Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Near The Abyss aus Berlin, die zum Jahreswechsel ihre neue Single „The Cold“ veröffentlicht haben.
HF: Euch gibt’s ja schon verdammt lange. Ich war echt überrascht, dass ihr Ende 2011 schon euren ersten Gig als Near The Abyss gespielt habt. Wie ist die Band damals entstanden, welche Vorerfahrungen haben die Gründungsmitglieder mitgebracht und was war der ursprüngliche musikalische Gedanke hinter der Band?
NTA: Angefangen hat alles in einem Jugendclub in Berlin Hellersdorf im Jahr 2008, wo sich unser Gitarrist Max und unser Drummer Kevin gefunden haben. Da wir keine grosse Erfahrung hatten, stand der Spass an der Musik im Vordergrund. Es haben sich schnell weitere Leute gefunden, um den Gesang und den Bass zu besetzen. Das gemeinsame Ziel war Rock/Metal Musik. Im Laufe der Zeit wurde daraus der erste eigene Proberaum, die ersten eigenen Songs und der erste Gig 2011.
HF: Die Gesichter bzw. Personen hinter Near The Abyss haben im Laufe der Zeit sehr oft gewechselt, u.a. auch die meist kritische Position am Mikrofon musstet ihr mehrmals neu besetzen. Wie sehr haben diese Wechsel euch als Band verändert, vielleicht auch erst einmal zurückgeworfen? Würde ein Besucher des ersten NTA-Gigs euch heute musikalisch noch erkennen?
NTA: Natürlich kommt es bei 5 Menschen auf einem Haufen auch mal zu Unstimmigkeiten. Da Musik auch eine Menge Zeit und Energie in Anspruch nimmt, war es auch nicht immer für jedes Bandmitglied leicht mitzuziehen. Immer wenn jemand die Band verlassen hat, ist auch ein Teil der Band weggebrochen. Das wirft erstmal zurück, aber die Musik stand für uns schon immer im Vordergrund, deswegen haben wir weiter gemacht. Jeder neue Musiker hat sich selbst in den Stil eingebracht und damit die musikalische Richtung beeinflusst, aber die Ziele sind immer noch die selben wie vor 10 Jahren. Da wir uns musikalisch weiterentwickelt haben, denken wir nicht, dass uns noch jemand wiedererkennen würde, der die Veränderungen der Band nicht verfolgt hat.
HF: 2016 scheint das Jahr gewesen zu sein, wo ihr dann gewissermaßen endlich die Kurve gekriegt habt. Das Line up war wieder vollständig (und seither beständig), ihr habt endlich die lange angekündigte EP richtig in Angriff genommen…war das eine bewusste Entscheidung in der Art „Jetzt oder nie“ oder haben einfach die Umstände endlich mal alle gepasst? Was oder auch wer hat in der Zeit davor eigentlich die Band am Leben gehalten?
NTA: 2015 haben Kevin und Max nochmal die Arschbacken zusammengekniffen und einen Neustart gewagt. Jeder Musiker weiß, wie schwer es ist, die richtigen Leute zu finden. Nach monatelanger Suche kam mit Dennis an der Gitarre, Martin am Mikrofon und Marc am Bass das Songwriting wieder in die Gänge. In der Zeit haben wir uns neu gefunden und die ersten Songs standen recht schnell. Von einer EP war damals aber noch keine Rede. Das war dann doch eher Zufall, als die Jungs von Mix Berlin auf uns zu kamen, weil wir mit unserem Krach ihre Akustik-Probe im Raum nebenan gestört haben. Es folgten ein paar Gespräche mit den Jungs und dann begannen die Arbeiten an der EP.
HF: Wie war es, nach so langer Live-Pause dann endlich wieder auf der Bühne zu stehen, mit neuer Besetzung und neuen Songs? War das wie der allererste Gig oder ist das doch ein bisschen wie Fahrrad fahren, was man ja angeblich nie verlernt? Wie haben eure „alten“ Fans auf die Neuerungen reagiert?
NTA: Man hofft natürlich, dass es wie Fahrradfahren ist. Aber jeder Gig ist dann doch wieder eine neue Herausforderung und wir waren sehr nervös, es war schließlich auch die Releaseshow unserer ersten EP. Man macht sich Gedanken darüber, wie die Songs beim Publikum ankommen, ob überhaupt Leute kommen und natürlich auch, wie alte Fans über den Richtungswechsel denken. Mittlerweile denken wir aber, dass wir alles richtig gemacht haben und der neue Stil auch bei den Leuten gut ankommt!
HF: Am 31.12. habt ihr ja noch einen fetten Böller in Form eures neuen Songs „The Cold“ gezündet und direkt noch einen zweiten angekündigt. Folgt da 2019 das entsprechende Feuerwerk in Form einer neuen EP oder eines Albums? Wohin wird es für NTA musikalisch und auch in Sachen Shows im neuen Jahr gehen?
NTA: 2019 wird es das erste Musikvideo mit aktueller Besetzung geben. Wir werden dieses Jahr auch etwas weniger live zusehen sein, da wir an neuen Songs arbeiten. 2020 wollen wir dann unser erstes Album veröffentlichen.
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.
Interview: Katja Maeting
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