Nord – The Only Way To Reach The Surface

© Nord

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Nord
Album: The Only Way To Reach The Surface
Genre: Progressive Rock / Post Rock / Alternative Rock
Plattenfirma: KLONOSPHERE
Veröffentlichung: 17. April 2020

Die französische Band Nord entstand 2012 und orientiert sich musikalisch in die Richtung Progressive/Post/Alternative Rock mit wechselnder Schwerpunktsetzung. Diese haben sie bisher auf ihrer ersten EP (noch unter dem Namen Light Deflection) und dem 2018 erschienenen Debütalbum „And Now There’s Only A River Left Behind“ präsentiert und legen nun das zweite Studioalbum vor, auf dem sie sich musikalisch wieder etwas anders entfalten. 

Die Selbstbeschreibung „Ein Mittelding zwischen Post und Progressive Rock mit ein bisschen Pop und Hardcore“ trifft es dabei erstaunlich gut, um das neue Werk der vier zu beschreiben. Während das Debüt von einer fließenden Dynamik und dem Klargesang von Frontmann Florent geprägt war und Wert auf ausgearbeitete Melodien legte, wird es beim zweiten Album der Franzosen deutlich technischer. 

Neben den filigranen aber trotzdem stabilen Klargesang treten des Öfteren Shouts, die musikalischen Brüche werden betont herausgestellt und der gesamte Sound zielt deutlich auf Gegensätze statt auf Harmonie ab. Die Gitarrenarbeit wurde deutlich progressiver angelegt und weiträumige Instrumentalpassagen lassen das technische Können der Musiker aufleuchten. Dabei wird oft mit Tempowechseln gearbeitet, um die Harmonie zu unterbrechen. 

Kurze, interlude-artige und sehr filigran melodisch gearbeitete Stücke setzen immer wieder angenehme Unterbrechungen und lockern so das Klanggewitter genau richtig auf. Träumerisch schöne Momente wie „1215225, Part 2“ erinnern dabei an das erste Album von NORD und schaffen so Brücken und Anknüpfungspunkte. Fast schon traditionell haben die Jungs ihr Meisterstück und gleichzeitig den Titeltrack ans Albumende gesetzt. „The Only Way To Reach The Surface“ spielt sich energiegeladen und abwechslungsreich durch mehrere Jahrzehnte progressiver Inspirationen, knüpft 15 Minuten lang stimmig Idee an Idee und ist für mich das absolute Highlight der Scheibe.

Auch wenn mich das zweite Album von Nord nicht ganz so zu überzeugen vermag wie das Debütalbum und mit seinen starken Versatzkanten auch manchmal anstrengend wird, so zeigen die Franzosen hier doch, dass sie immer noch neue Ideen haben und stabile Ergebnisse abliefern. Für Fans des progressiven Post-Rock ist die Scheibe auf jeden Fall ein Anspieltipp.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01 I. Love (Short Version)
02 II. Violent Shapes
03 III. Circular Haze
04 IV. The Unstoppable (Feat. Désiré Le Goff)
05 V. Happy Shores
06 VI. Anger Management
07 VII. We Need To Burn Down This Submarine
08 VIII. 1215225, Part 2
09 IX. The Only Way To Reach The Surface

Line-up:
Florent GERBAULT (Guitar/Voices/Keyboard)
Manuel DUFOUR (Guitar/Keyboards)
Romain DUQUESNE (Bass/Sampler)
Thibault FAUCHER (Drums/Percussions)

Weitere Infos:
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