Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Mystic Circle
Album: Erzdämon
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Fireflash Records
Veröffentlichung: 17.03.2023
Vor ein paar Tagen erschien das neunte Studioalbum von MYSTIC CIRCLE, was auf den Namen „Erzdämon“ hört. Früher oder immer noch, wer weiß, wurden sie des Öfteren in der Metalszene belächelt oder sogar verachtet, warum auch immer (…vermutlich musikalisch bezugnehmend auf andere Bands…?!). Egal, so tief stecke ich bei den Kritikern nicht drin und daher interessiert mich nur das mir hier vorliegend Musikalische.
Zuallererst muss ich den Sound des Albums loben, klasse und glasklar. Mit „Erzdämon“ erfolgt der Start, elektronisches hält Einzug und epischer Bombast entfaltet sich. Der Song selbst im mittleren Tempo hauptsächlich unterwegs lädt mich ein, mein dämonisch besessenes Skelett in Bewegung zu bringen, während die Schnelligkeit steigt, die 6-Saiter sich einbringt und chorales mich umgarnt.
„From Hell“ entlässt introtechnisch im Hintergrund hörend gefolterte oder gequälte Seelen, bricht dann mit Blasbeats aus diesen heraus, schnelle Gitarrenriffs mit Solo sind folgend oder parallel aktiv, während die dunkle Sprache sich kurz präsentiert und auch wenn man dies vielleicht von Dimmu Borgir kennt, passt es hier zumindest für mich, um dann am Ende von tiefen Klavierklängen und einem minimalen Hauch Halloween (..der Film ist gemeint..) aus der Tür geleitet zu werden. „The Unholy Trinity“ ist flott auf der Piste und versprüht in Teilen charmant angekokelt folkiges, dies im Zusammenspiel mit dem bekannt angebrannten, das Gesprochene kehrt zurück und Dr. Vibes gibt endend der heutig klanglichen Zeit angepasst ein Mini-Ständchen.
„Scarecrow“ lässt mich schweben, tritt mir ordentlich gegen das frisch operierte Bein, aber hat auch Gnade mit mir und so treffen sich hier die unterschiedlichsten Rhythmen zum Stelldichein, „Asmodeus and the Temple of God“ kennt die vorher erwähnte Vergebung nicht und wenn der Refrain ertönt, wird es gesanglich verzerrt und höllisch klanglich, um dann von einem „Windspiel“ „Wirrwarr“ den Abgesang entgegenzunehmen.
„Welcome to the Midnight Mass“ eröffnet fingerfertig in Vincent Price Manier, klingt folgend etwas „schräg“ geformt, geht doomig, geht geradlinig schneller vorwärts und gesanglich wird mir ordentlich das Gehör freigeschrubbt, „The Mothman“ ist hymnisch mit Richtungs -und Geschwindigkeitswechseln bestückt und wenn zusätzlich ab der Hälfte des gehörten die Post mit engelsgleich choralen im Hintergrund abgeht, dann ist er in seiner Gesamtheit ein weiterer meiner Favoriten.
Mit Westernklängen ala John Wayne eröffnet „Skinwalker“ und ich kann mir den Bezug zwischen dem erwähnten und dem kommend blasphemischen nur so erklären, dass er sich auf die Skinwalker Ranch (..ein 512 Hektar großes Grundstück im Nordosten Uthas..) bezieht, denn wer sich mit jener mal beschäftigt hat der weiß, das dort unerklärliches und geheimnisvolles passiert ist bzw. wohl immer noch passiert, obwohl diese mittlerweile unbewohnt ist. Es kann aber auch sein, das ich mit meiner Theorie zum Titel völlig danebenliege, tja dann tappe ich weiter im dunkeln und werde vielleicht irgendwann mal erleuchtet. „The Princess of the Deadly Sins“ bildet den Abschluss und verlässt ruhig, gefühlvoll, nachdenklich und mit Energie gepaart nach dem Ablauf seiner Zeit meine Ohren.
Fazit: Die elektronischen Klänge sind wohl platziert und des Weiteren bietet das Album jede Menge Kreativität und zaubert weiteres aus dem schwarz verbrannten Hut.
Von mir gibt 9 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Erzdämon (Part 1) 05:39
- From Hell 05:10
- The Unholy Trinity 05:22
- Scarecrow 04:37
- Asmodeus and the Temple of God 05:18
- Welcome to the Midnight Mass 04:51
- The Mothman 05:46
- Skinwalker 05:56
- The Princess of the Deadly Sins (Erzdämon Part 2) 03:33
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