr energiegeladen dargeboten werden. Leider sind die Texte der Songs nur schwer zu verstehen. Ob das daran liegt, das Lynn Renaud nun mal mit französisch als Muttersprache aufgewachsen ist und einen gewissen Akzent aufweist, oder der Produktion geschuldet ist, kann ich nicht sagen.
Ein weiterer Schwachpunkt ist für mich der Schlagzeug-Sound. Während die Gitarren noch halbwegs ordentlich abgemischt wurden, klingen die Drums selbst für 80er Jahre Verhältnisse ziemlich schwach und teilweise seltsam scheppernd. Interessanterweise gefallen mir die drei Songs des 91’er Demos „No Hideaway“ am besten. Das liegt nicht nur am besseren Sound, sondern man hört der Band auch an, das sie sich in den vier Jahren seit dem Debüt spielerisch weiter entwickelt hat. Daher würde ich „No Hideaway“, „Get Away“ und „Lesson For A Liar“ mal als Anspieltipps nennen.
Fans der eingangs erwähnten Gruppen sowie 80er Jahre-Metal Nerds können die Scheibe ruhig mal antesten.
Trackliste:
CD1:
1. The Sequel 04:45
2. Call from the Night 03:58
3. Watch Out 03:03 s
4. White Night 05:33
5. Spirit Killer 03:05
6. Silent Tyrant 04:00
7. Hero’s Saga 04:36
8. The Last Day 05:12
9. The Third One
CD2:
1. Silent Tyrant 04:18
2. Hero’s Saga 04:45
3. White Night 05:27
4. Watch Out 03:15
5. The Forgotten Emperor 03:59
6. Spirit Killer 03:17
7. The Third One
8. No Hideaway 06:16
9. Get Away 04:06
10. Lesson For A Liar
Line Up:
Lynn Renaud: Gesang
Denis Dufour: Gesang (CD 2 Track 8-10)
Jean Tremblay: Gitarre
Bastien Deschenes: Gitarre
Eric Parise: Bass
Jean-Francois Boucher: Drums
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