Geschrieben von Melanie Busch
Band: Nachtblut
Album: Apostasie
Label: Napalm Records
Veröffentlichung: 13. Oktober 2017
Seit dem Jahr 2007 begeistern NACHTBLUT die Fans der schwarzen Szene ihre treuen Hörer mit düsterem Gothic Metal vom Feinsten. Wie bei vielen anderen Bands erlebte auch diese Band mehrere Besetzungswechsel. Auch Ablaz, von der Band Stahlmann bekannt, ist seit 2016 ein neues Bandmitglied und bereichert das neue Album der Osnabrücker Gothic Metal Band mit seinem Können am Bass. Mir sind NACHTBLUT bislang noch nicht aufgefallen und so hörte ich mich erstmal Stichprobenartig durch diverse Alben der Band, welche seit 2011 unter Napalm Records erschienen. Ihr neues Album „Apostasie“ verspricht das dreckigste und angepisstere Album denn je zu sein. Voller Erwartungen und neugierig startete ich das Album.
Der Opener „Multikulturell“ beginnt schon mal mit sehr düsteren Klängen, man hat das Gefühl dem Tode nah zu sein. Doch dann prescht der Song mit einschlägigen Beats und Riffs um die Ecke, man spürt wie hasserfüllt dieses Album bespickt wurde. Die beiden Songs „Lied für die Götter“ und „Amok“ wurden als offizielle Musikclips bereits veröffentlicht. Die Reaktionen auf Youtube und Facebook sprechen für sich. Mit Worten wie „brutal geil“, „fuck yeah“ oder „ich kann es kaum erwarten“ wurden die beiden Songs schon hochgelobt und so lehne ich mich mit „bretthart“ an die Aussagen der wartenden Fans an.
Während „Scheinfromm“ läuft fällt mir auf dass das Album sein Versprechen hält. Es erscheint mir melodischer und zugleich härter als alles bisher Dagewesene dieser Band. Den Rhythmus hat der Hörer schnell im Blut, bis hierhin lädt jeder einzelne Song zum mitrocken ein. Etwas ruhiger, ein bisschen elektronischer wird es in dem Song „Scheinfromm“. Ergriffen werde ich vom melodischen Refrain, welcher sich bei mir als Ohrwurm abhebt. Mit „Geboren um zu leben“ bekommen wir ebenfalls einen elektronischeren Sound auf die Ohren, Industrial Gothic Metal steht hier im Vordergrund. Mir bietet sich dieser Song als abwechslungsreichster Track auf dem Album, er punktet mit knallenden Soundelementen und harten Riffs an den Gitarren.
Der Trashmäßige Gesang, welcher Markenzeichen der Band ist und im Song „Der Tod ist meine Nutte“ wieder zum Vorschein kommt, lässt den Song abartig, böse, dreckig und gemein erscheinen. Auch „Mein Antlitz aschfahl vor Gram“ kommt dieser Gesang zu Gute. Im Zusammenspiel mit Bass und Gitarren wird dem sonst so episch untermalten Song eine Portion mehr an dunkler Macht verliehen. Mit finsteren und rockigen Gitarrenriffs, sowie schlagfesten Drums gehts auch im Song „Frauenausbeiner“ weiter. Die Nummer erinnert mich eher an Hard Rock als an Gothic Metal, bringt mich aber nicht davon ab die Füße still zu halten. „Einsam“ ist der ruhigste Song des Albums, hier höre ich einen tiefen und rauchigen Gesang der mir wie die Stimme aus dem Abgrund erscheint. Im zweiten Part der Nummer setzt der feine und glasklare Gesang von Aeva Maurelle ein, was dem Track einen episch starken Hauch verleiht.
Richtig Gift wird nochmal dem vorletzten Song „Apostasie“ verliehen. Bewusst fällt mir auf dass der Schlagzeuger in dieser Nummer den Takt angibt, kraftvoll und strotzig haut er uns einen Sound um die Ohren der jeden Puls höher schlagen lässt. Warum man die Hip Hop Dance Nummer „Wat is´ denn los mit dir“ von Kollegah gecovert hat, bleibt mir verschwiegen. Doch der Hörer muss keine Angst haben dass NACHTBLUT aus ihrem Genre abdriften. Ich finde dieses Cover als Dark/Gothic Metal Version äußerst gut gelungen, er lässt sich in seinem Stil sogar besser abfeiern oder abrocken als das Original.
Meine Top-Songs des Albums: Lied für die Götter, Scheinfromm, Frauenausbeiner, Apostasie, Wat is´ denn los mit dir
Fazit: Mit den Worten „Dark Metal für Fans von Eisregen und Rammstein“ kündigt Napalm Records das neue Album von NACHTBLUT an. Bei diversen Songs kann ich mich an diese Aussage anschließen, weiße aber darauf hin dass „Apostasie“ wesentlich schreckhafter und düsterer daher kommt. Insgesamt bleibt zu sagen dass ich froh bin vorweg in ältere Alben der Band gehört zu haben, denn somit kann ich behaupten dass es sich hierbei um das bisher stärkste Album der Band handelt. Von mir eine klare Kaufempfehlung! Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt!
Tracklist:
01. Multikulturell
02. Lied für die Götter
03. Amok
04. Scheinfromm
05. Geboren um zu leben
06. Der Tod ist meine Nutte
07. Mein Antlitz aschfahl vor Gram
08. Frauenausbeiner
09. Einsam (feat. Aeva Maurelle)
10. Apostasie
11. Wat is´ denn los mit dir (Kollegah Cover)
LineUp:
Askeroth – Gesang
Ablaz – Bass
Skoll – Schlagzeug
Greif – Gitarre
Amelie – Keyboard
Apostasie – Tour 2017:
12.10.17 DE – Oberhausen / Kalttempel
13.10.17 DE – Hamburg / Logo
19.10.17 DE – Frankfurt / Nachtleben
20.10.17 DE – München / Backstage
21.10.17 DE – Stuttgart / Zentral
26.10.17 DE – Nürnberg / Der Cult
27.10.17 DE – Berlin / MAZE
10.11.17 DE – Dresden / Puschkin
11.11.17 DE – Leipzig / Hellraiser
weitere Infos:
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www.nachtblut.com