Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Necronomicon
Album: Unus
Genre: Blackened Death Metal
Plattenfirma: Season Of Mist
Veröffentlichung: 18. Oktober 2019
Die kanadische Trio NECRONOMICON – also nicht die aus Japan, Malaysia, Deutschland oder Kirgisistan, kehren mit ihrem sechsten Studioalbum demnächst auf die musikalisch schwarze Bildfläche zurück.
Der Opener „From Ashes Into Flesh“ erinnert mich in seiner wuchtig-epischen Gangart an Dimmu Borgir, obwohl natürlich The Witch gesanglich in eine andere Sparte fällt. „Infinitum Continuum“ kommt schwer mit todesmetallischen Klängen und zusätzlichen Geschwindigkeitsausbrüchen und zwischenzeitlich choralem Gewand daher. Definitiv ist alles bis hierher kreativ und düster wuchtig angelegt. „Paradise Lost“ knüppelt sich zu beginn die Seele aus dem Leib, um dann der 6-saitigen eine Bühne zu bieten und auch hier wird die Vielfalt in ihrer Spielweise durch gekonnte Abwechslung sicht -und hörbar. Perfekt!
„The Price Of A Soul“ und „Fhtagn“ sind jeweils instrumentale kurze Stücke, die gekonnt als Wellenbrecher mit eingebaut wurden. Beide strotzen nur so vor orchestraler Mystik und Dunkelheit, während zweiter noch einen Hauch von orientalisch schwarzem Esprit versprüht.
„Singularis Dominus“ zeigt wieder in aggressiver Form die perfekte Verschmelzung und Vereinigung von metallisch hartem Sound und orchestralen Tönen. Der Song ist ein Brett und wer auf die oben schon erwähnten Norweger steht, sollte hier die teuflischen Ohren spitzen. „The Thousand Masks“ verbindet vielerlei gekonnt und eindrucksvoll mit Elementen aus Tausendundeiner Nacht, ohne aber die Heftigkeit zu vergessen.
„Ascending The Throne Of Baator“ schleppt sich doomig und mit unterschiedlich vokalistischen Momenten durch die Zeit, während „Cursed MMXIX“ mich mit guttural-growlendem Gesang, straight donnernden Rhythmen und schneidend fetten Riffs headbangend im Computersessel zurücklässt. „Vox Draconis“ beginnt mit durchgetretenem Gaspedal, bremst ab, geht ins Mid-Tempo über, steigert sich wieder und bringt dann überraschend und ohne Vorwarnung orchestrales mit in den Moment. Auch hier zeigt sich zum Abschluss noch einmal, warum mein Mund dauerhaft während der 40:10 Minuten offen blieb und das hat nichts mit altersbedingter Maulsperre zu tun.
Fazit: Orchestraler Black Metal trifft auf todesmetallischen Death Metal und ich bin hin und weg und infiziert!
von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
2. Infinitum Continuum (05:27)
3. Paradise Lost (04:55)
4. The Price Of A Soul (01:56)
5. Singularis Dominus (04:50)
6. The Thousand Masks (03:20)
7. Ascending The Throne Of Baator (04:54)
8. Fhtagn (01:59)
9. Cursed MMXIX (04:13)
10. Vox Draconis (04:13)