Novareign – Legends

© Novareign

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Novareign
Album: Legends
Genre: (Progressive) Power Metal
Plattenfirma: M-Theory Audio
Veröffentlichung: 16. Februar 2018

Ja, ich habe mich für einen kurzen Moment gefragt, ob DragonForce a) ein neues Album und b) einen neuen Sänger haben. Denn gerade beim Opener „Call On The Storm“ ist definitiv nicht zu überhören, dass neben Bands wie Angra und Dream Theater die Briten zu den Einflüssen von Novareign gehören, insbesondere für Gitarrist Danny Nobel. Was aber definitiv nicht heißt, dass die Band aus Süd-Kalifornien hier plump kopiert. Ich bin übrigens großer DragonForce Fan und von daher hatten Novareign direkt mal mein Interesse geweckt.

Novareign wurde schon 2010 gegründet, startete aber erst 2012 richtig durch und hat nach einigen Besetzungswechseln nun ein stabiles Line-up gefunden. Bekanntester Name dürfte dabei wahrscheinlich Balmore Lemus sein, der früher bei Exmortus tätig war. Aber auch der Rest der Band  muss sich definitiv nicht verstecken. Und so debütieren Novareign mit einem Album, dass auf handwerklich hohem Niveau daherkommt. Und nicht nur damit weiß „Legends“ zu überzeugen. 

Der Progressive-Anteil äußert sich auf dem Album vor allem durch verlängerte Instrumentalpassagen, die nie langweilig werden. Klangliche Experimente würden auch nicht in den Power Metal Grundton von Novareign passen. Der längste Song des Albums, „Mace Of A Fist“, basiert dabei lose auf dem Marvel Comic Universum, insbesondere auf der Story Siege. Danny Nobel mag nicht nur schnelle Gitarren-Soli, sondern auch Comics. Durch interessante Riff-Arbeit (und hier gibt’s verdammt viele Riffs) und Änderungen des Grundtempos versteht der Song das Interesse des Hörers einzufangen und aufrecht zu erhalten und auch wenn sich David Marquez (noch) nicht mit z.B. Marc Hudson messen kann, verfügt er über eine gute Stimme, die perfekt zum Sound von Novareign passt. 

„Beyond The Cold“, die erste Single-Auskopplung von „Legends“, ist wohl der am traditionellsten klingende Power Metal Song des Albums und bewegt sich mit sechs Minuten Spielzeit auch noch im Normbereich – zumindest für Power Metal. Es ist der erste Song, den Balmore Lemus komplett geschrieben hat, und die schnellen, treibenden Riffs sind hier wieder kein Selbstzweck, sondern stellen sich perfekt in den Dienst des Gesamtsounds. „Heavy Heart“ hingegen wird von der Band selber als verrücktester Song des Albums bezeichnet und damit liegen sie definitiv richtig. Nicht nur das die Vocals manchmal Richtung Screams abdrifte, die wilden Gitarren-Soli erreichen teilweise ein Tempo und einen Klang, als würde man einen Atari shredden.

Wer schnellen, gut gemachten Power Metal mag, liegt bei Novareign richtig. Auf „Legends“ gibt es keine Aussetzer und jeder Song hat genug eigenen Charakter, um den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Wie eingangs erwähnt, sollte man nur nicht allergisch gegen die Einflüsse der genannten Briten sein. Novareign bieten modernen Power Metal der Spaß macht. Ich werde die Band auf jeden Fall im Auge behalten.

Trackliste:
01 Call On The Storm
02 Mace Of A Fist
03 Beyond The Cold
04 Heavy Heart
05 Skyline
06 To Wander The Stars
07 The Builder
08 Black As The Dead of Night
09 Legends

Line-up:
David Marquez- Vocals
Danny Nobel- Guitars
Balmore Lemus- Guitars
Moises Galvez – Bass
Paul Contreras – Drums

Weitere Infos:
Novareign bei Facebook

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