Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Mindless Sinner
Album: Master Of Evil (Vinyl)
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 11.12.2020
Es ist gerade mal zehn Monate her, dass die schwedischen Klassik-Metaller MINDLESS SINNER uns mit ihrem neuesten Werk „Poltergeist“ beglückten (siehe Rezi). Nun hat es sich das Label Pure Steel Records zur Aufgabe gemacht, den Backkatalog der Band nach und nach nochmals (auf Vinyl) zu veröffentlichen. Den Anfang macht die 1983 erschienene EP „Master Of Evil“. Diese 4-Track Scheibe wurde für diesen Release um fünf Demo-Stücke aus dem Jahr 1983 ergänzt, die – wenn meine Informationen stimmen – seinerzeit zum zwanzigjährigen Jubiläum der Scheibe zumindest auf CD schon mal veröffentlicht wurden.
Die insgesamt neun Songs bieten typischen Metal der ersten Hälfte der 80er Jahre, wobei die Einflüsse der NWOBHM allgegenwärtig sind. Soundtechnisch hat man die Original Aufnahmen mutmaßlich so belassen wie sie seinerzeit produziert wurden, eine irgendwie geartete kosmetische Korrektur hat offenbar nicht stattgefunden. Geht dies bei den vier Stücken der eigentlichen EP noch halbwegs in Ordnung, sind die fünf Demo Stücke klangtechnisch doch hörbar schlechter ausgefallen. Hier hätte ich mir doch eine Aufpolierung des Sounds gewünscht, denn beispielsweise bei der vermeintlichen Bandhymne verschmelzen die Instrumente zuweilen zu einem nur schwer definierbaren Soundbrei.
Der eingängige Midtempo Rocker „Broken Freedom“ sowie der Titeltrack gehören definitiv zu den Highlights der Langrille, insbesondere letzterer hat mächtig NWOBHM Schlagseite und trumpft mit dem wohl besten Solo des Albums auf. Beim energetischen „Screaming For Mercy“ schreit alles nach „Maiden“, läuft aber in Sachen Hooks ebenso wie „Key Of Fortune“ knapp hinter den beiden anderen Tracks über die Ziellinie. Von den Demosongs sind „Higher And Higher“ sowie „Heavy Metal Will Never Die“ hervorzuheben, die Nummern hätten mit einer ordentlichen Produktion durchaus das Zeug zum Klassiker gehabt. Die übrigen drei Songs sind dagegen weniger spektakulär ausgefallen.
Verglichen mit dem aktuellen Output „Poltergeist“ zieht „Master Of Evil“ zwar knapp den Kürzeren, dennoch ist die Platte ein durchaus lohnenswertes Stück Metal Zeitgeschichte, welches für NWOBHM-Fans und andere Nostalgiker seine Berechtigung haben dürfte.
Für die vier Tracks der Original EP gibt es von mir 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
Siete A:
1. Broken Freedom
2. Key Of Fortune
3. Master Of Evil
4. Screaming For Mercy
Seite B:
5. Mindless Sinner (Demo 83)
6. Higher And Higher (Demo 83)
7. We All Go Back (Demo 83)
8. Heavy Metal Will Never Die (Demo 83)
9. City Games (Demo 83)
Line Up:
Christer Göransson: Gesang
Tommy Viktorsson: Drums
Magnus Danneblad: Gitarre
Jerker Edman: Gitarre
Christer Carlson: Bass
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