(english version below!)
Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Dieses Mal sprachen wir mit „Dakkar“ – Kopf, Sänger und Gründer der Black Metal Band NARBELETH, die ursprünglich aus Kuba stammt und mittlerweile in Spanien zu Hause ist.
Vor kurzem erschien das fünfte Album Svmma Cvm Nox Arcana via „Folter Records“
HF: Hello! Die Band „Narbeleth“ gibt es nun seit 2008 und ihr stammt ursprünglich aus Kuba. Ein Land das nicht gerade bekannt ist für Black Metal. Erzählt doch mal wie es damals zur Gründung kam und warum gerade Black Metal? Wer oder was hat Euch da inspiriert?
Narbeleth: Hallo! Zu der Zeit, als ich beschloss Narbeleth zu gründen, spielte ich in meiner vorherigen Band Ancestor. Es war Black Metal, aber mit einigen Thrash-Elementen; ganz anders als Narbeleth. Also sammelte ich eines Tages einfach einige Ideen die ich aufgenommen hatte die aber nicht in das Konzept der Band passten und erstellte ein Soloprojekt unter dem Namen Narbeleth. All diese Musik wurde eindeutig von der Black Metal-Szene der 90er Jahre inspiriert. Bands wie Arckanum, frühe Darkthrone, Judas Iscariot haben mich dazu gebracht, diese erstaunliche Kunst zu schaffen.
HF: Kuba ist ja nicht gerade dafür bekannt, ein freies und liberales Land zu sein. Vieles stand oder steht immer noch unter strenger Aufsicht des Staates. Das Internet z. B. war streng limitiert. Wie schwierig war oder ist es an „westliche“ Musik zu kommen, speziell europäischen Metal und auch die Fachmedien und Zeitschriften? Gibt es denn eigentlich so etwas wie eine Metal Szene auf Kuba? Aus Südamerika kennt man das ja.
Narbeleth: Kuba hat meiner Meinung nach eine Metal-Szene, als Sammelbegriff. Auch wenn die Shows eine Art Einzelveranstaltung sind und es nicht mehr so viele Bands gibt wie vor 15 Jahren, gibt es sie immer noch. Jetzt, da das Internet viel zugänglicher ist, ist es nicht mehr so schwierig Musik zu bekommen und über Neuigkeiten, Veröffentlichungen und Interviews auf dem Laufenden zu bleiben, so wie es einige Jahre zuvor war. Wenn man die Beschränkungen des Landes auf die Tatsache zusammenfasst, dass es sich um eine Insel inmitten der Karibik handelt, denke ich, dass das Metal Panorama ziemlich beeindruckend ist. Natürlich hat es aufgrund der oben genannten Elemente isoliert von der Kontinentszene überlebt
HF: Nun habt ihr mit „Svmma Cvm Nox Arcana“ euer fünftes Album veröffentlicht, gleichzeitig das dritte mit einem lateinischen Titel. Wieso gerade Latein? Und wie kam es 2014 dazu, dass Ihr einen Plattenvertrag bei Folter Records unterschrieben habt? Ihr scheint Euch dort wohl zu fühlen, immerhin habt ihr nun vier Alben mit dem deutschen Label veröffentlicht.
Narbeleth: Latein ist eine sehr feierliche, zeremonielle Sprache; vor allem, weil es die offizielle liturgische Sprache des Katholizismus ist. Zusammenfassend ist es eine tote Sprache, und alle mittelalterliche okkulte Literatur: (Grimoires, Alchemieverträge, esoterische Überlieferungsbücher) wurde in Latein geschrieben. Das macht es zu einer sehr guten Wahl, um bestimmte Ideen auszudrücken.
Was Folter Record angeht, ja, ich fühle mich als Teil dieser Familie sehr wohl. Unsere Zusammenarbeit kam, als ich 2013 ein paar Demosongs schickte, während ich „A Hatred Manifesto“ aufnahm. Sie mochten es und boten an das Album zu veröffentlichen. Der Rest ist Geschichte; wir sind beide mit dem Ergebnis zufrieden.
HF: Auf bisher fast allen Alben von „Narbeleth“ finden sich Cover Songs. Wonach sucht ihr die aus und haben die Songs demnach eine gewisse Bedeutung für Euch?
Narbeleth: Ich füge Coverversionen in meine Alben als Hommage an Bands ein, die mich im Laufe der Jahre inspiriert haben. Ich verbringe nicht viel Zeit damit herauszufinden, welches Cover ich für das nächste Album machen werde; es fällt mir einfach irgendwann ein. Ich versuche einfach, dass der Song repräsentativ für die Band ist und mit dem Album übereinstimmt.
