Geschrieben von Robert Leipnitz
Band: Next To None
Album: Phases
Plattenlabel: Inside Out
Veröffentlichung: 07.07.2017
Diejenigen, die meine Rezensionen ab und zu mal lesen, wissen, dass ich gerne mal mit einem Sprung in die Vergangenheit einsteige.
Das gönne ich mir heute auch mal, weil die Story meiner Meinung nach einfach in den Kontext dieser ziemlich jungen Band passt (meines Wissens sind die Buben gerade 18 bzw. 19 Jahre alt).
Max Portnoy, den Schlagzeuger bei Next to None, habe ich vor ca. 15 Jahren zum ersten mal auf einem Konzert der Band Dream Theater „gesehen“. Damals wurde der gerade mal 3 Jahre alte Max von seinem Vater und Dream Theater-Drumtier Mike Portnoy nach dem Gig mit dicken Ohrschützern auf die Bühne getragen und dem Publikum präsentiert.
In diesem Frühjahr konnte ich Max dann mit seiner Band “Next to None” im Vorprogramm meiner aktuellen Progmetal-Favourites „Haken“ im Essener Club „Turock“ erleben und ich war ziemlich begeistert von den Jungspunden. Die Jungs sind technisch extrem fit und haben dem Laden mit ihrer Mischung aus Nu-Metal und hartem Prog-Metal ganz gut eingeheizt.
Um so mehr war ich auf “Phases” gespannt, nach dem mir unbekannten Erstling „A Light In The Dark“ von 2015 ist es also das zweite Studioalbum.
Mit einer Spieldauer von knapp 80 Minuten holen die Jungs jedenfalls das Maximum aus der CD heraus und präsentieren sich musikalisch ähnlich umfangreich. Diesen bunten Strauß an Musik in Worte zu fassen fällt mir nicht ganz leicht, man muss es sich vermutlich einfach einmal selbst anhören um sich ein Bild machen zu können.
Dazu eignet sich das Eröffnungsdoppel „13“ und „Answer Me“ schon ganz gut. Von harten Gitarren, Blastbeats, Piano-Klängen, guten Screams und etwas schwächeren cleanen Vocals wird hier wirklich viel geboten. Der Sound ist angenehm fett und differenziert und deckt von tiefen Elektrobässen bis hin zu präziesen Cymbals alles ab.
Hervorzuheben ist, wie eingangs erwähnt, das technische Können der Jungs, auch wenn einiges eher Mittel zum Zweck zu sein scheint. Als Manko würde ich am ehesten die im cleanen Bereich etwas schwache und austauschbare Stimme von Sänger/Keyboarder Thomas Cuce sehen. Hier verweise ich aber auch gerne wieder auf das Alter und gehe davon aus, dass sich im Laufe der Zeit in diesem Bereich und im kreativen Songwriting noch einiges tun wird.
Für mich ist „Phases“ ein gutes Prog-Metal/Nu-Metal-Album, welches das Potential der Band zeigt und Neugierig auf die weitere Entwicklung macht. Ich habe die Truppe jedenfalls auf dem Radar und Fans der musikalisch härteren Gangart und Leuten mit Bock auf unkonventioneller Mucke rate ich zu einer Hörprobe.
Tracklist
- 13
- Answer Me
- The Apple
- Beg
- Alone
- Kek
- Clarity
- Pause
- Mr. Mime
- Isolation
- Denial
- The Wanderer
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