Mulberry Sky – Es muss uns Spaß machen und sich einfach richtig anfühlen. Dann ist es der perfekte Song!

© Mulberry Sky

 

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir dem Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire bemühen uns, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Heute veröffentlicht die Band MULBERRY SKY ihre Debüt EP „KNOCK, KNOCK!“ Da gibt es natürlich ein paar Fragen die uns die Band nur zu gerne und ausführlich beantwortet hat.

 

HF: Hallo Zusammen. Eure Band ist ja noch recht jung, fast unbekannt. Stellt Euch doch mal kurz selbst vor. Wo kommt Ihr her, wie habt Ihr zusammengefunden und wie seid Ihr überhaupt zur Musik gekommen?

Mulberry Sky: Sehr gerne! Let’s get it on. Wir sind Mulberry Sky aus dem beschaulichen Örtchen Bruckmühl in Oberbayern (zumindest kommen drei von uns von dort, Bassist Lucky wohnt in Holzkirchen) und machen recht facettenreichen Rock. Wir spielen tatsächlich erst seit Februar 2019 zusammen. Sängerin Catherine hat sich im November 2018 auf die Suche nach Bandmitgliedern gemacht, mit einem Post auf Facebook und Instagram. Recht schnell sind Gitarrist Dom und Bassist Lucky an Bord gewesen, im Februar kam dann Doms Freund Simon noch als Schlagzeuger dazu. Dom und Simon waren also die einzigen, die sich vor Bandgründung bereits kannten.

Von Anfang an, also seit der ersten gemeinsamen Bandprobe, scheint das Universum auf unserer Seite zu stehen. Die erste gemeinsame Probe war absolutes Gänsehaut-Feeling angesagt! Dom, Lucky und Catherine hatten schon ein paar Songs grob vorbereitet – als dann auch Drummer Simon mitspielte war klar, dass das absolut in die richtige Richtung geht. Der erste Song, den wir zusammen gespielt haben, war im Übrigen „Someday“, den wir damals liebevoll unseren „Krummen Hund“ genannt haben, weil er recht anspruchsvoll mit Taktwechsel komponiert ist. Wir haben an dem Abend stundenlang gespielt, herumprobiert und die ersten Songs fixiert. Nach den ersten Proben standen schließlich 13 Songs, die wir dann auch im Juli bei unserem Debüt-Konzert live gespielt haben.

Jeder von uns hat bereits einen musikalischen Hintergrund. Dom zum Beispiel ist seit Jahren u.a. mit seiner Band „Raygun Rebels“ unterwegs, Simon hat früher bei „Inner Mayhem“ gespielt, Lucky hat auch Band-Erfahrung in verschiedenen Konstellationen und Catherine hat zu Schulzeiten ebenso in einer Band und der Jazzband der Schule gesungen.

 

HF: In meiner Review zu Eurer neuen und allerersten EP beschrieb ich Euch mit den Worten „Blues geprägter Rock Musik mit einem guten Touch Vintage Feeling“. Würdet Ihr das so unterschreiben oder wie ordnet Ihr Euch selbst ein? Wo seht Ihr Eure Einflüsse und Vorbilder um gerade diese Art der Rockmusik zu machen wie Ihr es tut?

Mulberry Sky: Erstmal vielen Dank für deine tolle Review (hier)! Es kommt allgemein glauben wir nicht so häufig vor, dass die Werke von absoluten Newcomern vorgestellt werden und daher freuen uns umso mehr, dass unsere EP auch noch 8 von 10 Hellfire-Punkten abgeräumt hat!

Also „Blues geprägter Rock“ ist auf jeden Fall nicht falsch und ja, einige unserer Nummern kommen wohl auch mit einem charmanten Vintage-Touch daher. Aber ehrlich gesagt fällt uns eine spezifische Einordnung in ein Genre selbst gar nicht so leicht. Wir machen Musik, die sich beim Songwriting für uns gut anfühlt. Dabei sitzen wir nicht vorher vor den Lautsprechern, hören verschiedene Bands und überlegen uns dann „So einen Song brauchen wir auch“, sondern lassen uns eher von einem Thema oder einer kleinen Idee für ein Riff inspirieren und schauen dann mal, was dabei rauskommt. Unsere Songwriting-Sessions laufen auch sehr intuitiv ab, meist entstehen die Songs ganz von selbst.

