Midnight Force – Gododdin

(C) Midnight Force

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Midnight Force
Album: Gododdin
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 25.10.2019

MIDNIGHT FORCE stammen aus dem schottischen Glasgow und legen ein gutes Jahr nach ihrem Debüt „Dunsinane“ mit ihrer neuen Scheibe „Gododdin“ nach. Das Album befasst sich wie sein Vorgänger mit historischen und auch phantastischen Themen, wie beispielsweise den Kreuzzügen, verfluchten Schiffen oder der titelgebenden Geschichte über die schottischen Ostküstenbewohner, welche ihr Leben in der Schlacht gegen die Angelsächsischen Invasoren verloren. Dabei treten sie in die in die Fußstapfen der Helden von einst, Judas Priest, Manilla Road und der NWOBHM-Bewegung [sic!]. Hochtrabende Worte, die bei genauerer Betrachtung leider nicht das halten, was sie versprechen.

Wie hat es „The Rods“ Drummer Carl Canedy mal so treffend formuliert: „Wenn dir der erste Song gefällt, dann stehen die Chancen gut, dass dich das gesamte Album anspricht“. Diese einfache wie wahre These gilt dummerweise auch genauso anders herum: ist die Eröffnungsnummer wenig erquicklich, mag man den Rest meist gar nicht erst hören. Auf MIDNIGHT FORCE bezogen lautet der Titel des Openers „Eternal Emperor“ und bestätigt dies auf wenig eindrucksvolle Weise. Der Song legt eigentlich vielversprechend los, flottes Tempo, an Maiden erinnernder Basslauf, so kann man starten. Was die geschürten Erwartungen sofort wieder in Grund und Boden stampft, ist der äußerst dünne Sound, den man der Scheibe verpasst hat. Nichts gegen den Versuch dem ganzen einen Retro-Touch verleihen zu wollen, aber das haben sogenannte Retro-Rock Kapellen massenweise besser hinbekommen.

Apropos dünn, mit einer Art Screams in den Song einzusteigen, ist ein löbliches Ansinnen, allerdings sollte man dann auch über die entsprechenden stimmlichen Fähigkeiten verfügen, ansonsten klingt das Ergebnis wie hier eher nach schmerzhafter Quetschung der Kronjuwelen. Generell würde ich Frontmann John Gunn nicht zwingend zu den begnadetsten Sängern des Genres zählen, aber darüber kann man geteilter Meinung sein. Und selbst das Solo, das einen irgendwie proggig anmutenden Zwischenpart einleitet, klingt irgendwie schräg, aber wahrscheinlich soll das so sein. Demensprechend ist die Versuchung groß, sofort die Stop-Taste zu drücken und sich die übrigen Tracks zu ersparen.

Aber es hilft nix, die Scheibe hat ja quantitativ noch mehr zu bieten. „The Doom Of Kiev“ eifert dem Tempo seines Vorgängers nach, rauscht aber genauso schnell an einem vorbei, ohne nachhaltig hängen zu bleiben. „In Lindisfarne It Lay“ nimmt etwas Fahrt heraus und hat zumindest eine nette Hookline im Chorus zu bieten, während „Walls Of Acre“ sehr schleppend und aufgrund des wenig ausdrucksstarken Gesangs beinahe einschläfernd startet, ehe der Song nach gut zweieinhalb Minuten unvermittelt beschleunigt und einen kurzzeitig aus der Lethargie reißt, eher das Stück eine Minute später wieder in das ursprüngliche Schema zurückfällt. Das überwiegend im Mid-Tempo gehaltene „Over The Phantom Sea“ gefällt mir noch am ehesten, eingängiger Refrain, nettes speediges Intermezzo und – mit Ausnahme des Kastraten-Schreis – hörbare Vocals, hätte das Teil einen druckvolleren Sound wäre es gar nicht schlecht.

So aber gilt für diese Nummer dasselbe wie für den Rest der Scheibe: „Gododdin“ hat eher Demo-Qualitäten als die einer professionellen Produktion und verhagelt einem das Hörvergnügen gewaltig. Wirklich weiter empfehlen kann ich das Album daher nicht, aber wer weiß, vielleicht finden sich ja doch ein paar Hartgesottene….

Von mir gibt es 3,5 von 10 Hellfire-Punkten!

Trackliste:

  1. Eternal Emperor
  2. The Doom Of Kiev
  3. In Lindisfarne It Lay
  4. Walls Of Acre
  5. Parthia
  6. Covenant
  7. Over The Phantom Sea
  8. Y Gododdin

Line Up:

John Gunn: Gesang
Ansgar Burke: Gitarre
Brenden Crow: Bass
Pete Werninck: Drums

 

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