Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Oceanlord
Album: Kingdom Cold
Genre: Doom Metal
Plattenfirma: Magnetic Eye Records
Veröffentlichung: 26.05.2023
Wie ich es liebe mir unbekannte Bands aus einer feinen, großen Auswahl herauszupicken, und nicht zu wissen, was da auf mich zukommt. Hey, und das ist heute so ein Album. Unsere Band „Oceanlord“ wurde 2019 in Melbourne, Australien gegründet. Das Trio besteht aus Peter Willmott (g,voc), Jason Ker (b) und Jon May (dr). Mit nur sechs Tracks bringen sie es immerhin auf eine Spielzeit von über 40 Minuten.
Sieht man sich die Titel an, so weiß man warum sie sich „Oceanlord“ (Ozeanfürst) genannt haben. Ich wunderte mich beim Lesen der Tracks über „2340“. Es handelt sich hierbei um die Uhrzeit 23.40, dem Zeitpunkt zu dem die Titanic gesunken ist. Dementsprechend dramatisch ist sowohl Text, als auch die Melodie.
„Oceanlord“ lässt uns direkt in kurzen 6 Minuten am Schicksal der Passagiere und Besatzung teilhaben.
In mehr psychedelischem und progressiven Stil als in gewohnter Doom Technik, zieht der gesangliche Part das Doom Gespenst ins Verderben. Die eigenwillige Art Doom so zu belegen, ist Horror und Schrecken zugleich.
Die wiederkehrenden Drum Rhythmen und die kratzende Gitarre, liefern den einheitlichen Schauer. Da werden Erinnerungen zu den Anfängen von „Black Sabbath“ wach. Die schleppenden Rhythmen sind wie stampfende Schritte eine Treppe erklimmend. Gleichzeitig verbreitet die fast gleichgültig anmutende Stimme eine sehr bedrohliche Atmosphäre.
„Oceanlord“ ist scheinbar durch den amerikanischen Schriftsteller Howard Philipps Lovecraft inspiriert, ein Meister seines Zeichens. So kann man „Oceanlord“ ebenfalls als Meister des musikalischen Horrors titulieren. Man könnte annehmen die Zukunft endet hier und jetzt.
Fazit: Dieser Doom geht tiefer, dunkler ins Genre, als die Titanic je hätte sinken können. Die fantastische Umsetzung Horror und Schrecken so in Noten zu fassen, verdient Hochachtung. Ohne growlen, ohne überzogene Gitarren und doch Untergangsstimmung verbreitend, erhält „Kingdom Cold“ volle 10 Hellfire Punkte.
Tracklist:
01 Kingdom Cold
02 2340
03 Siren
04 Isle of the Dead
05 So Cold
06 Come Home
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