Geschrieben von Marco Gräff
Band: Nocturnis
Album: Aporia (EP)
Genre: Black Metal
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 18.07.2020
Und wieder einmal beweist sich der Schwarzwald als hervorragende Black Metal Schmiede. NOCTURNIS, erst 2018 gegründet, legen mit APORIA eine blitzsaubere Debüt EP hin, die definitiv Lust auf mehr macht. Dazu wurde das gute Stück in Eigenregie von Gitarrist Vincent Padrutt produziert und von Christoph Brandes in den „Iguana Studios“ gemastert. Nun sind die sechs Tracks seit gut einem Monat auf dem Markt, und das ist auch gut so.
Notorische Kritiker und Nörgler werden gleich wieder Vergleiche mit ‚Dissection‘ ziehen und der jungen Band keine Eigenständigkeit vorwerfen. Mir ist das aber schnurz, vor allem gerade weil die Songs dermaßen gut reingehen, dass man froh sein kann, dass es nun eine weitere Band im Südwesten gibt (neben ‚The Spirit‘ und ‚Thron‘), die sich (wenn auch offensichtlich) dem Vermächtnis der schwedischen Kultband annimmt.
Das was der Fünfer hier in den 30 Minuten vom Stapel lässt, muss dem geneigten Black Metal Fan eigentlich gefallen. Geniale wie eiskalte Riffs, ein Schlagzeugspiel so präzise wie infernalisch, dazu ein zermürbender Bass, und mit Raphael Matzat steht ein Mann am Mikro, der genauso eindringlich wie emotional die Texte rausschreit und dem Ganzen die Krone aufsetzt.
Und dann liefern NOCTURNIS mit den Songs Everlasting circle, Predicament und Gaias revenge auch noch drei regelrechte Hits ab, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Da stimmt nahezu alles. Die Band erschafft Melodien und eine Dunkelheit und Kälte, wie es nur wenige Bands auf Anhieb geschafft haben. Schon fast zu schwedisch kommen mir die Jungs vor, ‚Marduk‘ und vor allem ‚Watain‘ kommen mir in den Sinn.
Also Hut ab vor diesem Debüt, die sechs Songs reichen, um hier eine ganz klare Empfehlung auszusprechen. Hier entsteht wohl was ganz großes in Sachen deutscher Black Metal. Muss man mal gehört haben!
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten
Tracks:
01 – Fleshbound Incarceration
02 – Everlasting Circle
03 – Predicament
04 – Dimness Of Vision
05 – Gaias Revenge
06 – A Path To Nothingness
Line-Up:
Raphael Matzat – Vocals
Vincent Padrutt – Gitarre
Lukas Wenzel – Gitarre
Dirk Schoening – Bass
Christian Burg – Drums
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