Was wir auf gar keinen Fall wollen ist, dass unsere Songs auf irgendeine Art „erzwungen“ klingen. Dom hat das mal ganz schön ausgedrückt: „Makin‘ a Mess von Skid Row ist eine coole Rock Nummer, diese Art von Song kann ich mir mit Mulberry Sky aber schwer vorstellen. Die Kunst in dieser Band liegt sozusagen darin, dass jeder einzelne ziemlich zielsicher seine Einflüsse so filtern und einbringen kann, dass das Gesamte authentisch wirkt und jeder schließlich wirklich hinter dem Entstandenen stehen kann.“ Und das funktioniert aktuell wirklich sehr gut.

Wir bringen alle natürlich gewisse Einflüsse mit. Gerade bei Dom und Lucky gehen die in die Richtung „vintage“ – wenn man das so nennen mag. Da wären bei Dom wohl vor allem Einflüsse aus Blues aller Coleur, Jazz von Charles Mingus und Miles Davis, 60s Soul, die Rolling Stones, Funk, bis hin zu Old School Hip Hop zu nennen.

Für Lucky spielen vor allem Bands wie Led Zeppelin, The Who, Deep Purple, Crosby, Stills, Nash and Young, Allman Brothers, B.B. King, Eric Clapton, Jimi Hendrix und die Beatles, aber auch Künstler wie John Mayer und Keith Urban eine große Rolle.

© Mulberry Sky

Unser Drummer Simon hört Musik gar nicht nach dem Genre, sondern eher „Durcheinander“. Gerade modernere und härtete Sachen haben es ihm da angetan.

Und auch Catherine hat sich schon immer sehr breitgefächert für Musik begeistert. In ihrer Jugend wurde sie vor allem von Bands wie Linkin Park, The Used, Paramore, Evanescence und Stone Sour beeinflusst. Aber auch Künstler wie Eminem oder Bands wie Guns’n’Roses, ZZ Top, ACDC und Metallica prägten sie nachhaltig. Aktuell befasst sie sich – aus gegebenem Anlass – mit einigen female fronted Bands wie den Blues Pills oder Larkin Poe.

Was wir wirklich sehr schön finden ist, dass jeder unserer Songs für sich alleine steht und wir uns selbst auch gar nicht in eine Schublade stecken. Da gibt es Songs wie „B.I.T.N.B.“, die eher Gitarren-lastig sind, Songs wie „Land of Sorrow“, in denen plötzlich neue Elemente wie Violine und Orgel zu entdecken sind, oder die fast schon College-Rock-anmutende Nummer „Devil Downstairs“. Aber auch Nummern, wie z.B. „Upon My Waves“ (aktuell nur als Demo auf YouTube und Soundcloud), die teils jazzige Elemente enthalten oder sogar eine Country-Rock-Nummer namens „Gasoline“ (bisher nur live performt) machen uns Spaß.

Und da haben wir es auch schon: Es muss uns Spaß machen und sich einfach richtig anfühlen. Dann ist es der perfekte Song für Mulberry Sky! Man darf also definitiv noch gespannt sein, was unseren kreativen Köpfen noch so entspringt. Langweilig wird es uns und den Hörern dabei bestimmt nicht!

 

HF: Seit letztem Jahr gibt es ja schon einige Demosongs von Euch auf YouTube oder auch bei Soundcloud zu hören. Auf die EP „KNOCK, KNOCK!“ haben es dann aber auch zwei ganz neue Songs geschafft. Gefallen Euch die „alten“ Songs nicht mehr oder wie kam es zu diesen Entscheidungen? Oder wird man „Creature“ oder „Golden Suit Problems“ auch bald neu aufgenommen auf einer kommenden Veröffentlichung hören können?

Mulberry Sky: Ganz ehrlich, wir hätten zwar locker Material für ein Album gehabt, haben uns aber bewusst erst mal für die Produktion einer EP entschieden. Du hast „KNOCK, KNOCK!“ in der Review so schön als „Visitenkarte“ beschrieben – und genau das soll sie auch sein. Sie soll zeigen, dass wir facettenreich und experimentierfreudig sind und wir nicht unbedingt in eine bestimmte Schublade passen. Es war wirklich sehr schwer, die Songs auszuwählen, weil wir alle unsere Songs sehr lieben, auch die „alten“.

