Notturno – Our

© Notturno

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Notturno 
Album: Our 
Genre: Atmospheric Black Metal 
Plattenfirma: Hypnotic Dirge Records 
Veröffentlichung: 06.10.2024

 

Bedenkt man, das „Notturno“ erst 2022 gegründet wurde, so muss man ihnen ihren Fleiß doch sehr anerkennen. Mit dem Debut „Obsessions“ 2022, dem zweiten Album „Inside“ 2023 und nun 2024 „Our“, scheint das Quartett regelrecht besessen zu sein. Vittorio Sabelli (g,b,kb), Kjiel (voc), Aeternus (dr) und Sven Vinat (dr) sorgen für die dunkle Stimmung. Der Opener „Adagio“ führt mit langsamen, düsteren Tönen in das Werk. Die klaren Keyboard Klänge sind eintönig, bedrohlich. Gut geeignet für ein beklemmendes Filmgenre. 

Die beiden longruns „Inside“ und „Anymore“ faszinieren durch den Gegensatz ruhiger, gleichbleibender instrumenteller Ausführung zu der verängstigten Voice von Kjiel. Sie verleihen den Songs die Atmosphäre, die man sich von Black Metal erhofft. Ab Minute 4:12 verschärft das Riff den bösen Part des Songs, bevor ab Minute 6:30 die ruhige melodische Phase wieder einsetzt. Was bei „Anymore“ noch erwähnenswert wäre, sind die mehrfachen Stimmungsschwankungen zwischen besonnenem Klang und aggressivem Ton. 
„Paranoia“ teilt sich sozusagen in eine monotone erste Phase, die durch beklemmende leise Töne beendet wird, und dem zweiten Part, der durch ebenfalls monotone aber aggressivere Töne bestimmt wird. Die Screams könnten Ausdruck darüber geben, wie sich jemand fühlt, der in einem Raum eingesperrt derart beschallt wird. 
Ob sich dann noch mal die „Doors“ öffnen? Beruhigend jedenfalls das Keyboard, das über den gesamten Song hinweg führend ist. Kjiel‘s Stimme sollte man hier unter verschiedenen Aspekten betrachten. Zum einen einfühlend in die Machtlosigkeit, andererseits bestimmend, beklemmend nach Hilfe suchend.

Fazit: Erstaunlich was in 36:55 Minuten zu Tage gefördert wird. Black Metal okay, aber in dieser Form eine Gratwanderung zwischen psychedelischem Rock und melodischem Black Metal. Der Schock des Black Metal bleibt dennoch bestehen, was der hervorragenden Performance von Kjiel‘s Stimme zu verdanken ist. Ein sowohl sakrales als auch okkultes Werk der Italiener.  
Meine Bewertung für das Album liegt bei bemerkenswerten 8 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist:

01 Adagio
02 Inside
03 Anymore
04 Paranoia
05 Doors

 

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