Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Mütherload
Album: Ü
Genre: Groove Metal / Death Metal
Plattenfirma: Self Released
Veröffentlichung: 09.07.2021
Als Motorhead das „ö“ von Löwenbräu schnappten und in ihren Bandschriftzug integrierten, war das eine originelle Aktion, die dem ansonsten eher schmucklosen Namen einen Wiedererkennungswert verpasste (auch wenn ich mir bis heute nicht merken kann, über welchem „o“ die Doppelpunkte stehen). Mittlerweile scheint der Einsatz von Umlauten zum Szeneklischee verkommen. Jüngste Vertreter der Doppelpunkt-Kunst sind neben Stöner auch Mütherload, die dem Buchstaben „ü“ scheinbar dermaßen frönen, dass sie ihn nicht nur in ihren Bandnamen gepackt, sondern gleich auch noch ihre Debüt-EP danach benannt haben.
Musikalisch kommt die 16 Minuten und 32 Sekunden lange EP der Kanadier groovig daher, aber ich kann mich auch nach mehrmaligem Hören an kein Riff oder keine Stelle erinnern, die sich mir eingeprägt hätte. Könnte daran liegen, dass die Gitarren zumeist in den tiefen Frequenzen verweilen und sich im Mix aus Growls und Schlagzeug wenig melodisch hervortun.
Einzig die Titel-Nummer „Ü“ und der vorletzte Song „Thaügüst“ (Ü-Överkill) bleiben bei mir als nett dahinsäuselnde Akkustikinterludes hängen. Im Finisher „Lamia“ packt Sänger Derek Lee für einige Parts dann noch den cleanen Gesang aus, was erstaunlich gut passt.
Mit ihrer Debüt-EP “Ü” legen Mütherload eine groovige Viertelstunde vor, die für langfristigen Hörspaß aber mehr Originalität und Abwechslung braucht.
Daher gibt es von mir 6 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist
1. Insect
2. The Visitor
3. Ü
4. Iniquity
5. Thaügüst
6. Lamia