Metaprism – Catalyst To Awakening

© Metaprism

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Metaprism
Album: Catalyst To Awakening
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Graviton
Veröffentlichung: 26. Januar 2018

Auf Wacken spielen macht sich immer gut als Visitenkarte. Diesen Karrierehöhepunkt ziemlich früh abhaken durften Metaprism 2015, als sie sich in Deutschlands geilster Matschgrube die Ehre gaben. Damals hatten sie eine EP im Gepäck und standen kurz vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums „The Human Encryption“. 2018 legen sie nun mit dem zweiten Album „Catalyst To Awakening“ nach.

Die britische Melodic Metal Band wurde 2012 von Gitarrist Ollie Roberts gegründet. Dieser hatte mit Sängerin Theresa Smith schon für das 2011 erschienene Album „Visions“ von Adam Johnston zusammengearbeitet. Schon vor dem Debütalbum kam es zu mehreren Wechseln im Line-up. Und auch später blieben Metaprism nicht verschont, stieg 2016 doch Sänger Jut Tabor aus und wurde durch Joey Draper ersetzt.

Beim ersten Durchhören von „Catalyst To Awakening“ entstanden bei mir vielleicht nicht unbedingt naheliegende Assoziationen zu Evanescence und Amaranthe. Ersteres wegen einer gewissen stimmlichen Ähnlichkeit von Theresa Smith zu Amy Lee, letzteres wegen dem stimmlichen Dreiklang aus männlichen und weiblichen cleanen Vocals und männlichem gutturalen Gesang, auch wenn sich die Briten auf eine vokale Doppelspitze beschränken. Zudem spielen sie zwar ebenfalls einen modernen Metal, aber ohne die Ausflüge der Schweden in den Electropop.

Auf ihrem zweiten Album versammeln Metaprism eine ganz ordentliche Schar an Gastbeiträgen. So geben sich bei „Incarcerate“ Marco Pastorino (Temperance) und Chiara Tricarico (TeodasiA) am Mikrofon die Ehre und bei „Anomalous II: Ghost of Asylum“, einem meiner Lieblingstracks auf dem Album, gibt es ein Gitarrensolo von Timo Somers (Delain) zu hören.

„Catalyst To Awakening“ hat etwas gebraucht, bis ich es richtig zu würdigen wusste. Aus Erfahrung kann ich sagen, als Bürobeschallung taugt es nicht, wenn man nicht allein auf dem Flur ist. Da die Instrumente eine ziemliche wuchtige Wall of Sound hinter den Gesangslinien bilden, muss man das Album schon etwas lauter und ohne nervige Geräuschkulisse hören, um den individuellen Charakter der Songs zu entdecken. Sodann kommt zur Eingängigkeit auch richtiger Hörspaß dazu.

Die Grundschemata sind zwar bei allen Songs ähnlich, ordentlich Tempo und Härte statt Bombast und Melodieverliebtheit, aber Langeweile kommt nur selten auf. Der wuchtige Opener „Codex Regius“ gibt da direkt die Marschrichtung vor. Der Track „Incarcerate“ bildet eine interessante Insel im Albumsound, nicht nur durch die beiden Gast-Stimmen, sondern auch durch den weniger dicht gewobenen Klang der Instrumente, so dass der Song lockerer und verspielter wirkt.  Einen echten Break im Gesamtstil verursacht lediglich die Ballade „Aftermath“. Für mich ein verzichtbarer Song ohne Eigenschaften, in der Art leider schon zu oft gehört. Hier hätte etwas weniger Klangdichte vielleicht mehr gebracht. Zwar angenehm zu hören, aber im Gedächtnis bleibt er nicht.

Wer das Debütalbum von Metaprism mochte, wird auch mit dem neuen Werk viel Vergnügen haben. Ansonsten sollten Fans von Modern Melodic Metal mit ordentlich Wumms sich ruhig mal durch die zehn Songs durchtesten. Nicht jeder wird sich im Gehörgang festsetzen, aber Spaß macht „Catalyst To Awakening“ schon.

Trackliste:
1. The Awakening
2. Codex Regius
3. Unleash The Fire
4. Incarcerate (Featuring guest vocals from Marco Pastorino and Chiara Tricarico)
5. Anomalous I: Illogical Era
6. Anomalous II: Ghost of Asylum (Featuring guest solo from Timo Somers)
7. Living By Proxy
8. Carve The Stone
9. Aftermath
10. Unanimous

Line-up:
Ollie Roberts – Guitars
Theresa Smith – Vocals
Joey Draper – Vocals
Callum Downing – Guitar
James Clarke – Drums
Matt Hudson – Bass

Weitere Infos:
Metaprism bei Facebook
Website von Metaprism

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