Mystic Prophecy – Hellriot

© Mystic Prophecy

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Mystic Prophecy
Album: Hellriot
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 19.05.2023

Wenn gleich zwei Vertreter von Deutschlands Power Metal Elite für dieses Jahr ein neues Album ankündigen, steigt beim Schreiber dieser Zeilen nicht nur die Vorfreude in Unermessliche, sondern auch die Sorge um seine nicht mehr ganz so jugendliche und arg lädierte Nackenmuskulatur. Glücklicherweise liegen zwischen beiden Scheiben mehr als drei Monate, so dass eine Doppelbelastung erstmal auszuschließen ist. Den Anfang machen MYSTIC PROPHECY, die mehr als drei Jahre nach ihrem letzten Output mit „Hellriot“ an den Start gehen.

Wenn bei einer MYSTIC PROPHECCY Veröffentlichung eines gewiss ist, dann ist es zum einen die erstklassige druckvolle Produktion, die klanglich keine Wünsche offenlässt; zum anderen die unglaubliche Hitdichte, die eigentlich auf jedem Album der Band gegeben ist. Entsprechend fulminant legt das Album mit dem Titeltrack los, MYSTIC PROPHECY feuern rifftechnisch aus allen Rohren und verbeugen sich lyrisch nicht nur den großen Helden (Priest, Maiden), sondern besinnen sich auch ihrer eigenen glorreichen Vergangenheit („Metal Brigade“, „Metal Division“). „Unholy Hell“ lässt es zwar nicht ganz so rasant angehen, dafür macht der mächtige Stampfer in bester Dampfwalzenmanier alles platt, was sich ihm in den Weg stellt.

Mit dem ebenso energisch wie eingängigen „Demons Of The Night“ sowie dem hymnischen „Metal Attack“ wird das Qualitätslevel auf höchster Stufe festgenagelt, live dürften die beiden Stücke meiner Meinung nach in der Setlist gesetzt sein. „Paranoia“ sorgt das erste Mal für ein leichtes Ancelotti-mäßiges Heben der Augenbraue, die Nummer pflügt bleischwer, ungleich düster und klobig durchs Unterholz und wirkt recht sperrig, obwohl das Haupthaar dennoch nach Bewegung schreit. Auch nach mehreren Versuchen komme ich zwar nicht umhin, die Wucht des Songs anzuerkennen, dennoch fällt das Teil im Vergleich zum bisher gehörten leicht ab.

Gleiches gilt im Übrigen auch irgendwie für „Cross The Line“. Obwohl der Song eigentlich ein typischer MYSTIC PROPHECY Midtempo Rocker ist und durchaus seine Qualitäten hat, lodert die Flamme der Begeisterung ein klein wenig dezenter als bei den übrigen Tracks. Denn auch in der zweiten Albumhälfte tummelt sich Highlight um Highlight, wobei ich mich schwertun würde, einen Favoriten herauszupicken. Besonders „auffällig“ ist dabei „Road To Babylon“, der sich im Gegensatz zu den eher dynamischen nachfolgenden Stücken als überwiegend getragener Banger entpuppt, der lediglich zum Chorus hin eine zwischenzeitliche Tempoverschärfung erfährt.

Nörgler könnten anmerken, dass „Hellriot“ nichts wirklich Neues, sondern altbewährte Kost bietet, aber solange diese Kost so schmackhaft ist wie diese, lässt sich damit vortrefflich leben. Power Metal Fans können jedenfalls an dieser Scheibe gar nicht vorbeikommen.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Hellriot
  2. Unholy Hell
  3. Demons Of The Night
  4. Metal Attack
  5. Paranoia
  6. Revenge And Fire
  7. Rising With The Storm
  8. Road To Babylon
  9. Azrael
  10. Cross The Line
  11. World On Fire

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Video zu „Unholy Hell“

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