Geschrieben von Melanie Busch
Band: Nachtsucher
Album: Komm mit mir
Plattenfirma: Tiefklang Records
Veröffentlichung: 28.10.2016
Erst kürzlich haben wir euch die Band NACHTSUCHER vorgestellt, nun widmen wir uns dem Plattencheck ihres Debütalbums „Komm mit mir“. Was die vier Hannoveraner Jungs uns hier bieten ist einzigartig, es ist neu und allem voran – es ist anders und das ist auch gut so. Es ist eine Mischung aus Neuer Deutscher Härte und Gothic-Rock, doch was ich höre ist mehr. Sänger Christian kommt mit einer kräftigen, rauchigen und dunklen Stimme daher. Es erinnert an den Gesang deutscher Punkrock-Bands wie „Freiwild“, „Broilers“ oder „Haudegen“. Gepaart mit den restlichen Soundelementen hat man den Eindruck eine längst bekannte Band aus dem Deutschrock Genre zu hören. Zwischendrin höre ich immer wieder dunkle Klänge mit Keyboardelementen, das macht das ganze Album interessant, auch die Texte sind dunkel und sehr tief gehend.
Das Cover machte mich mehr als neugierig, ich legte die CD ein und drückte die Playtaste. Zunächst hört man das „Intro“ , ich dachte bei mir zieht ein Unwetter auf, denn zu Beginn tönte ein lautes grollen durch meine Boxen. Der Anfang lässt mich spüren auf was NACHTSUCHER mit diesem Intro hinaus wollen. Mit gespitzten Ohren gelange ich so zum nächsten Song „Verlassen“ und stelle fest dass der Text für jeden von uns gemacht ist. So auch „In Dir“, der noch tiefsinniger durch meinen Raum hallt. Die Kombination aus rockigem Sound, ähnlich Neuer Deutscher Härte, mit Elementen aus typischen Gothic-Klängen und der Deutschrock/Punkrock ähnlichen Stimme des Sängers ist der absolute Hammer in meinen Ohren.
Deutlich zu hören im nächsten Song „Such nach mir“, der mich von Anfang bis Ende gesanglich und klanglich packt, eine schöne Nummer die sich einprägt und genauso wie „Komm mit mir“ mit Ohrwurmcharakter daher kommt. Ich komme nicht darum meine Boxen aufzudrehen, ich muss das Album einfach lauter hören und werde vom nächsten Song „Verlier nicht die Zeit“ gefesselt. Ich bin von der Harmonie zwischen Björn´s Gitarrenriffs und den Beats des Schlagzeugers Stefan schwer beeindruckt, zumal sich Christian´s Stimme bei diesem Song und bei „Was Du willst“ besonders gut anpasst.
Ich bin bei „Wenn Du kommst“ angelangt und habe vorerst den Eindruck das nun etwas mehr auf Gothic-Rock eingegangen wird, aber ich muss zu meiner Überraschung prompt feststellen dass es meistens anders kommt als man denkt. „Diese Nacht“ startet schwungvoll und lässt mich meine Boxen nun noch etwas lauter aufdrehen, ich bin derart beeindruckt von der Kunst dieser Band das ich nun den absoluten Drang nach Bewegung und mitsingen verspüre. Werde aber vom Song „Helden“ davon abgehalten, weil mich der Text zu sehr packt. Mein Atem stockt und bei dem kraftvollen Refrain schaffe ich es nicht meine Emotionen unter Kontrolle zu halten… Mit „In das Licht hinein“ lasse ich das Album nochmal Revue passieren.
NACHTSUCHER sprechen mit ihren Texten aus meiner längst vergessenen Seele und kratzen an der Oberfläche. Meine anfängliche Skepsis legte sich rasch, sie haben mich absolut überzeugt sie weiter zu beobachten und den ein oder anderen Liveauftritt ansehen zu müssen. Ich kann mir gut vorstellen dass sie Live noch einiges mehr zu bieten haben. Denn diese Band reißt alles bisher Dagewesene auseinander, könnte ich ein neues Genre erschaffen würde ich es „Neuer Deutscher Gothik-Rock“ bezeichnen.
Meine Top-Song des Albums: „In Dir“ , „Komm mit mir“ , „Was Du willst“, „Helden“
Fazit: Sehr spezielle Musikrichtung die nicht jedermanns Geschmack trifft, aber die Texte sprechen uns allen aus der Seele. Vielseitig, kraftvoll, rockig, mit viel Emotionen bepacktes Album. Das Album hat keinen Platz zum einstauben im Regal verdient, NACHTSUCHER muss man laut hören.
Tracklist:
1. Intro
2. Verlassen
3. In Dir
4. Such nach mir
5. Komm mit mir
6. Verlier nicht die Zeit
7. Was Du willst
8. Wenn Du kommst
9. Diese Nacht
10.Helden
11. In das Licht hinein
weitere Infos:
http://www.nachtsucher.de/
https://www.facebook.com/nachtsucher