Omination – New Golgotha Republiq

© Omination

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Omination
Album: New Golgotha Republiq
Genre: Apocalyptic Funeral Doom
Plattenfirma: Hypnotic Dirge Records
Veröffentlichung: 05.02.2021

 

Apocalyptic Funeral Doom aus Tunesien. Darauf musst Du erst mal kommen. OMINATION ist das Werk von Fedor Kovalevsky, der die Band 2016 gründete. 2018 erschienen ein Demo und das Debütalbum „Followers of the Apocalypse“. NEW GOLGOTHA REPUBLIQ ist demzufolge das zweite Album des Nordafrikaners. Schon seit Beginn zeichnet sich Kovalevsky für alles selbst verantwortlich. Auch Produktion, Mix und Mastering liegen in seiner Hand. Und auch beim Artwork hatte er (natürlich) die Hände im Spiel. Für kommende Live-Shows hat er sich im letzten Jahr zwei Mitstreiter ins Boot geholt. An der Produktion des Albums hatten die beiden aber keinen Anteil.

Funeral Doom Metal ist ja so eine ganz eigene Spielart des Metal. Schon so einige Werke habe auch ich hier rezensiert, vieles davon konnte sogar durchaus gefallen. Es steht und fällt nun mal alles mit dem Kunststück, die quälend langen und oft sehr schleppenden Songs nicht langweilig und langwierig wirken zu lassen. Das gelingt vielen aber längst nicht allen. OMINATION haben auch solche Brecher von zehn Minuten und länger. Der Titelsong The new Golgotha Republiq bringt es sogar auf 20 Minuten. Da musst du dir schon was einfallen lassen, das der Hörer dranbleibt.

OMINATION versuchen das zum Beispiel mit relativ genrefremden Elementen. Bei Post-Apocalypticism werden in etwa arabisch-orientalische Laute und Klänge mit eingebracht. Das Hauptmerkmal liegt aber neben den klassischen Instrumenten auf dem sakralen Keyboardspiel. Diese Orgelklänge sind in fast allen Stücken federführend und recht dominant. Das erzeugt natürlich eine gewisse Atmosphäre unter dem erdrückenden Klangteppich. Überhaupt, „Apocalyptic“ trifft es echt gut. Neben den okkultisch anmutenden Sprechgesängen und eben jenem Kirchensound sind es dann immer wieder die sich wiederholenden Riffmotive, die dem Album seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken. Hin und wieder mischt sich auch Black und Death Metal unter die Kompositionen.

Und auch gesanglich, oft kommt man dem hypnotischen Gesang eines „Nergal“ (‚Behemoth‘) sehr nahe, drückt es einem dem Hörer ganz schön aufs Gemüt. In den ewas schnelleren Passagen erinnert die Stimme auch an Fernando Ribeiro von ‚Moonspell‘. Und bei den schleppenden Funeral Doom Stücken wie z. B. bei Necropolis, the Blackbone sind es des typischen, ultratiefen Growls.

Eigentlich versucht Fedor Kovalevsky vieles richtig zu machen. Man ist nicht gewillt nur stumpf den schleppenden Funeral Doom zu machen, bis die Musik fast zum Stillstand kommt. Erfreulicherweise ist das nur bei drei / vier Songs größtenteils der Fall. Beim ewiglangen Titelstück wird gegen Ende sogar mal richtig die Death Metal Keule ausgepackt und es kracht in allen Ecken und Kanten. Nur insgesamt ist das Album dann mit knapp 70 Minuten viel zu lang. Und wer nach neun Songs immer noch nicht genug vom Weltuntergang haben sollte, der kann sich am Online Bonus Cover Song Nothing (im Original von ‚Skepticism‘) laben. Brauchen tut es die Nummer aber nicht wirklich.

NEW GOLGOTHA REPUBLIQ hat durchaus seine Momente. Die Intensität der trägen Songs erreicht manchmal die der Boshaftigkeit von ‚Behemoth‘. Nur viel schleppender. Das zweite Stück Apocalyptic Ignis Fatuus ist das beste Beispiel dafür. Leider nimmt das Interesse im weiteren Verlauf der Scheibe zunehmend ab. Was eigentlich schade ist. Denn einzeln betrachtet funktionieren die Songs dann schon. Nur über die lange Distanz fehlt die Kondition. Was nur bedingt am Genre liegt.

von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Crossing the Burned Wasteland (3:51)
02 – Apocalyptic Ignis Fatuus (10:14)
03 – Last Trisagion (4:50)
04 – Necropolis, the Backbone (7:59)
05 – The Sword that came out of His Mouth (7:27)
06 – Unto the Ages of Ages (8:48)
07 – Death(s), Love and Life (7:43)
08 – Post-Apocalypticism (6:23)
09 – The New Golgotha Repvbliq (20:17)
10 – Nothing (10:13) (Skepticism – online bonus)

 

Line Up:

Fedor Kovalevsky – All music and Vocals
Nassim Toumi – Live Support
Zied Kochbati – Bass / Live Support

 

Weitere Infos:

Facebook
Bandcamp

 

 

 

 

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