Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Nornír
Album: Skuld
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Northern Silence Productions
Veröffentlichung: 01.12.2023
NORNIR aus Freiberg im schönen Sachsen machten nun das Trio komplett und veröffentlichten vor ein paar Tagen „Skuld„, was sich nun zu den beiden Vorgängern „Urd“ (2017) und „Verdani“ (2019) dazugesellt.
„Vígr“ eröffnet kurz und dunkel mit Regen, mit Gewitter, mit Vogelgeräuschen, marschierende und gesanglich elbenhaftes ist parallel zu vernehmen nebst dunkel klanglichen Hörnern und ein Hauch Mordor schwebt über mir. Der folgende „Krigsrop“ („Kampfschrei“ oder auch „Schlachtruf“) ist breitgefächert angelegt, bietet verschiedenste rhythmische Momente, die schnörkellos und ohne Bruch ineinander übergehen, sodass der schwarze Fluss nicht unterbrochen wird und die hörende Kreativität hier exzellent ist, zumal die 6-Saiter sich teilweise und schön in den Vordergrund spielen, während die gesangliche Lethian mich mit ihrer vokalistischen Besessenheit infiziert und ich den Termin beim Exorzisten abgesagt habe, um dies länger zu genießen.
„Hel’s Postulate“ präsentiert tiefe Schwere, die von der Saitenfraktion und der „besessenen“ Frontfrau maßgeblich getragen wird, wobei man Neuling Matunos am Bass und Drummer Farliath nicht vergessen sollte, denn ein Quartett besteht nun mal nicht aus einem Duo.
Wie ich bei Krigsrop endend erwähnte brauche ich mehr und so gibt mir „Dedicated to the Night“ anfänglich das, wo mich ihre Stimme eröffnend und ohne Begleitung in Frömmigkeit „anschreit“, um im folgenden hauptsächlich die gespielte Geradlinigkeit herauszulassen, aber genauso auch die Schwere. Die Breite der gespielten Darbietung gefällt mir auch hier wieder richtig richtig gut, wobei die Wiederholungen beim gesanglichen im ersten Teil etwas zu viel des Guten sind zumindest für mich, aber das ist meckern auf hohem Niveau.
„Helvegen“ gibt facettenreich der Mystik und Magie der Nacht im entsprechend eigens gebackenen Klangmantel und Rhythmus ihren Platz und ihren Stellenwert. Die beiden Versionen (Original: Wardruna) sind unterschiedlich und so würde ich hier nicht von einem Cover sprechen, eher von einer eigenen Interpretation der Sachsen, das sich aber ordentlich gewaschen hat.
„Galdr“ ist der Mittlere der drei Kurzen, flüstert und geht in den Tönen höher, während der Bass und die Percussion (vermute ich) das Ganze begleiten. „Høst, du ville kraft“ geht schön mit der Geradlinigkeit vorwärts die ich mag, schwenkt ab und zu um und zelebriert feine Melodiebögen im herbstlich/winterlichem Gewand. „Pest“ wird so wie der Namensgeber rasant und schnell verbreitet, aber auch das mittlere Tempo und die extreme Spiellaune dürfen nicht fehlen und so ist im gesamten eine hochgradig ansteckende Infektion das Hörergebnis.
„Ere the World Falls„, Bevor die Welt untergeht, wird aber noch der vorletzte Song einverleibt und dieser reißt einen mit, die Gitarren sind auch hier sehr präsent und das Ganze, das Klangliche hat was, das gewisse Etwas inklusive dunklem „Sprachgesang“….sehr cool und einer meiner Favoriten! Der Dritte, nämlich „Valr“ darf nun abschließend ran und es lodert oder regnet, die Akustikgitarre erklingt, Herzschlag wird vernommen und endet. Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1 Vígr 01:39
2 Krigsrop 04:35
3 Hel’s Postulate 07:15
4 Dedicated to the Night 07:12
5 Helvegen (Wardruna Cover) 05:52
6 Galdr 01:44
7 Høst, du ville kraft 06:28
8 Pest 06:48
9 Ere the World Falls 08:37
10 Valr 01:25
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