Eigentlich sollte das Jahr 2020 das Jahr werden, um auf den regionalen Live-Bühnen Fuß zu fassen. Dafür haben wir unsere Demos im Proberaum aufgenommen und bereits früh im Jahr 2019 begonnen, uns damit bei Locations und Veranstaltern zu bewerben. Als absoluter Newcomer natürlich auch wirklich schwer, dennoch waren sieben Gigs relativ schnell fixiert und weitere in der „Pipeline“. Doch dann kam Corona. Daher planen wir aktuell auch, welche Songs wir als nächstes aufnehmen und produzieren. Ob es ein Album wird, oder mehrere Singles ist aber noch nicht ganz klar. Stillstand ist auf jeden Fall nicht angesagt, wenn wir nicht live spielen können, produzieren wir eben neues Material für Streaming-Portale und Radio.

 

HF: Als Vergleich wie man Euch einzuordnen hat, habe ich in besagter Review die „Blues Pills“ erwähnt. Eine schwedische Band, die wie Ihr auch mit Frontfrau und drei Jungs sehr erfolgreich ähnliche Musik macht. Findet Ihr den Vergleich gerechtfertigt oder stört Euch das sogar?

Mulberry Sky: Da bist du tatsächlich nicht der erste, der diesen Vergleich anführt. Ehrlich gesagt mussten alle Bandmitglieder – bis auf Catherine – die Blues Pills erst mal für dieses Interview auschecken. Die sind eine tolle Band und sehr erfolgreich mit dem was sie tun – daher nehmen wir den Vergleich auf jeden Fall mal als großes Kompliment gerne an! 🙂 Und ja, die haben zwar auch eine Frontfrau, ob man unsere Musik aber gemeinsam in einen Topf werfen kann, ist für uns zum aktuellen Zeitpunkt schwer zu beurteilen. Mal sehen, wo sich das noch hin entwickelt.

 

HF: Eine Frage hat mir schon gleich, als ich das erste Mal mit Euch in Kontakt gekommen bin, unter den Fingernägeln gebrannt. Was hat es mit Eurem Bandnamen auf sich? Hat MULBERRY SKY eine bestimmte Bedeutung und wessen Idee war es? Ich vermute ja stark, dass es von Catherine kommt 😉

Mulberry Sky: Haha, sehr schön! Aber nein, kam nicht von Catherine – und hat auch nichts mit Handtaschen zu tun. 😉 Tatsächlich ist die Geschichte schon fast romantisch. Im April 2019 hatten wir unser erstes Fotoshooting in einem alten Bauernhof. Danach haben wir uns noch bei Catherine auf der Terrasse getroffen, gegrillt und den ein oder anderen Marillen-Schnaps getrunken (Nein, es war kein Maulbeeren-Schnaps). Vorher waren schon viele Namen im Gespräch – auch ganz unterschiedliche, z.B. „Crisp“, „Pretty Rad“ oder „Emberglow“. Schließlich saßen wir also auf der Terrasse, die Sonne ging langsam unter und der Himmel hatte eine wahnsinnig intensive Farbe, fast schon ins Lila. Und irgendwie kam eins zum anderen und der Bandname „Mulberry Sky“ war geboren. In unserem ersten Logo, das wir u.a. nur für Shirts für uns selbst benutzt haben, spiegelt sich dieser Sonnenuntergang wider. Auch einen versteckten Hinweis zu einem Song findet man in dem Logo, nämlich eine Motte, die in den Sonnenuntergang fliegt (einfach bei Devil Downstairs mal auf den Text achten).

 

HF: Schön, dann wünschen wir Euch für die EP und die Zukunft alles Gute. Kommt gesund durch die Zeit und hoffentlich sieht man sich irgendwann einmal „Live“.

Mulberry Sky: Vielen Dank, das wünschen wir euch auch! Und ja, live wäre wunderbar. Wir schicken schon positive Vibes in Richtung Universum, vielleicht klappen unsere Gigs ab September ja wie geplant…

Interview: Marco Gräff

 

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