Geschrieben von Michi Winner
Band: Nachtfalter
Album: was bleibt
Genre: Dark-Rock
Plattenfirma: Echozone / Soulfood
Veröffentlichung: 24. Mai 2019
2017 war die Geburtsstunde des Herzensprojekts von Tobias Serfling und Tom Günzig. Mit Nachtfalter wollen die beiden Vollblutmusiker ihren eigenen dunklen Weg beschreiten. Ihre Einflüsse sind so breit gefächert, dass sie schlicht „von Klassik bis Metal“ angeben. Das im Rahmen eines Dark-Rock/Dark-Metal Projektes auszuleben, könnte interessant werden.
Der erste Track „Für mich“ startet gut mit klassischen Streichern und Keyboards, erschafft eine traurig-düstere Atmosphäre, leider gefällt mir Gesangspart hier gar nicht. Der eher hart gesprochene Text bildet einen krassen Kontrast zur Melodie. „Anderes Leben“, welches bereits vorab als Single veröffentlicht wurde, ist da eine ganz andere Hausnummer, mit mehr Metal und Power, wie eine Mischung aus ASP und Oomph!, der Elektroanteil und der hier passende Gesangsstil haben auch Anleihen von Industrial und NDH, bleiben aber deutlich auf der Dark-Seite. Bei „Eine Stimme“ wünsche ich mir in den voluminöseren Meldodieparts, dass ganau diese etwas dominanter im Vordergrund stehen würde, so ist es etwas anstrengend auf den Text zu hören, da Instrumente und Gesang zum Teil gleich laut sind.
Nachtfalter schafft es bei allen Songs die nötige düstere Atmosphäre zu erschaffen, aber die Ausgestaltung ist – auch qualitativ – sehr unterschiedlich. Während „Für mich“ nach wie vor eines der schwächsten Stücke ist, glänzt „Im Schatten“ mit einer guten Balance und sauberem Mastering. Ihren eigenen Stil haben die Beiden ganz sicher gefunden, mit ihrer Mischung aus Dark, NDH, Industrial und klassischen Metal-Elementen. Für mich hätte es an der ein oder anderen Stelle etwas weniger Elektronik sein dürfen, so ist zum Beispiel „Folge Mir“ vom Intro zu 80er-Synthie für meinen Geschmack. Besser gefällt mir da „Nur noch einmal..“ mit dem Klavier-Intro, das eher einen Hauch von Klassik verbreitet, sich aber reichlich Zeit lässt.
Das Debüt von Nachtfalter ist für mich eher durchwachsen, mit einem guten eigenen Stil, der aber an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig ausgefeilter sein dürfte. Gesanglich würde ich mir mehr gesungene und weniger gesprochene Parts wünschen, was auch die düstere Stimmung noch verstärken sollte, so ist es oft ein kleiner Bruch.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Für Mich
- Anderes Leben
- Maschinenklang
- Eine Stimme
- Vollkommenheit
- Im Schatten
- Folge Mir
- Nacht
- Nur noch einmal…
- Maschinenklang (Elektro-Version)
Line-Up:
Tobias Serfling: Gesang, Komposition
Tom Günzig: Gitarre
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