Mystic Prophecy – Metal Division

(C) Mystic Prophecy

 

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Mystic Prophecy
Album: Metal Division
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 10.01.2020

Genauso regelmäßig wie pünktlich zum Jahreswechsel gute Vorsätze getroffen und später wieder verworfen werden, veröffentlichen die deutschen Power Metaller MYSTIC PROPHECY seit knapp zwei Dekaden im – gefühlt – Zweijahresrhythmus qualitativ ansprechende Alben und hat sich dabei einen festen Platz in der (deutschen) Metal-Szene erkämpft. Ihr neuestes Werk hört auf den Namen „Metal Divison“ und selbiger ist dabei Programm. Das Quartett um Frontmann R.D. Liapakis serviert über elf Tracks verteilt feinsten Teutonenstahl ohne irgendwelche Schnörkel, auch wenn in Sachen Songwriting hier und da reichlich Metal-Klischees bedient werden.

Der stampfende Titeltrack greift dahingehend direkt mal in die Vollen. „Brothers of metal, together to the end“ oder „Lika a hunter in the dark, Heavy Metal in your heart“, bei solch erlesener Metal-Dichtung schnalzt der Lyrik-Gourmet genussvoll mit der Zunge. Von diesen kleinen Feinheiten abgesehen entpuppt sich „Metal Division“ als sofort mitgrölbare Metal Hymne, die sich für Publikums-Interaktionen bei künftigen Live-Auftritten förmlich aufdrängt. Nach diesem vergleichsweise behäbigen Auftakt folgt mit „Eye To Eye“ eine Speed Granate in bester Priest Manier, während das Alexander dem Großen gewidmete „Hail To The King“ in etwas rockigere Gefilde abdriftet. Mit der Halbballade „Here Comes The Winter“ folgt ein weiteres Album Highlight, die Nummer setzt sich sofort in den Gehörgängen fest und dürfte ein weiterer sicherer Live-Anwärter sein. 

Bereits bei den ersten Tönen von „Curse Of The Slayer“ kommen mir die Genre Kollegen Iced Earth in den Sinn, der Nackenbrecher legt ein ordentliches Tempo vor und variiert zwischen aggressivem Thrash und melodischeren Parts. Und wo wir gerade schon bei Jon Schaffers Kapelle sind, der nachfolgende Titel „Dracula“ weckt natürlich sofort Assoziationen zu deren 2001 veröffentlichten Track gleichen Namens. Im Gegensatz dazu kommt die Mystic Prophecy Version recht gemächlich daher, groovt dafür wie Hölle und erinnert mich zu Beginn sogar an Rage’s „Straight To Hell“. Leider kann mich der Song auch nach etlichen Durchläufen nicht hundertprozentig überzeugen und zieht im Vergleich zu den Amerikanern eindeutig den Kürzeren.

„Together We Fall“ ist im besten Sinne ein typischer Melodic Power Metal Track mit einer feinen Hookline, der problemlos auch auf früheren Veröffentlichungen Platz gefunden hätte. „Die With The Hammer“ (warum sind HammerFall noch nicht auf diesen Titel gekommen?) startet mit ruhigen Tönen und lässt die übliche Ballade erwarten, aber weit gefehlt, schon nach kurzer Zeit startet das Quintett den ultimativen Thrash Abriss und dürfte damit nicht unbedingt musikalische Feingeister ansprechen, aber wer gerne mal die grobe Kelle auspackt, der ist hier genau richtig. Mit der Midtempo Nummer „Reincarnation“ sowie dem etwas Flotteren „Mirror Of A Broken Heart“ folgt die Quasi-Entschädigung in Form von zwei absoluten Melodic (Power-) Metal Perlen, während das abschließende „Victory Is Mine“ gekonnt beiden Welten miteinander vereint und für einen gelungenen Ausklang sorgt.

Auch mit Studioalbum Nummer elf („Monuments Uncovered“ mal mitgezählt) liefern MYSTIC PROPHECY ein qualitativ hochwertiges Stück Power Metal ab, dass trotz eins/zwei kleiner Kritikpunkte durchaus berechtigte Chancen zum Klassiker in der Band-Discographie besitzt und die Messlatte für alle kommenden Veröffentlichungen des Genres in diesem Jahr schon mal recht hoch legt.

 

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten!

 

Trackliste:

  1. Metal Division
  2. Eye To Eye
  3. Hail To The King
  4. Here Comes The Winter
  5. Curse Of The Slayer
  6. Dracula
  7. Together We Fall
  8. Die With The Hammer
  9. Reincarnation
  10. Mirror Of A Broken Heart
  11. Victory Is Mine 
     

Line Up:

R.D.Liapakis: Gesang
Markus Pohl: Gitarre
Evan K.: Gitarre
Joey Roxx: Bass
Hanno Kerstan: Drums

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