Geschrieben von Marco Gräff
Band: Mulberry Sky
Album: KNOCK, KNOCK! (EP)
Genre: Blues Rock / Hard Rock
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 24.04.2020
Ich bin doch immer wieder erstaunt zu welchem Namen so die ein oder andere Band kommt. Im Falle von MULBERRY SKY gibt es hoffentlich eine sehr interessante wie auch witzige Erklärung. Wir werden der Sache nachgehen. Was wir schon mal wissen, MULBERRY SKY wurde Ende 2018 in Bayern von Sängerin Catherine gegründet. Den Ausschlag dazu gab schlussendlich die geniale Verfilmung „Bohemian Rhapsody“, das Biopic über Freddie Mercury und seiner Band ‚Queen‘, ein Film der offensichtlich nicht nur bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Nachdem Catherine schon im Februar 2019 ihre Band zusammen hatte, begann man auch schnell und fleißig mit dem Schreiben eigener Songs. So sind einige Demos entstanden, die man sich auf Soundcloud und auch auf YouTube anhören kann. Und mit KNOCK, KNOCK! veröffentlicht das Quartett nun in Bälde ihre erste EP, die in völliger Eigenregie aufgenommen und produziert wurde.
Fünf Stücke beinhaltet das gute Stück und bringt es dabei auf solide 26 Minuten. KNOCK, KNOCK! bietet dabei einen guten Überblick, auf das was die Band so alles im Stande ist zu leisten. Von Blues geprägter Rock Musik mit einem guten Touch Vintage Feeling. Wer jetzt gleich an ‚Blues Pills‘ oder ähnliche Bands denkt, liegt da grundsätzlich nicht falsch. Vergleiche werden kommen, doch treffen die nicht auf alle Werke der Band zu. Auf einige der Demo Songs die es nicht auf die EP geschafft haben vielleicht eher, als auf die fünf Stücke, um die es hier geht.
Schon direkt der erste Song hat mich neugierig auf die Band gemacht. B.I.T.N.B. (Black is the new black) hat einen satten Groove, Blues und die bezaubernde Stimme von Catherine van Bruce. Direkt zu Beginn ein Highlight, das mich ständig mitwippen lässt und trotz des doch noch gemäßigten Tempos reichlich Energie versprüht. Vielleicht nicht wirklich originell, aber der Song bleibt im Ohr und das ist es doch, was zählt.
Devil downstairs ist so etwas wie die radiotaugliche Nummer auf der EP. Eingängig, keine Experimente und vertraut klingende, leicht melancholische Melodien. Senses dagegen punktet mit einem Mehr an Blues und etwas Prog / Art Rock, der entfernt an ‚Pink Floyd‘ erinnert. Was auch am prägnanten Bassspiel und der bluesigen Gitarre liegt. Langweilig wird es auch mit dem dritten Stück kein bisschen.
Someday hat einen ähnlichen Charakter wie der erste Song. Zum Blues gesellt sich etwas Stoner und ein virtuoses Gitarrensolo zur Halbzeit des Songs lässt die Band dynamischer als zuvor wirken. Ein Solo, das sich bis zum Ende hinzieht. Stark. Und dann sind wir auch schon am Ende angelangt. Land of sorrow ist mit über siebeneinhalb Minuten nicht nur das längste Stück, es ist auch das (gefühlt) langsamste. Hier kommt Doom ins Spiel, fast schwerfällig wirkt der Song, allein die Stimme von Catherine hält hier gezielt dagegen und gibt den kongenialen Gegenpart.
Mit KNOCK, KNOCK! liefern MULBERRY SKY eine erste, aussagekräftige und schöne Visitenkarte ab. Nimmt man jetzt noch die Demo Songs dazu, muss man die südbayrische Band ernsthaft auf dem Schirm haben, wenn es um guten Blues Rock geht, der sowohl 70er Jahre Fans begeistern wird, als auch zeitgemäßen Rock. Wenn folgende Veröffentlichungen ähnlich stark ausfallen, dürfte der Himmel nicht nur voller Maulbeeren sein, sondern auch voller Geigen hängen. MULBERRY SKY sollten wir mal im Auge behalten.
von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – B.I.T.N.B.
02 – Devil downstairs
03 – Senses
04 – Someday
05 – Land of sorrow
Line-Up:
Dom Raygun – Guitars
Simon Petrosa – Drums
Lucky – Bass
Catherine van Bruce – Voice
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