Geschrieben von Marco Gräff
Band: Mortis Mutilati
Album: The fate of Flight 800
Genre: Black Metal
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 11.09.2020
Auf der Facebookseite des französischen (ehemaligen) Ein-Mann-Projektes MORTIS MUTILATI steht noch immer Funeral Black Metal unter dem Begriff Genre. Doch schon wie beim Vorgängeralbum „The stench of death“ aus 2018 (Review), trifft es auch beim neuesten Werk irgendwie gar nicht zu. Bei THE FATE OF FLIGHT 800 eigentlich überhaupt nicht mehr. Was aber auch gar nicht schlimm ist. Denn heuer präsentiert sich der Franzose Macabre noch eingängiger und direkter auf den Punkt also noch vor zweieinhalb Jahren. Auch scheint aus dem ehemaligen Projekt eine „richtige“ Band geworden zu sein. Inkl. Bandfotos usw.
Und man merkt das dem Sound von THE FATE OF FLIGHT 800 durchaus an. Runder und harmonischer wirken die 8 Songs in den gut 50 Minuten Spielzeit. Doch was ist oder war mit „Flight 800“ eigentlich? Nun, seltsamerweise gab es in der Vergangenheit zwei Flugzeuge mit dieser Kennung der Fluglinie TWA. Und beide sind Opfer eines Unglücks geworden. MORTIS MUTILATI besinnen sich mit ihrer vierten Platte mit dem Unglück in Rom 1964. (Das zweite Unglück geschah 1996). Ob man ein Album mit diesem Hintergrund an einem 11. September veröffentlichen muss? Man mag es makaber nennen…
Ob sich nun die gesamte Platte oder nur der Titeltrack damit beschäftigt, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist aber, auf THE FATE OF FLIGHT 800 zeigen sich die Franzosen so stark wie nie. Allein der druckvolle und organische Sound stellt eine Entwicklung dar, ebenso sind die Songs um einiges besser gelungen als noch bei „The stench of death“.
Mehr denn je orientiert man sich am Sound großer, skandinavischer Black Metal Bands ohne dabei einfach nur abzukupfern. Stellenweise gelingen die Songs auch etwas verspielter, aber nicht progressiv. Düstere und stellenweise auch eisige Melodien prägen die Songs, der Titelsong versprüht sogar melancholischen Charme. Und bleibt dabei instrumental.
Highlight für mich ist aber Rising souls, ein Song der mich mit seinen schönen Riffs und epischen Melodien sofort mitgenommen hat. Aber auch The smoke of your corpses kann überzeugen. Spielzeiten von um die sechs Minuten sind hier nicht hinderlich sondern eher dienlich. Und auch Vultures of steel sollte erwähnt werden. Ein klassischer Black Metal Song nordischer Schule mit ganz viel eisiger Atmosphäre.
MORTIS MUTILATI machen einen Schritt nach vorne in die große Welt des Black Metal, raus aus dem Untergrund. Starke Songs und eine passende, zeitgemäße Produktion lassen aufhorchen. Doch leider ist zu befürchten, dass auch dieses Album in der Großzahl der Veröffentlichungen untergehen wird. Was auch an der fehlenden Promotion liegen dürfte. Eigentlich wünscht man sich der ambitionierten Band mehr Erfolg. Denn dass sie es können, beweisen sie mit THE FATE OF FLIGHT 800 mehr als deutlich. Wir drücken die Daumen.
von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten
Tracks:
01 – Road To Nowhere
02 – Flames Behind You
03 – Deathcrown
04 – The Fate Of Flight 800
05 – The Smoke Of Your Corpse
06 – Vultures Of Steel
07 – Rising Souls
08 – Ashes
Line-Up:
Macabre – vocals, guitars, bass, synth
Rokdhan – guitars
Aryth – drums
Asphodel – choirs
Live members:
Macabre – bass, vocals
Rokdhan – guitar
Obsidian – guitar
Aryth – drums
Asphodel – choirs
Guest musicians:
Asphodel – female vocals
Magnus Andersson – guitar (solo)
Spont – guitar
Eve Carmignac – female voices
Weitere Infos: