Geschrieben von Katja Maeting
Band: Mo Lowda & The Humble
Album: Creatures
Genre: Alternative Rock
Plattenfirma: Mile-Long Records
Veröffentlichung: 13. März 2018
Nach einem Wochenende voller Musik der etwas sehr viel härteren Ausprägung wirkten Mo Lowda & The Humble wie genau die Art von musikalischer Abwechslung, die ich gebrauchen konnte. Ein kurzes Antesten offenbarte, dass die 2010 gegründete Dreier-Kombo stark nach einer Kreuzung aus Kings Of Leon und Imagine Dragons klingt, sowohl stilistisch als auch die Stimme von Sänger Jordan Caiola. Für meinen Geschmack eine sehr vielversprechende Mischung – nun ja, man kann halt nicht immer alle Versprechen halten.
Das im März diesen Jahres erschienene „Creatures“ ist bereits die dritte Veröffentlichung in der noch relativ kurzen Bandgeschichte der Jungs aus Philadelphia. 2013 legten sie mit „Curse The Weather“ ihr Debüt vor, auf welches 2016 die EP „Act Accordingly“ folgte. Nach einer Neubesetzung des Bassisten-Jobs ging es auf ausgedehnte Tour und dann an die Aufnahmen für das neue Album „Creatures“. Beim Querhören durch diese Veröffentlichungen gewinnt man den Eindruck, dass Mo Lowda & The Humble schon immer wussten wie sie klingen wollten, denn große stilistische Veränderungen haben sich im Laufe der Zeit nicht wirklich ergeben, lediglich so manche leicht progressiv angehauchte Idee wurde noch etwas weiter zurückgefahren.
Auf „Creatures“ klingen die drei Herren also inzwischen durchaus radiotauglich, was grundsätzlich erstmal nichts Schlechtes ist. Nach dem kurzen Intro lässt sich das Album mit „Card Shark“ auch äußerst vielversprechend an. Der Song wummert sich direkt schön ins Ohr, die auffällige Stimme von Frontmann Jordan lässt sich auf einem Rhythmus-Riff vorantragen und spätestens beim Ohohohohohoh (oder noch ein paar oh mehr) des Refrains macht jeder in perfekter Konditionierung mehr. Ohs und Uhs funktionieren halt immer, solang sie nicht todgenudelt werden.
„Why’d It Take So Long“ legt ein melodischer ausgeprägtes Motiv unter den Gesang, schlicht aber ansprechend. Der ruhige Midtempo-Song rockt sich dezent voran und während in den Strophen der Rhythmus leicht dominanter ausgeprägt ist, wird im Refrain die Melodiedichte deutlich angehoben und garantiert die Mitsingtauglichkeit. Spätestens bei „6-7“ stellen sich dann langsam Ermüdungserscheinungen ein, denn auch hier geht’s immer noch im mittleren Tempo voran, mitklatschtaugliche Rhyhtmusausprägung, den inzwischen vertrauten rockig angehauchten Gesang und diesmal reichlich Ahahahahs inklusive. Wirklich Aufmerksamkeit erzielt hier nur noch das etwas zweckfrei eingestreute Windspiel-Geklimper, bei dem man sich unweigerlich fragt, wo dieses Geräusch herkommt.
Mo Lowda & The Humble halten sich auf „Creatures“ wohl an die alte Musikerweisheit, die stärksten Songs an den Anfang der Platte zu stellen. Leider kann das Album auf Dauer nicht den guten Eindruck des Anfangs aufrecht erhalten. Was am Anfang mitreissend und interessant klang, wird durch die fehlende Abwechslung in der Songausgestaltung leider irgendwann zäh wie Kaugummi und man fragt sich, bei welchem Song man gerade überhaupt ist. Die durchaus vorhandenen verschiedenen Stilmittel werden hier so individuell aneinandergesetzt wie das Klischee eines Neubaugebietes, so dass man zwangsläufig die Orientierung verliert. Die Grundidee des radiotauglichen Alternative Rock haben zahlreiche Formationen durchaus einprägsamer umgesetzt. Mo Lowda & The Humble klingen nicht schlecht, sondern einfach nur viel zu gleichförmig.
Trackliste:
01.Creature i
02.Card Shark
03.Why’d it Take So Long
04.Standing In Place
05.Shells
06.6-7
07.Tied Up
08.Piece of the Pie
09.Creature ii
10.New Tide
Line-up:
Jordan Caiola – Vocals/Guitar
Shane Woods – Drums
Jeff Lucci – Bass
Weitere Infos:
Mo Lowda & The Humble bei Facebook
Website von Mo Lowda & The Humble