Geschrieben von Michi Winner
Band: Motorjesus
Album: Live Resurrection
Genre: Heavy Rock
Plattenfirma: Drakkar
Veröffentlichung: 14. Februar 2020
Beginnen wir direkt mit dem wichtigsten Faktum zum neuen Album: Motorjesus haben im Booklet und auf dem Cover Fotos von unserem zweiten Chef Jörg verwendet. Rein theoretisch hätten sie alleine damit ja schon volle Punktzahl verdient. Ok, bei dem ein oder anderen Kollegen könnte das vielleicht funktionieren. Bei mir? Nein.
Die Jungs aus dem netten Örtchen im Niemandsland hinter Düsseldorf, mit dem grün-weiß-schwarzen Fussballverein, sind aus der deutschen Heavyszene schon lange nicht mehr wegzudenken.
Die 30 Jahre Bandgeschichte zelebrieren Motorjesus nun mit ihrem ersten Live-Album. Aufgenommen wurde „Live Resurrection“ auf den letzten beiden Konzerten der 2018/19er Tour zum Album „Race To Resurrection“. Geboten werden aber nicht nur die neuen Songs, sondern ein Querschnitt aus den 15 Jahren Motorjesus. Wer sich jetzt fragt, was denn nun richtig ist, ob 30 oder 15 Jahre: Die ursprünge der Band gegen auf das Jahr 1990 zurück, unter dem Namen Motorjesus sind die Jungs aber erst seit 2006 unterwegs. Im Lauf der Jahre gab es auch zahlreiche Besetzungswechsel, umso schöner ist es, dass die Jungs nun wieder mit einem kompletten Line-Up aufwarten können, wobei auch hier die Angaben auf der Homepage und die der Plattenfirma auseinander gehen.
Unabhängig von diesen, nennen wir es mal „Randnoten“, liegt mit „Live Resurrection“ eine Scheibe vor mir, die mich positiv überrascht. Zum einen ist der Klang für ein Live-Album recht gut, zum anderen sind die Interaktionen mit dem Publikum witzig und vermitteln eine guten Eindruck der Live-Atmosphäre. Ich brauchte nicht mal ein Wörterbuch zu Rate ziehen. Richtig überzeugt hat mich aber erst die Songauswahl. Es wird nicht nur ein Querschnitt aus den bisherigen Alben geboten, sondern alle Songs sind dazu geeignet das Publikum von der ersten bis zur letzten Note unter Strom zu setzten. Die 70 Minuten sind Power pur. Durch die vielen Interaktionen kann man „Live Resurrection“ nur als Gesamtwerk hören, da sonst immer wieder unschöne Brüche entstehen. Für Fans von zusammengewürfelten Playlists ist das immer schwierig. Auch die zum Teil längeren Ansagen sind Geschmacksache. Wer also wie ich kein ausgewiesener Fan von Live-Alben ist, wird mit diesem hier wahrscheinlich nur bedingt glücklich.
Dennoch möchte ich dieses Album auch all jenen ans Herz legen, die Motorjesus bisher bestenfalls vom Namen her kannten, da es perfekt geeignet ist um sich ein Bild von dieser Band zu machen.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Intro
- Tales From The Wrecking Ball
- Motor Discipline
- King Collider
- The Dead Army
- Karate Interlude
- Fist Of The Dragon
- Fuel The Warmachine
- Re-Ignite
- King Of The Dead End Road
- Bak In The Action Car
- Destroyer
- The Damage
- The Howling
- Return Of The Demons
- A New War
- Motorjesus
- Dirty Pounding Gasoline
Line-Up:
Andy Peters: Gitarre
Chris „Howling“ Birx: Gesang
Patrick Wassenberg: Gitarre
Dominik Kwasny: Bass
Philipp Kohout: Schlagzeug
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