Motörhead – Live At Montreux Jazz Festival

© Motörhead

 

Geschrieben von: Gernot Sieger
Band: Motörhead
Album: Live At Montreux Jazz Festival
Genre: Heavy Metal
Plattenlabel: BMG Rights Management (Warner)
Veröffentlichung: 16.06.2023

 

1975 wurde Motörhead gegründet, und jetzt, 48 Jahre später, 8 Jahre nach dem Tod von Lemmy Kilmister, ist immer noch jede neue Veröffentlichung der Band ein Verkaufsschlager für das Label. Mich würde es nicht wundern, wenn in 2 Jahren, zu Lemmy’s 10. Todestag, noch ein komplettes Studioalbum mit bisher unveröffentlichtem Material in den Plattenläden erscheint. Wer Motörhead nie live gesehen hat, kann nur ansatzweise und aufgrund der Livealben erahnen was die Faszination ausmacht. Hier ist natürlich No Sleep ‚Til Hammersmith die Scheibe, an der sich jedes weitere Livealbum der Band messen lassen muss. Insbesondere die CD, mit zusätzlichen Tracks, sei hier empfohlen.

Motörhead hat aufgrund mancher Differenzen im Laufe der Jahre viele Besetzungswechsel hinter sich gebracht. Das hat aber zu keinem Zeitpunkt die musikalische Grundausrichtung der Band beeinflusst. Auch ein Einbruch in der Gunst der Fans, wie man es oft bei Umbesetzungen in Bands erlebt, war nicht zu bemerken. Ob Phil Campbell, Mikkey Dee, „Fast“ Eddie Clark oder Michael „Würzel“ Burston. Motörhead stand, lebte und starb mit Lemmy, dessen Tod am 28.12.2015, wenige Tage nach seinem 70. Geburtstag, ein großer Schock und ein herber Verlust für die Metalwelt war.

Bei der vorliegenden Aufnahme handelt es sich um eine Show, welche Motörhead 2007 auf dem wohl bekanntesten Jazz Festival der Welt gespielt haben, in Montreux. Aber, keine Sorge, wie bereits der Titel des Albums zeigt, handelt es sich nicht um ein Jazz Konzert. Ich denke, daran wäre selbst Lemmy, welcher ja durchaus mal Genre übergreifende Songs kreierte, gescheitert. Damit ist im Grunde alles gesagt: Es steht Motörhead drauf, es ist Motörhead drin, und das auch noch live.

2007 war die wohl langlebigste Besetzung aktiv, neben Lemmy waren Drummer Mikkey Dee und Phil Campbell dabei. Diese Truppe hat es geschafft alle Songs der Motörhead Karriere in genialer Weise rüberzubringen und das Publikum mitzunehmen. In Montreux begann die Band mit Snaggletooth, und hatte bereits nach diesem Song das Publikum auf seiner Seite. Lemmy hat dem Publikum in seiner Ansage nach dem Song Metropolis deutlich erklärt, dass man beabsichtige die lauteste Band zu sein, welche jemals auf dem Montreux Jazz Festival gespielt hat. Die Setlist ist nicht so unbedingt typisch für Motörhead, manche der Klassiker fehlen, man wartet bis zu den letzten beiden Zugaben auf Ace Of Spades, welches gerne von Lemmy als Opener genommen wurde, und Overkill. 

Viele, für Motörhead eher untypische Soli, sind auf dem Album zu hören. Und eine extrem raue Stimme von Lemmy, fast so als hätte er bewusst vorher noch ein paar extra Whiskey gekippt. Hier kommt dem Album die gute Aufnahmequalität von Montreux Sounds entgegen, welche das Ganze in ausgezeichneter Qualität festgehalten haben. Die Länge des Albums und die 19 Songs in bester Motörhead Manier sind definitiv ein absoluter Pluspunkt. Und um nochmal auf die Messlatte, No Sleep ‚Til Hammersmith zurückzukommen: auch wenn mir ein paar Klassiker fehlen, kann sich das aktuelle Album mit dem Klassiker messen, muss sich nicht dahinter verstecken. Hier zeigen Motörhead ihr ganzes Können, und man hört, dass das Publikum begeistert feiert.

Als Anspieltipps möchte ich Over The Top, I Got Mine, Sachrifice, Killed By Death, Ace Of Spades und Overkill nennen.
Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire Punkten!

 

Tracklist:

01 Snaggletooth
02 Stay Clean
03 Be My Baby
04 Killers
05 Metropolis
06 Over The Top
07 One Night Stand
08 I Got Mine
09 In The Name Of Tragedy
10 Sword Of Glory
11 Rosalie
12 Sacrifice
13 Just ‚cos You Got The Power
14 Going To Brazil
15 Killed By Death
16 Iron Fist
17 Whorehouse Blues
18 Ace Of Spades
19 Overkill

 

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