Geschrieben von Dirk Draewe
Siegburg – Kubana Live Club. Freitag Abend, kurz vor Weihnachten und die letzten Wochen waren für mich als Konzertfotograf echt anstrengend. Aber ein Konzert wollte ich mir noch geben… Hauptact war Paul Di’Anno und als Supporter sollten Odium aus dem Frankfurter Raum den Saal aufheizen. Da mir Odium bisher unbekannt waren (Asche auf mein Haupt), hatte ich mir schon vor dem Termin die neue 2014er Scheibe “The Science Of Dying” reingezogen. Von daher war mir klar, dass es ordentlich was auf die Ohren geben wird. Aber auch die andren Scheiben der Fünf, immerhin sieben Stück, gingen schon beim reinhören gleich in den Gehörgang und meine alten Knochen… also mal gespannt sein. Meine größte Sorge war jedoch, dass Odium vor fast leerem Saal spielen müssten, denn so richtig voll wurde das Kubana eigentlich nicht und auch die T-Shirts und Patches auf den Jeans-Kutten zeigten eindeutig, weswegen die Fans angereist waren. Aber ich sollte deutlich eines besseren belehrt werden…und auch der Blick auf die Setlist, die schon für die Musiker vorbereitet war, klang nach einem wahren Ohrenschmaus aus über 20 Jahren Musikkarriere.
Melodischer Trash-Metal gespickt mit Speed-Metal
Nach dem Intro ging es gleich mit “Used To Be Me” von der 2012er Scheibe “Beautiful Violance” mit Vollgas los. Jan an den Drums hämmerte sich unbarmherzig mit wummernden Bassdrums in die Eingeweide. David und Rochus, die beiden Gitarristen, sezierten uns mit ihren harten schnellen Gitarren-Riffs regelrecht. Das ganze noch mit einer Spielfreude, welche überaus präsent war und auch die gesamte Show über anhielt. Aber was wäre eine Band ohne Sänger und Bassist? Richtig, nämlich nichts und ich war völlig erstaunt, dass Sänger Ralf Ende 2012 ein Herz-OP hatte. Davon war nämlich absolut nichts spürbar und er sprang auf der Bühne herum, als sei nie was gewesen. Tja und dann war da noch Beli am Bass… sie machte nicht nur am Bass eine gute Figur und bildete mit Jan das hervorragende Fundament für den genialen Rhytmus des Abends. Sehr gut gelungen fand ich auch immer wieder den Tempowechsel innerhalb der Songs, welche Odium perfekt beherrschten… für mich definitiv eine Band, die ich nicht nur einmal live sehen und hören will.
Special Guest oder Hauptact?
Schon als ich vor dem Konzert die Setlist las, fragte ich mich, wie lange man denn Odium an Spielzeit gegeben hatte. Ich kann es Euch sagen, sage und schreibe eine Stunde lang knallten uns Odium Stück für Stück um die Ohren… und noch dazu ohne große Ansprachen von Ralf. Der Sound war für den kleinen Saal im Kubana nahezu perfekt abgemischt und je länger Odium spielten, umso mehr Fans (der Saal wurde zunehmend voller) verwandelten ihr anfängliches zurückhaltendes Kopfnicken in wildes moshen. Für mich persönlich war der Auftritt von Odium auf alle Fälle ein würdiger Abschluss eines aufregenden Fotografen-Jahres.
Nach dem Konzert hatte ich auch noch die Möglichkeit, mit der Band ein paar Worte zu wechseln und ich muss echt gestehen, dass ich schon lange nicht mehr so sympathische Musiker getroffen habe. Beim nächsten Konzert, was hoffentlich bald sein wird, nehme ich mir auf alle Fälle mehr Zeit für eine After-Show-Party mit Odium.
Setlist Odium
- Intro
- Used To Be Me
- Diet
- Abyss
- The Science Of Dying
- Searching For The Exit
- Losing Control
- Standard Operation Procedure
- Who I Am
- Drown
- Beast By Society
- My Dying Day
Zugaben:
- The Answer
© Photos by Dirk Draewe (www.draewe.de bzw. facebook.com/pixxelkunst)
Mehr Info’s: