Geschrieben von Dirk Draewe
Band: Null Positiv
Album: Koma
Label: Triple Base
Veröffentlichung: 01.04.2017
Die Pressemitteilung und das Video zum Titelsong „Koma“ im Vorfeld zur Veröffentlichung des Debüt-Albums machten schon richtig Laune. Erst 2015 gegründet produzierten Null Positiv den Silberling komplett in Eigenregie, ohne Lottogewinn oder Plattenfirma und nun liegt sie endlich in meinem CD-Player. Ich bin echt gespannt, denn die Mischung aus Heavy Metal, Nu-Metal bis hin zu Core-Metal und das ganze mit deutschen Texten und weiblichen Gesang von Frontfrau Elli Berlin klingt interessant.
Schon der Opener „Unvergessen“ haut mit seinem treibenden Core-Sound extrem auf die Ohren, auch wenn ich mich beim ersten Anhören noch ein wenig an die tiefen und bissigen Growls von Elli gewöhnen muss. Allerdings fasziniert mich der Wechsel zwischen Growls und der cleanen, wenn auch teils rauchigen Stimme extrem und ich bin gespannt, was mich noch so alles auf dem Album erwartet.
„Koma“ beginnt leicht theatralisch, ja schon fast mystisch, bevor er mit einer Wucht auf mich eindrischt und Null Positiv damit zeigt, wo der Hammer hängt. Wie auch schon beim ersten Song, wechselt Elli immer wieder zu cleanen Gesang, ich bin jetzt schon angefixt.
Der Song „Das Virus in dir“ schlägt völlig aus der Reihe, treibende Drums, traumhafter cleaner Gesang und mit einer kleinen Prise tiefer Growls und der rauchig markanten Stimme gewürzt… WOW. Als nächstes folgt „Krieger“, der an den Stil des vorhergenden Song nahtlos anschließt, auch wenn er trotz der cleanen Stimme mit seine wütenden Growls eine wahnsinnige Magie auf mich ausübt.
Bei „Monster“ werde ich ein klein wenig an „Sex Metal Barbie“ von In This Moment erinnert, aber der ganz eigene Stil der Band lässt kaum Vergleiche mit andren Bands dieses Genre zu, denn tiefe Growls wechseln sich sehr harmonisch mit den cleanen Parts ab.
Der Song „Unschlagbar“ lässt bei mir zuerst die Angst aufkeimen, dass meine Lautsprecher kaputt sind. Denn er beginnt mit einem verzerrten und kratzenden Intro, bevor Elli mit einem sanften Sprechgesang einstimmt, um dann mit markerschütternden Growls weiter zu machen. Ganz anders der längste und zugleich ruhigste Song „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“, welcher dieses Hammer-Album auf wundersame Art und Weise abschließt. Bei diesem Song spielt Elli all ihre Stimmgewalt aus und noch lange hallt dieser schon fast symphonische Song in meinen Ohren nach.
Wer die EP Krieger schon sein eigen nennen darf, dem werden die Songs „Koma“, „Krieger“ und „Zukunft ungewiss“ sicher bekannt vorkommen. Aber hier hat die Band auf ihre Debüt-Album nicht einfach drei alte Songs gebrannt, sondern hat diese neu arrangiert. Ich habe hier auch bewusst nicht alle Songs besprochen, denn diese Scheibe müsst Ihr Euch selbst anhören. Auch erspare ich mir einen Anspieltipp, obwohl mir noch immer der ein oder andre Song in den Ohren klingt. Das liegt aber auch an den sehr tiefgehenden Texten, welche die Band noch zusätzlich so interessant macht. Ich kann Euch nur raten, setzt Euch hin, packt die Kopfhörer auf die Ohren und lest die Songtexte im Booklet, dann wisst ihr was ich meine!
Was schreibt die Band auf Ihrer Facebook-Seite über sich selbst: „Null Positiv – Nu Metal von heute! Fette Riffs, krachige Drums und die unglaubliche Elli Berlin am Mikro.“… also diesen Satz kann ich nur unterstreichen und ich freue mich schon jetzt, diese Band mal live erleben zu dürfen, wenn sie ab Mai 2017 auf Tour gehen.
Tracklist:
1. Unvergessen
2. Koma
3. Das Virus in dir
4. Krieger
5. Hass
6. Monster
7. Unschlagbar
8. Labyrinth
9. Hoffnung ist ein süßes Gift
10.Hundstage
11. Zukunft ungewiss
12. Wo Rauch ist, ist auch Feuer
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