NIOR – Misfit

© NIOR

Geschrieben von Katja Maeting
Band: NIOR
Album: Misfit
Genre: Nu Metalcore
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 27. März 2020

#spreadthesmile – damit haben sich die Jungs von NIOR definitiv das richtige Motto ausgesucht, denn auch wenn die vier vom Niederrhein nicht gerade überdreht-gutlaunige Zuckerwatten-Musik machen, so hatte ich doch ein fettes Grinsen im Gesicht, dass es endlich ne neue Scheibe der Band geben wird.

Schließlich ist das Debüt von NIOR schon drei Jahre alt. 2017 erschien mit „Nightwalker“ das erste Album und auch wenn die Jungs damals alle gerad so um die Anfang 20 waren, war klar, dass sich neben diversen Scheiben der härteren Metalcore-Art auch ein paar NuMetal Scheiben in der heimischen Plattensammlung bei NIOR finden dürften. Daraus zauberten sie einen wuchtigen Sound, der für eine so junge Band schon verdammt individuell klang und ihnen neben zahlreichen Auftritten auch eine stetig wachsende Fan-Base einbrachte.

Und nun steht also „Misfit“ in den Startlöchern. Schon mit den Vorab-Singles hatten die vier gezeigt, dass sie die letzten drei Jahre verdammt gut genutzt und sich auch weiterentwickelt haben. Die Wuchtnummer „Paranoia“, die erste Single, eröffnet auch das Album direkt mit reichlich Arschtritt-Faktor. Riffs mit NuMetal-Einflüssen, kompaktes Agieren der Rhythmus-Fraktion, ein bisschen Scratching und das Wechselspiel aus Cleans und Shouts verbinden sich zu einer heftigen Visitenkarte dessen, was NIOR auf ihrem neuen Album inspiriert hat. Die zweite Single „Witness“ zeigte dann, dass die Jungs auch weiterhin ihren Sound gerne mit Gästen erweitern, in diesem Fall mit David Beule (Ex-Vitja). 

Kadeem France gibt sich dafür bei „Doomsayer“ die Ehre, für mich einer der härtesten Tracks des Albums und damit die ideale Spielwiese für den Loathe-Frontmann. Ergänzt um ein markantes Riff-Motiv und NuMetal-Vibes, die sich nicht nur durch gerappte Passagen ausdrücken, macht diese energiegeladene Nummer einfach Bock. Mein absoluter Lieblingsgast ist allerdings Sven Int-Veen, der rein zufällig auf meinem Lieblingstrack „Wither Away“ vertreten ist, einer der aufgelockertsten Tracks des Albums und, vielleicht Gast-bedingt, der größte Blick über den Tellerrand. Steht den Jungs definitiv. 

Mit Songs wie „7teen.11en“ oder „Medicate“ bewegen sich NIOR dann wieder souverän in gewohnten Gefilden, massive Riffs und drückende Rhythmen fusionieren zu einem kompakten Sound, dem melodische Facetten Individualität verleihen. „Run With Me“ überrascht noch einmal mit fast schon raumgreifenden Melodie-Anteilen, die den NuMetal mal beiseite lassen und stattdessen Post-Hardcore-Aspekte in den Metalcore einbringen. 

Mit ihrem zweiten Album knüpfen NIOR erfolgreich an ihr Debüt an, setzen aber zugleich deutlich andere Schwerpunkte. Nicht umsonst nennen sie ihren Stil Nu Metalcore, fusionieren sie doch ziemlich gelungen die massivsten Aspekte beider Genres. Soweit man sich mit zwei Alben schon etablieren kann, haben die Jungs das meiner Ansicht nach hiermit geschafft. Was ich mir für die Zukunft von NIOR allerdings noch wünsche, nachdem sie jetzt ihre Grundlagen gefestigt haben: Mut zu ein paar Experimenten und noch ein kleines bisschen mehr thinking outside of boxes, schließlich bietet so ein Tellerrand Möglichkeiten, ihn in viele Richtungen zu überschreiten 😉

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Paranoia
02. 7teen.11en
03. Witness (feat. David Beule)
04. Tear It All To Pieces
05. Wither Away (feat. Sven Int-Veen of Liotta Seoul)
06. Misfit
07. Run With Me
08. I Fall Asleep I Cry
09. Doomsayer (feat. Kadeem France of Loathe)
10. Medicate
11. XOXO
12. Deadbeat

Line-up:
Arnold – Vocals
Marius – Guitar
Kai – Bass
Ben – Drums

Weitere Infos:
NIOR bei Facebook
NIOR bei Instagram
Website von NIOR

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