HF: Euch konnte man auch schon in Deutschland live erleben. Wie weit seid ihr generell schon mit der Band rumgekommen und gibt es Ziele, die ihr mit der Band noch erreichen wollt? Ich denke an ein bestimmtes Land oder Festival? Was denkt Ihr, könnt ihr generell mit „Narbeleth“ und der Musik noch erreichen?
Narbeleth: Nun, ich habe einige Shows in Deutschland gespielt, hauptsächlich in Berlin, Erfurt und Hamburg. Ich möchte Narbeleths Liveshows auf alle möglichen Länder ausweiten. Wo es eine Einladung gibt, sind wir bereit zu spielen. Mein Ziel ist es immer noch, Alben zu machen und die Live-Präsenz von Narbeleth zu erhöhen.
HF: Abschließend wünschen wir Euch viel Glück, und bleibt vor allem gesund. Danke für Eure Zeit. Gerne dürft Ihr noch ein paar Worte an alle Metalheads da draußen richten.
Narbeleth: Danke für das Interview und den Support. An alle Narbeleth-Anhänger auf der ganzen Welt, vielen Dank für Ihr Engagement! Kepp Black Metal Underground!
Interview: Marco Gräff
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English Version:
HF: Hello! The band „Narbeleth“ has been around since 2008 and you are originally from Cuba. A country that is not exactly known for Black metal. Tell us how it came about back then and why Black Metal? Who or what inspired you there?
Narbeleth: Hello there! At the time I decided to create Narbeleth I was playing in my previous band Ancestor. It was black metal, but with some thrash elements; quite different to Narbeleth. So one day I just gathered some ideas I had recorded that didn’t fit in the band´s concept, and created a solo project under the name of Narbeleth. All this music was clearly inspired by the Black Metal scene form the 90s. Bands like Arckanum, early Darkthrone, Judas Iscariot made me want to create this amazing art.
HF: Cuba is not exactly known for being a free and liberal country. Much was or is still under strict government supervision. The Internet e. g. was strictly limited. How difficult was or is it to get to “western” music, especially European metal and also the specialist media and magazines? Is there actually such a thing as a Metal scene in Cuba? As you know it from South America.
Narbeleth: In my opinion Cuba have a metal scene, as a general term. Even when the shows are kind of isolated events and there are not as much bands as 15 years ago, it still existing. Now that the internet is way more accessible, getting music and being up to date on news, releases, interviews, is not difficult as it was some years before. Summing up the limitations of the country to the fact that is an island in the middle of Caribeban Sea, I think that the metal panorama is quite impressive. Of course, due to the aforementioned elements, it has survived isolated from the continent scene.
HF: Now you have released your fifth album with “Svmma Cvm Nox Arcana”, at the same time the third with a Latin title. Why Latin? And how did it come about that you signed a record deal with Folter Records in 2014? You seem to feel comfortable there, after all you have now released four albums with the German label.
Narbeleth: Latin is a very solemn, ceremonial language; mainly because is the official liturgical language of catholicism. Summing this to the fact that is a dead tongue, and all medieval occult literature: (grimoires, alchemy treaties, esoteric tradition books) were written using latin; makes it a very good choice to express certain ideas.
About Folter Record, yes I feel very comfortable as part of its roster. Our collaboration came when I sent a couple of demo songs back in 2013, while I was recording “A Hatred Manifesto”. They liked it and offered to release the album. The rest is history; we are both happy with the results.
HF: Cover songs can be found on almost all of “Narbeleth” albums so far.How do you choose them and do these songs have a certain meaning for you?
Narbeleth: I include covers in my albums as a tribute to bands that have inspired me over the years. I don´t spend much time trying to figure out what cover I will make for the next album; it just come to me in some moment. I just try that the song is representative of the band, and is consistent with the album.
HF: You could already be seen live in Germany. How far have you gotten around with the band in general and are there any goals that you still want to achieve with the band? I am thinking of a specific country or festival? What do you think you can still achieve with “Narbeleth” and the music in general?
Narbeleth: Well, I have played some shows along Germany, mainly Berlin, Erfurt and Hamburg. I do want to expand Narbeleth´s live shows to all possible countries. Where there is an invitation, we are ready to play. My goal is still making albums and increase Narbeleth´s live presence.
HF: In conclusion, we wish you the best of luck and, above all, stay healthy. Thanks for your time. Feel free to say a few words to all the metalheads out there.
Narbeleth: Thanks to you for the interview and the support. For all Narbeleth followers around the world, thanks for your dedication! Keep Black Metal Underground!
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