Geschrieben von: Daniel Seidel
Band: Omen
Album: Escape To Now (35th Anniversery)
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Metal Blade
Veröffentlichung: 26.01.2024
Himmel, Arsch und Zwirn; ist das auch schon wieder 35 Jahre her. Gemeint ist die 1988 raus gekommene Scheibe von Omen „Escape To Now“. Und natürlich, wie in der heutigen Zeit üblich, wird diese sofort Re-Mastered noch einmal auf den Markt geschoben. Es tut mir leid, aber da gehe ich direkt erst einmal mit Skepsis ran.
Die Skepsis weicht dann als erstes den Erinnerungen an damals, als ich die Platte das erste Mal im Wohnzimmer eines Freundes hörte (zugegeben, ein paar Jahre nach dem Erscheinen). Songs wie der Opener „It´s Not Easy“, dem Titeltrack „Escape To Nowhere“ oder meinen persönlichen Favoriten „Poisoned“ und vor allem „No Way Out“ lassen da einfach keine andere Wahl, als die Platte zu mögen. Die Band zeigt auch mit diesem Album, was für gute Musiker in ihren Reihen musizierten und Coburn Pharr ersetzt grandios den Originalsänger J.D. Kimball.
Und dann kommt sie doch wieder, die Skepsis. Muss man ein Album 35 Jahre nach Erscheinen noch einmal neu auflegen? Hätte es nicht gereicht, die alte Platte so zu belassen, wie sie war? Und die Antwort muss lauten: Nein. Wenn man sich den Soundbrei des Originals noch einmal anhört und dann mit der Neuauflage vergleicht, so muss man sagen, dass viele Songs noch einmal besser rüberkommen. Man hört jedes einzelne Instrument um ein Vielfaches besser heraus, und alles wirkt stimmiger und glatter (ich höre schon die Puristen, wie sie mir zurufen „Aber genau das macht es doch aus!“). Für mich definitiv gute Pluspunkte. Etwas ernüchternd sind da die Beigaben. Hier gibt es lediglich 2 Bonussongs mit dem Instrumental „King“ und „Escape To Nowhere 2.0“, die aber beide den Braten nicht fett machen!
Kurzum, Traditionalisten mit Hang zum 80er Sound – lasst die Finger von der Scheibe und besorgt euch das Original. Omen Fans, die die alten Lieder mal im moderneren Gewand hören wollen, werden mit dieser Wiederveröffentlichung ihre helle Freude haben.
Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 It´s Not Easy
02 Radar Love
03 Escape To Nowhere
04 Cry For The Morning
05 Thorn In Your Flesh
06 Poisoned
07 Nomads
08 King Of The Hill
09 No Way Out
10 King (Bonus)
11 Escape To Nowhere 2.0 (Bonus)
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