Geschrieben von Marco Gräff
Band: My Silent Wake
Album: There was death
Genre: Gothic Death Doom Metal
Plattenfirma: Minotauro Records
Veröffentlichung: 16.02.2018
Dass MY SILENT WAKE aus Großbritannien kommen, ist eigentlich kaum zu überhören. Die Gothic Death Doom Band hat seit 2005, dem Jahr ihrer Gründung, schon zehn! Alben und weitere Live- und Splitalben veröffentlicht. Da fragt sich der Autor, warum kennt man die Band nicht? Nimmt man das qualitativ ansprechende Material der neuesten Veröffentlichung THERE WAS DEATH, kann es daran schon mal nicht liegen.
Die neun Songs mit einer Gesamtspielzeit von einer guten Stunde sind genau richtig für Fans von „My Dying Bride“, alten und neuen „Paradise Lost“ und frühen „Anathema“.
Ihr Mix aus Doom und Gothic Metal mit Death Metal erinnert nicht selten an genannte Bands. Besonders „My Dying Bride“ kommt mir immer wieder in den Sinn, besonders die Anfangsmomente des ersten Liedes A DYING MAN’S WISH. DAMNATIO MEMORIAE beginnt dagegen eher klassisch, Epic Doom spielt eine Rolle und ich denke an „Black Sabbath“ und „Candlemass“. Das hält zwar nicht ewig, denn alsbald setzen wieder Gowls ein in die Riffs werden wieder Death Metal gefälliger.
So zieht es sich durch das Album. Die Rhythmusfraktion erinnert immer wieder an „My Dying Bride“, bei den Leads kommen „Paradise Lost Gefühle“ auf. Leider erreichen MY SILENT WAKE nie deren Klasse. Allein GHOSTS OF PARLOUS LIVES kann mich emotional packen. Dieses zehnminütige, schwerfällige und packende Death Doom Epos mit ruhigem Beginn hat alles, was eine geschundene, trauernde Seele zum Überleben braucht. Ganz stark bis zum Schluss. Keine Sekunde, die nicht überzeugt. Absolutes Highlight des Albums.
Doch nicht nur Growls finden sich auf dem Album. MOURNING THE LOSS OF THE LIVING (kurzer Zwischenstopp) und NO END TO SORROW gefallen mit klarem Gesang. Letztgenannter Song sogar so sehr, das man kurz Gänsehaut bekommt… Dieser Mann muss seine Stimme wahrhaftig nicht hinter Growls verstecken.
WALLS WITHIN WALLS dürfte die Death Metal Fans eher erfreuen, AN END TO SUFFERING bringt sogar klassische Aspekte und weiblichen Gesang mit ein und ist mehr Gothic Metal als Death Doom.
Was bleibt? Ein Album, dass wohl noch stärker sein könnte, wenn man nicht offensichtlich wie die Großen der britischen Death Doom Szene klingen wollte. Das macht es nicht zu einem schlechten Album, aber auch nicht zu einem überragenden. Um vollends zu überzeugen, fehlt das gewisse Etwas. Die Parallelen zu den Alteingestandenen sind zu offensichtlich, als dass sich da etwas Eigenständiges entwickeln könnte. Das Album ist gut, GHOST OF PARLOUS LIVES sogar hervorragend, doch auf Dauer sind mir „My Dying Bride“ dann doch um einiges lieber.
Tracks:
01 – A dying man’s wish
02 – Damnatio memoriae
03 – Killing flaw
04 – Ghosts of Parlous lives
05 – Mourning the loss of the living
06 – There was death
07 – Walls within walls
08 – No end to sorrow
09 – An end to suffering
Line-Up:
Ian Arkley – Guitar, Vox
Addam Westlake – Bass
Gareth Arlett – Drums
Mike Hitchen – Live guitar and Vox
Simon Bibby – Keys, Vox
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