Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Novelists
Album: Noir
Plattenfirma: Arising Empire / Nuclear Blast
Veröffentlichung: 08. September 2017
Es gibt Menschen, die leben einfach in den Tag hinein und lassen sich überraschen, was das Leben so bringt. Und es gibt Menschen, die schon im Kindergarten einen genauen Plan von ihrem Leben haben. Zu letzterer Sorte gehören vermutlich die Bandmember von Novelists.
Gegründet im Jahr 2013, gingen die fünf Franzosen den Erfolg ihrer Band strategisch geschickt an. Statt direkt Klinken zu putzen, veröffentlichten Novelists erst einige Singles im unsigned Status, um aufgrund des damit erreichten Bekanntheitsgrades eine bessere Ausgangsposition für einen Plattenvertrag zu haben. Diesen unterzeichneten sie schließlich bei Arising Empire/Nuclear Blast und veröffentlichten 2015 ihr Debütalbum „Souvenirs“. Wer die Band schon seit diesem Album kennt, wird beim ersten Hören des neuen Longplayers „Noir“ wahrscheinlich etwas überrascht sein. Zwar spielten sie auch damals schon einen modernen Progressive Metal mit Djent und Metalcore-Elementen, aber letztere dominierten das Debüt eindeutig, vor allem durch die typische Djent-Instrumentalisierung und einem hohen Anteil an gutturalem Gesang.
Bei „Noir“ stellen sich die Franzosen nun deutlich differenzierter und melodisch feiner gewoben dar. Die Band betont, dass es ihnen wichtig war, einen französischen Albumtitel zu finden, da ihre Muttersprache ein wichtiger Teil ihrer Identität sei. Ebenso wurden einige Songs mit französischen Titeln bedacht, trotz englischer Lyrics. Noir (dt. Schwarz) gibt zudem auch die Atmosphäre wieder, die sich durch das gesamte Album zieht. Dieses ist als Konzeptalbum angelegt und gliedert sich in vier Kapitel, welche sich jeweils durch eine ganz eigene Stimmung auszeichnen.
Während so z.B. die ersten beiden Tracks „L’appel du Vide“ und „Monochrome“ sehr entspannt und progressiv angelegt sind, bei „Monochrome“ kommt sogar ein Saxofon zum Einsatz, fließen bei „Under Different Welkins“ wieder stärker die Core-Elemente ein und leiten so über zum nächsten Kapitel, welches mit „Les Nuits Noires“ definitiv andere Seiten aufzieht und mit seiner eingängigen Härte an das Debüt der Novelists erinnert.
Ob man den Stil der Franzosen nun Progressive Metal mit Core-Einschlag oder progressiven Metalcore nennen möchte, ist Geschmackssache, jedenfalls verstehen sie es, beide Stilrichtungen auf interessante und bei aller Härte gefällige Weise zu vermengen. Wer gerne mal über Genre-Grenzen hinweghört, wird an „Noir“ definitiv Gefallen finden. Mein persönlicher Lieblingssong ist „Joie de Vivre“.
Trackliste:
1. L’appel du Vide
2. Monochrome
3. Under Different Welkins
4. Les Nuits Noires
5. Grey Souls
6. A Bitter End
7. Stranger Self
8. The Light, The Fire
9. Joie de Vivre
10. Lead The Light
11. À Travers le Miroir
12. Heal The Wound
Line-up:
Matt Gelsomino – Gesang
Florestan Durand – Gitarre
Charles-Henri Teule – Gitarre
Nicolas Delestrade – Bass
Amael Durand – Schlagzeug
Weitere Infos:
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